Steuern 2018: So funktioniert das deutsche Steuersystem

Viele beklagen sich darüber und einige versuchen sogar, sie gänzlich zu umgehen: die Steuern. Wahrscheinlich würden wir lieber keine Steuern zahlen müssen, doch sieht es die Gesetzeslage vor, dass jeder Deutsche dem Staat alljährlich eine gewisse Summe zukommen lässt.

Mit Steuern werden das Bildungswesen, verschiedene Infrastrukturen, die innere Sicherheit und Sozialleistungen finanziert. Dabei unterscheidet man zwischen direkten und indirekten Steuern: Erstere werden direkt vom Einkommen abgezogen, bei Letzteren handelt es sich um Abgaben, die beispielsweise beim Kauf von Waren anfallen (Umsatzsteuer). 90% aller Einnahmen des deutschen Staates stammen aus Steuergeldern.

Das deutsche Steuersystem ist äußerst kompliziert und beinhaltet rund 40 Steuerarten. Steuerpflichtige werden in verschiedene Steuerklassen eingeteilt, wobei als wichtigstes Kriterium der Familienstand berücksichtigt wird. Nebenbei lassen sich gewisse Kosten von der Steuer absetzen, was die Steuererklärung noch verschachtelter macht.

Welche Steuerarten gibt es?

Die wichtigste Steuer ist die Einkommensteuer, dicht gefolgt von der Umsatzsteuer. Beide Steuerarten gehören zu den Gemeinschaftssteuern und brachten dem Staat im Jahre 2017 195,52 beziehungsweise 170,49 Mrd. Euro ein.

Die Bundessteuern umfassen 15 verschiedene Steuerarten und werden vom Bund erhoben. Zu diesen Steuern gehören die Kaffee-, Tabak- und Stromsteuer sowie Steuern auf verschiedene alkoholische Getränke. Auch die Kfz-Steuer, die Auto- und Motorradfahrer entrichten müssen, gehört zu dieser Gruppe.

Eine weitere Steuergruppe bilden die Gemeindesteuern. Als wichtigste Steuer sind die Gewerbe- und die Grundsteuer zu nennen. Hunde- und Pferdebesitzer sind ebenfalls verpflichtet, eine Steuer für das Halten ihrer Tiere zu zahlen.

Was lässt sich von der Steuer absetzen?

Das Dickicht des Steuersystems wird immer unüberschaubarer, je weiter man vordringt. Dies fällt besonders stark auf, wenn es darum geht, was man von der Steuer absetzen kann. Aber ganz nach der Maxime, dass wer Steuern zahlen muss auch Steuern sparen kann, haben Sie als Steuerzahler das Recht, verschiedene Ausgaben steuerlich geltend zu machen.

  • Betriebsausgaben: Wer selbständig ist, muss mit Betriebskosten rechnen. Zu diesen gehören Werbungskosten, Versicherungskosten, Büro- und Arbeitsmaterial, Fahrtkosten sowie Beiträge, die an Gewerkschaften oder Verbände gezahlt werden.
  • Sonderausgaben: Spenden, Unterhaltszahlungen, gewisse Bildungskosten und Beiträge zur Krankenversicherung lassen sich von der Steuer absetzen.
  • Außergewöhnliche Belastungen: Kosten, mit denen man nicht gerechnet hat, können schnell zu Problemen führen. Handelt es sich bei den Kosten um Krankheitskosten, Beerdigungskosten oder Pflegekosten für die eigenen Eltern, können Sie diese steuerlich geltend machen.

Kann ich einen Kredit von der Steuer absetzen?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, da die Absetzbarkeit direkt von der Art des Kredits abhängig ist. Die Tilgungsraten für den Studienkredit und auch kleinere Kreditsummen für den Privatgebrauch können steuerlich nicht abgesetzt werden. Die Zinsen für einen Investitions- oder einen Betriebsmittelkredit kann steuerlich geltend gemacht werden, ebenso wie ein Autokredit, wenn er dazu dient, ein Dienstauto zu finanzieren.

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