Theaterchef Martin Woelffer zum 70. von Katharina Thalbach

Ernst und seine tiefere Bedeutung / ©Thomas Grünholz

Am Freitag, den 19. Januar, wird Katharina Thalbach 70. Das Team der Komödie und Theaterchef Martin Woelffer gratulieren sehr herzlich.

„Seit 2006 hat Katharina Thalbach immer wieder an der Komödie am Kurfürstendamm gearbeitet. Ohne sie wäre das Haus heute ein anderes. Hierfür bin ich ihr unendlich dankbar. Sie hat mit ihren Inszenierungen Menschen in das Theater gelockt, die sonst vielleicht nicht zu uns gekommen wären. Ihre Arbeiten haben uns weit über Berlin hinaus Aufmerksamkeit geschenkt. Sie hat ihre Familie, Tochter Anna, Enkelin Nellie, die Halbbrüder Philippe und Pierre Besson ans Haus geholt und auch ihre Theaterfamilie, bestehend aus Kreativen und Schauspieler:innen, die sie schon seit Jahrzehnten kennt, an die Komödie engagiert. Beispielsweise die Bühnenbildner Ezio Toffolutti, der schon mit ihrem Vater Benno Besson gearbeitet hatte, und Momme Röhrbein, der u. a. auch den Luxuszug für ihren ´Orientexpress´ entwarf sowie den Designer Guido Maria Kretschmer und die Schauspielerinnen Andreja Schneider und Nadine Schori“, erklärt Theaterchef Martin Woelffer.

Das Unmögliche möglich machen

„Was ich am meisten an Katharina Thalbach schätze, ist, dass sie für das Theater brennt und mit ihrem Enthusiamus alle Beteiligten ansteckt. Sie liebt es, Volksschauspielerin zu sein. Wenn sie am Haus arbeitet, versuchen alle, das Unmögliche möglich zu machen. Das beste Beispiel dafür ist ihre Erfolgsinszenierung ´Mord im Orientexpress´. Als klar war, dass wir keine Sponsoren dafür finden würden, hat sie mich davon überzeugt, das Spektakel trotzdem auf die Bühne zu bringen. Als die Premiere der Inszenierung wegen des ersten Corona-Lockdowns abgesagt werden musste, hat sie mit Vehemenz dafür gekämpft, dass sie die Inszenierung herausbringen kann. Der Kampf hat sich gelohnt. Mittlerweile haben mehr als 92.000 Gäste das Stück gesehen.“

Thalbachs Kampf für den Erhalt von Theater und Komödie

„Nie vergessen werde ich ihren Einsatz gegen den Abriss von Theater und Komödie am Kurfürstendamm. In zahlreichen Interviews und bei Verhandlungen vor Gericht machte sie sich für den Erhalt der beiden historischen Bühnen stark. Als klar war, dass der Abriss nicht mehr zu verhindern war, schmiedeten wir gemeinsam den Plan, dass sie in einer ihrer Paraderollen, der des Theaterdirektors Striese in ´Der Raub der Sabinerinnen´, die letzte Vorstellung am Kurfürstendamm bestreiten sollte. Der Jubel und die Tränen an dem Abend wollten kein Ende nehmen.“

„Hase Hase“ und ein Wunsch

„Dankbar bin ich auch dafür, dass sie mit uns in das Schiller Theater umgezogen ist und sich auf das Abenteuer eingelassen hat, dort noch einmal ´Hase Hase´ zu spielen. 1992 hatte sie dort unter der Regie ihres Vaters die Rolle des Außerirdischen Hase gespielt, 2018 übernahm sie unter der Regie von Coline Serreau, der Autorin des Stückes und Witwe ihres Vaters, noch einmal dieselbe Partie. Wie so oft bei Katharina Thalbach blieb auch hier vieles in der Familie. Zum Ensemble gehörten u .a. ihre Halbbrüder Pierre Besson, Philippe Besson sowie Nathanaël Serreau, Tochter Anna und Enkelin Nellie.

Ich freue mich sehr darüber, dass mein Team und ich mittlerweile auch ein kleiner Teil dieser Familie sein dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar und hoffe, dass es noch lange so bleibt. Und wenn ich mir was wünschen dürfte: Ich träume von einer Thalbach-Inszenierung zur Wiedereröffnung der neuen Komödie am Kurfürstendamm.“

Die Mitarbeiter der Berliner Lokalnachrichten gratulieren Katharina Thalbach ganz herzlich zu Ihrem 70. Geburtstag. Wir freuen uns auf noch zahlreiche Vorstellungen von ihr. Sie ist einfach spitze – eine tolle Schauspielerin!

Bild: ©Thomas Grünholz

 

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