Tangermünde – Die Perle der Altmark lockt mit Fontane-Flair

Blick von der Burg Tangermünde auf die Elbe / Foto: Oliver Numrich

Tangermünde, die idyllische Kleinstadt in der Altmark, ist ein wahres Juwel für Tagestouristen aus Berlin. Nur rund 120 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, entführt einen ein Besuch in Tangermünde in die Zeit von Theodor Fontane und lässt die literarische Welt der “Grete Minde” lebendig werden. Doch die Stadt hat weit mehr zu bieten als nur ihre Verbindung zu Fontanes Novelle.

Auf den Spuren von “Grete Minde”

Theodor Fontanes Werk “Grete Minde” aus dem Jahr 1880 spielt zu großen Teilen in Tangermünde und der unmittelbaren Umgebung. Die tragische Liebesgeschichte zwischen dem Studenten Lewin und der Bürgerstochter Grete ist tief in der Historie der Stadt verwurzelt. Viele der im Roman beschriebenen Orte sind noch heute erhalten und laden Literaturliebhaber zu einer Zeitreise ein.

So lässt sich beispielsweise das Haus der fiktiven Grete Minde in der Burgstraße 19 besichtigen. Das schmucke Fachwerkgebäude stammt aus dem 16. Jahrhundert und beherbergt heute ein kleines Fontane-Museum. Hier erfahren Besucher nicht nur Wissenswertes über den großen Schriftsteller, sondern auch den historischen Kern der Novelle.

Denn Fontanes Grete Minde basiert auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1617: Nach dem verheerenden Stadtbrand in Tangermünde am 13. September 1617 gehörte Margarete von Minden zu den der Brandstiftung Verdächtigten, ihr Motiv soll Rachsucht wegen des ihr vorenthaltenen Erbes gewesen sein. Sie wurde am 13. März 1619 zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und am 22. März hingerichtet – ihre Schuld wird jedoch von Historikern angezweifelt. Dieses Drama griff Fontane rund 250 Jahre später auf und verlieh ihm mit seiner Novelle literarische Unsterblichkeit.

2009 wurde in Tangermünde eine Bronzeskulptur des Bildhauers Lutz Gaede enthüllt, die Margarete von Minden gebeugt in Ketten zeigt.

Mittelalterliches Flair und Elbidylle

Doch Tangermünde hat weit mehr als nur seine Fontane-Vergangenheit zu bieten. Die malerische Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, Fachwerkhäusern und der mächtigen Stephanskirche lässt einen unmittelbar in mittelalterliche Zeiten eintauchen. Besonders reizvoll ist ein Spaziergang entlang der Elbpromenade, von wo aus sich ein grandioser Blick auf die Tangermünder Altstadt und die Elbelandschaft bietet.

Wer es etwas aktiver mag, kann auch eine Kanutour auf der Elbe unternehmen oder die zahlreichen Radwege in der Umgebung erkunden. Denn die Altmark ist nicht nur für ihre idyllischen Städtchen bekannt, sondern auch für ihre einzigartige Natur- und Kulturlandschaft.

Für das leibliche Wohl ist in Tangermünde ebenfalls bestens gesorgt. Gemütliche Cafés und Restaurants laden mit regionalen Spezialitäten zum Verweilen ein. Und wer noch ein passendes Souvenir sucht, wird im Kunsthandwerkerhaus oder den zahlreichen Galerien sicher fündig.

Also ran an den Terminkalender: Ein Tagesausflug nach Tangermünde verspricht nicht nur literarisches Flair, sondern auch jede Menge mittelalterlichen Charme und Elbidylle für alle Sinne. Die kleine Perle der Altmark ist allemal eine Reise wert für Berliner Städter.

Rathaus von Tangermünde direkt am Marktplatz. Foto: Oliver Numrich

Bilder: Oliver Numrich

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