Fotoausstellung zu Olga Lander im Deutsch-Russischen Museum Karlshorst

Olga Lander gehörte zu den fünf Frauen unter 200 sowjetischen Kriegsfotokorrespondenten während des Zweiten Weltkrieges. Seit 1935 arbeitete sie als Fotokorrespondentin bei der sowjetischen Jugendzeitung »Komsomolskaja Prawda«. Auch nach Kriegsbeginn im Juni 1941 führte sie ihre Arbeit bei der »Komsomolka« fort. Schließlich gehörte sie ab Januar 1943 trotz der Weigerung ihrer Vorgesetzten, sie wie ihre männlichen Kollegen an die Front zu schicken, der Redaktion der Zeitung »Sowjetskij Woin« (Sowjetischer Kämpfer) als Fotografin an.

Die Zeitung der 3. Ukrainischen Front berichtete täglich über das Frontgeschehen. Lander begleitete die Truppen von der Ukraine über Moldawien, Bulgarien, Jugoslawien und Ungarn bis nach Österreich, wo sie auch das Kriegsende erlebte. Erst 1948, nach Auflösung der Redaktion – der »Sowjetskij Woin« war bis dahin Zeitung der in Bulgarien und Rumänien stationierten sowjetischen Südgruppe der Truppen – kehrte Lander nach Moskau zurück und arbeitete von 1956 bis zur ihrer Pensionierung 1974 weiter als Fotokorrespondentin der Zeitung »Sowjetskaja Rossija«.

Für Ausstellung und Katalog traf das Deutsch-Russische Museum eine repräsentative Bildauswahl aus dem Kriegswerk Olga Landers, das erstmals auch in Deutschland vorgestellt wird.

  • Wann: 21. November 2018 bis zum 24. Februar 2019, Dienstag bis Sonntag, 10–18 Uhr
  • Wo: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin

Vortrag und Gespräch: Frauen im großen vaterländischen Krieg

Bis zu einer Million Frauen dienten während der Kriegsjahre von 1941 bis 1945 in der Roten Armee – in nahezu allen Waffengattungen, die Mehrzahl von etwa 600.000 im Sanitätsdienst. Wer waren diese Frauen? Was motivierte sie, in den Krieg zu ziehen? Wie ging die sowjetische Gesellschaft nach 1945 mit diesem weiblichen Kapitel der Kriegsgeschichte um? Wissenschaftliche Aufarbeitung oder Heldinnenverehrung: Welche Rolle im nationalen und gesellschaftlichen Gedenken spielen die Veteraninnen im heutigen Russland?

  • Wann: 17. Januar 2019, 19 Uhr
  • Wo: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin

Olga Lander – Prototyp der Frau in der sowjetischen Gesellschaft?

Bildung und Berufstätigkeit werden allgemein als entschei- dende Voraussetzungen für einen gleichberechtigten Platz von Frauen in der Gesellschaft angesehen. Galt dies auch für Frauen in der Sowjetunion der 1930er/40er Jahre? Wie ist in diesem Kontext der berufliche Werdegang der Fotografin Olga Lander zu werten? Hatte der Krieg hier womöglich eine Katalysatorfunktion? Einleitend werden Bildbeispiele aus dem Werk Olga Landers gezeigt, die ihre Arbeit als Fotokorrespondentin in der Vorkriegszeit dokumentieren.

  • Wann: 19. Februar 2019, 19 Uhr
  • Wo: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin

Mehr Informationen unter www.museum-karlshorst.de

Bildrechte: ©Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst

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