Berliner Wirtschaft ist 2023 um 1,2% gewachsen

Nachdem die Berliner Wirtschaft 2022 noch um beeindruckende 4,9 % gewachsen war, ließ die Dynamik in 2023 deutlich nach, vermeldet die Berliner Sparkasse. Gleichwohl dürfte das Wirtschaftswachstum in der Hauptstadt für das Gesamtjahr 2023 mit voraussichtlich rund 1,2 % immer noch deutlich höher ausgefallen sein, als für Deutschland insgesamt, für das sich ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 % ergeben haben könnte.

Für die konjunkturelle Entwicklung in Berlin waren 2023 noch die Auswirkungen der Inflation maßgeblich. Diese ließ im Jahresverlauf aber nach. Dies könnte die Konsumnachfrage nun zunehmend stützen. Vorläufig bleiben wird im Zuge deutlich höherer Zinsen aber die Schwäche in der Bautätigkeit und der Immobilienwirtschaft. Belastende Effekte erwarten wir auch bei Unternehmensnahen Dienstleistungen. Diese waren 2023 in Berlin noch Wachstumsstützte, dürften 2024 aber von Einschnitten in der Investitionstätigkeit betroffen sein. Denn höhere Zinsen machen sich hier mutmaßlich mit einer gewissen Zeitverzögerung bemerkbar.

Während die Konjunktur in Deutschland im Verlauf von 2024 zumindest wieder zu positiven Wachstumsraten zurückfinden sollte, dürfte das Wachstum in Berlin noch Tempo einbüßen. Jahresdurchschnittlich legt die Wirtschaftsleistung in der deutschen Hauptstadt nur moderat um 0,5 % zu. Der Wachstumsvorsprung zum Bund (erwartet werden -0,2%) wird kleiner.

Fakten zum Berliner Wirtschaftswachstum

  • Anhaltend schwache konjunkturelle Dynamik: Zwar ist die Berliner Wirtschaft 2023 voraussichtlich noch um 1,2 % gewachsen. Für 2024 könnte erneut ein lediglich schwaches Wachstum von 0,5 % erreicht werden.
  • Beschäftigungszuwachs erlahmt: Die Zahl der Arbeitslosen stieg über das Jahr schrittweise an. Positiv stimmt die bereits wieder anziehende Arbeitskräfte-Nachfrage; im Herbst legten die Stellengesuche von Unternehmen deutlich zu.
  • Immobilienwirtschaft mit deutlichen Einbußen; Unternehmensdienstleistungen verzeichneten bis August hingegen deutlich stärkere Umsatzsteigerungen als im Bund.
  • Schwacher privater Konsum: Umsätze in Handel und Gastgewerbe schrumpfen. Mit inzwischen nachlassender Inflation steigt die Chance auf eine Konsumstabilisierung.
  • Wohnungsmarkt bleibt angespannt: Steigende Mieten, wenig Verkäufe bei weiter sinkenden Preisen. Auf lange Zeit kein Fortschritt beim Wohnungsbau in Sicht.
  • Unternehmensinsolvenzen nehmen zu: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt, das Insolvenzrisiko bleibt anhaltend hoch.
  • Berliner Bevölkerung wächst: Nach wie vor zieht es viele Menschen nach Berlin, vor allem aus dem Ausland.

Bild: Alexandra_Koch via Pixabay

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