Wohnungsmieten in Berlin – wie hoch sind sie wirklich? 

Die Situation für Mieterinnen und Mieter in Berlin und anderen deutschen Großstädten hat sich über das vergangene Jahrzehnt erheblich verschärft. Neben verknapptem Wohnraum sorgen die steigenden Lebenshaltungskosten zunehmend dafür, dass sich der eigentlich gewünschte Wohnraum nicht mehr finanzieren lässt. Doch auf welchem Niveau liegen die Mieten in Berlin konkret? Hier gilt es, Daten und Zahlen richtig zu interpretieren, um als privater Mieter ein Verständnis für die Marktlage zu bekommen.

Mietentwicklung in Berlin oft undurchschaubar

Alle zwei Jahre werden durch den Berliner Senat offizielle Zahlen zur Mietsituation in der Bundeshauptstadt vorgelegt, zuletzt 2024. Wie der Berliner Mieterverein für den Mietspiegel des letzten Jahres dokumentiert, gibt es uneinheitliche Entwicklungen wie seit Jahren nicht mehr. Charakter und Bedarf des mietbaren Wohnraums verändern sich stetig und sehen sich Einflüssen wie steigenden Kosten in allen Lebensbereichen und einer immensen Marktdynamik gegenüber.

Homogene und einfach nachvollziehbare Tabellen, aus denen sich ein Mietspiegel abhängig von Größe und Alter der Immobilie herleiten lassen, sind deshalb kaum verfügbar. Gerade in den Vorjahren gab es erhebliche Kritik und Angriffe auf den Berliner Mietspiegel, die Datenerhebung hat sich seitdem verändert und macht einen Vergleich mit den Preisen früherer Jahre kaum möglich. Unstrittig ist: Im innerdeutschen Vergleich bleibt Berlin auf allerhöchstem Mietniveau.

Für einzelne Verbraucher, die auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum sind, sorgt dies seit jeher für Verunsicherung. Umso mehr, wenn Vermieter aus nicht nachvollziehbaren Gründen und teilweise sogar gesetzeswidrig Mietpreiserhöhungen vornehmen, um auf ihrer Seite die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen.

Gesonderter Blick auf private Wohngebäude

Klassische Mietspiegel bringen eine weitere Schwäche mit sich – es bleibt kaum nachvollziehbar, auf welcher Basis die Daten erfasst und ausgewertet werden. Immobilienmakler sind durch ihr Tagesgeschäft meist näher an den tatsächlichen Preisen und Kosten, als es statistische Erhebungen von Behörden sein könnten. Hierdurch entsteht ein anderer Mietspiegel für Berlin, der alleine den privaten Wohnungsmarkt umfasst und authentische Einblicke in die Mietsituation gibt.

Entsprechende Erhebungen zeigen für das Jahr 2025 einen Mietpreis für Wohnungen von 19,41 Euro pro Quadratmeter. Im Vorjahr lagen diese bei 18,87 %, was einem Anstieg von knapp drei Prozent entspricht. Nicht ganz so groß fiel der Anstieg für Häuser aus, die 2025 für 18,57 Euro pro Quadratmeter zu mieten waren. Zusammen mit den steigenden Lebenshaltungskosten in vielen weiteren Bereichen wird dies für nahezu alle Berliner Privathaushalte zur erheblichen Belastung.

Mietendeckel mit gegenteiligen Effekten

Die von Maklerseite aus erhobenen Zahlen liegen erkennbar über offiziellen, statistischen Informationen. Dies liegt zum einen am Problem, dass statistische Erhebungen immer der Realität hinterherhinken und sich in der aktuellen Marktsituation mit ihrer hohen Dynamik schnellere Veränderungen ergeben. Zum anderen können Immobilienmakler schneller erkennen, aus welchen Zusammenhängen heraus sich Preisanstiege ergeben.

Die Folgen des Mietendeckels in Berlin sind hierbei besonders zu nennen. Die Begrenzung führte zwar eine Obergrenze ein, die jedoch eine erkennbare Verknappung des mietbaren Wohnraums in Berlin mit sich zog – mit einem Rückgang von Inseraten von bis zu 60 %.

Für viele Eigentümer wird die klassische Vermietung uninteressant, was das steigende Interesse an einer Vermarktung als Eigentumswohnungen aufseiten der Vermieter erklärt. Wird der Wohnraum stattdessen weiterhin vermieten, werden stattdessen schnell Kosten in der Pflege und Instandhaltung der Immobilie eingespart – ebenfalls keine guten Aussichten für die Berliner Mieterschaft. 

Bild: AS Photograpy via Pixabay

Dieser Inhalt ist nur für registrierte Nutzer sichtbar. Wenn Sie sich bereits registriert haben, melden Sie sich bitte an. Neue Nutzer können sich weiter unten registrieren.

Anmelden

5 × 2 =