Fahrradspur-Tortur auf der Hauptstraße: Verhöhnung von Autofahrern und Anwohnern

Baulich abgetrennte Fahrradspuren auf der Hauptstraße offiziell eröffnet. Bild: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

Mitte Oktober wurde auf der Schöneberger Hauptstraße eine baulich abgetrennte Fahrradspur zwischen dem U-Bahnhof Kleistpark und der Dominicusstraße von rund 1,2 Kilometer Länge in beiden Fahrtrichtungen eingeweiht. Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek (CDU) und Bezirksstadträtin Dr. Saskia Ellenbeck (Grüne) haben sie eröffnet und wurden dabei von der Polizei beschützt.

Denn dies ist kein freudiges Ereignis für Autofahrer und Anwohner: Sie bringen den Autoverkehr auf der Hauptstraße während der Stoßzeiten nahezu zum erliegen und erhöhen den Verkehr in den Nebenstraßen. Schon die Festsetzung von Tempo 30 auf einer der wichtigsten Durchfahrtsstraßen (sie heißt „Hauptstraße“!) in die Innenstadt war aberwitzig. Blanker Hohn hingegen ist, dass ein CDU-geführter Senat, der mit viel Tamtam die Friedrichstraße für den Autoverkehr wieder freigibt, in Schöneberg an der autofeindlichen Grünen-Politik festhält!

Dutzende von Parkplätzen wurden willkürlich vernichtet, zum Nachteil der ortsansässigen Händler, und absurde Regelungen zum Be- und Entladen mitten auf der Busspur eingeführt. Kaum ein Lieferant kann diese Regelungen einhalten und sie werden auch permanent missachtet, die langen Wartezeiten vor den Ampeln führen zu Rückstaus und zum Ausweichen des Verkehrs in die Nebenstraßen. Darüber hinaus bilden Kreuzungen immer nach wie vor Engstellen und bleiben unübersichtlich und gefährlich für Fahrradfahrer.

Es wäre deutlich sinnvoller und klüger gewesen, eine Fahrradschnellstraße in den parallel verlaufenden Seitenstraßen einzurichten, um Radlern ein angenehmes, schnelles und sicheres Vorankommen in Richtung Zentrum und zurück zu ermöglichen. Stattdessen setzen die Autohasser in Senat und Bezirksamt auf maximale Diskriminierung und maximalen Stress der Autofahrer.

Der baulich abgetrennte Radfahrstreifen auf der Hauptstraße wurde von Berliner Steuerzahlern und durch das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes bezahlt. Über die genauen Kosten schweigt sich Pressemitteilung des Bezirksamtes aus.

Die Polizei begleitete die Eröffnungs-Show der Fahrrad-Politiker von CDU und Grünen. / Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

Bilder: © Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg

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