Schlange, Stars und sauviel Geld – vom 6. bis 16. Februar finden die 64. Berliner Filmfestspiele statt, aber was haben wir Berliner eigentlich von „unserem“ Film-Festival?
Das fragt sich derzeit wohl so mancher jener Hauptstadtbewohner, die eher selten ins Kino gehen. Denn für Kino-Afficionados ist sowieso klar, was ihnen die Internationalen Filmfestspiele vom 6. bis 16. Februar in der eigenen Stadt bringen: Die unglaubliche Möglichkeit, 400 cineastische Werke zu bestaunen, die es sonst kaum zu sehen gibt – etwa, weil sie zu speziell für Vermarktung sind oder zu „unrentabel“ für die großen Filmverleiher.
Doch auch für jene, die sich in den kommenden Tagen nicht in die lange Schlange in den Arcaden (Anm. ein Einkaufszentrum) am Potsdamer Platz stellen, um an eines (oder mehrere) der rund 300.000 Filmtickets zu kommen, hat die Berlinale Einiges zu bieten. Stichworte: Stars, Partys & Geld.
Zu Stars und Partys braucht man eigentlich nicht viel zu sagen. Wie jedes Jahr werden die Hollywood-Größen am Roten Teppich ihren Auftritt hinlegen. Und wie jedes Jahr werden die Augen der „Celebrity-Spotter“ (Starjäger) glänzen.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass George (jaja, der Clooney) natürlich auch 2014 wieder nach Berlin kommt – er stellt seinen Film „The Monuments Men“ vor. Auch Tilda Swinton, Jude Law, Adrien Brody und Bill Murray dürften am 6. Februar mit von der Partie sein. Wer sich nicht mit der Teppich-Schau begnügt, kann sich die Zeit vor diversen Lieblingshotels (Grand Hyatt, Ritz Carlton, The Mandala Hotel, Regent, Waldorf-Astoria ….) der Stars vertreiben, auch dort ist die Chance groß, einen Blick auf die Leinwand-Idole zu erhaschen.
Zwar schaffen es die wenigsten von uns, eine Einladung auf eine VIP-Party zu ergattern, um tatsächlich auch „ganz privat“ mit den Stars zu feiern. Doch es wäre nicht Berlin, wenn die Clubszene nicht für gaaaanz viele, gaaaanz tolle Alternativen sorgen würde. Einen Überblick über „Elektro-Partys“ findet man auf residentadvisor.net. Wer andere Musikrichtungen bevorzugt, sei auf die umfassenden Veranstaltungskalender der einschlägigen Stadtmagazine verwiesen.
Jetzt aber endlich zum wichtigsten, tröstlichen Faktor für all jene, denen der ganze öffentliche Hokus-Pokus um das Film-Festival (oder die Straßensperren für die Star-Aufläufe) gewaltig auf den Keks gehen: Geld!!
Die Berlinale peppt die Stadtkasse auf, die ja nicht erst seit dem immer größer werdenden BER-Debakel eher einem Bettelbeutel gleicht. Berechnungen der landeseigenen Investitionsbank Berlin (IBB) zufolge steigert die Berlinale von 2013 bis 2017 das Bruttoinlandsprodukt der Stadt um 125,1 Millionen Euro. Darin einkalkuliert ist nicht nur jenes Geld, das 150.000 Berliner, Festivaltouristen und Fachleute während der zehn Tage für Kinokarten, Einkaufsbummel, Bar-/Restaurantbesuche, Übernachtungen und Fortbewegung (ÖPNVs/Taxi) ausgeben. Auch Steuereinnahmen und Umwegrentabilität über entstehende Arbeitsplätze sind mit eingerechnet.
Mit diesem Wissen lässt sich der Rummel vielleicht ertragen. Und, auch wenn man als Berliner noch nie auf der Berlinale war … es könnte ja dieses Mal das erste Mal werden.
Alle Infos zu Ticketverkauf, Spielstätten und Programm: www.berlinale.de
(Artikelfoto: © Berlinale)
Dieser Inhalt ist nur für registrierte Nutzer sichtbar. Wenn Sie sich bereits registriert haben, melden Sie sich bitte an. Neue Nutzer können sich weiter unten registrieren.