Wer das SEZ nutzt, nützt dem Wandel zu neuer Modernität. Das SEZ wird nächstes Jahr im März 25 Jahre. Da es sich Berlin nicht leisten konnte das SEZ alljährlich mit einer größeren Geldspritze am Leben zu erhalten, stand es Ende 2002 zur Disposition.
Das SEZ steht im Territorium jenes Wahlkreises, in dem Martina Michels (PDS) von einer Mehrheit direkt ins Abgeordnetenhaus der Hauptstadt gewählt wurde. Die Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses setzte sich energisch für den Erhalt des SEZ ein, was sie gemeinsam mit vielen Berlinern dann auch erreichte. Unser Mitarbeiter Günther Kunath sprach mit Frau Michels über die Zukunft des Sport- und Freizeitzentrums.
BLN: Hoffen Sie, dass das SEZ den Berlinern und ihren Gästen erhalten bleibt?
M. Michels: Das hoffe ich nicht nur, sondern das erwarte ich, denn dies war und bleibt mein Hauptmotiv mit dem ich mich im gesamten bisherigen Zeitraum für dieses Objekt eingesetzt habe. Das SEZ war ein von der Bevölkerung angenommenes Markenzeichen für ein breites, bezahlbares Sport- und Freizeitangebot. Um ein solches Objekt in der heutigen Zeit weiterführen zu können braucht es vor allem Mut und Elan sowie neue Ideen, d.h. ein neues langfristiges unternehmerisches Herangehen jenseits der schnellen Gewinnerwirtschaftung, wie es leider oft zu beobachten ist. Die ersten Ergebnisse, die ich bei meiner Begleitung der Arbeiten im SEZ feststellen konnte, haben mich bisher überzeugt. Herr Löhnitz saniert schrittweise und orientiert sich dabei an den Bedürfnissen der Nutzer. Er hat bereits die nächsten Jahre konzeptionell im Auge. Das bisherige unwirtschaftliche Energiekonzept hat er z.B. effektiver und ökologischer gestaltet. Damit schafft er wichtige Voraussetzungen für ein effektives Gesamtkonzept. Die bisherigen Eintrittspreise sind beispielhaft im Berliner Gesamtvergleich. Das alles lässt mich für die Zukunft hoffen.
BLN: Von politischer Seite sei der Wunsch geäußert worden, so Herr Löhnitz, schon bald den Schwimmbetrieb wieder aufzunehmen. Sind sie diese politische Seite?
M. Michels: Der Badebetrieb war ein wichtiger Bestandteil der damaligen Verhandlungen zum Verkauf. Ein SEZ ohne Bademöglichkeit wäre nicht mehr das Projekt, für welches wir uns eingesetzt haben. Deshalb ist dieser Punkt auch im Vertrag mit dem Land Berlin verpflichtend verankert. Bei allen Besuchen und Gesprächen legen wir darauf besonderen Wert. Das wird von der Bevölkerung so erwartet und dafür setze ich mich auch persönlich ein. Dieser Bereich ist allerdings auch der finanziell und technisch aufwendigste Teil der Sanierung und benötigt auch Zeit.
BLN: Ist es möglich und wünschenswert das SEZ in seiner ursprünglichen Struktur zu erhalten, oder müssen wir uns auf ein gewandeltes SEZ einstellen?
M. Michels: Ursprünglich hatte das SEZ ein vielfältiges, für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbares Sport- und Freizeitangebot für die ganze Familie. Das sollte beibehalten werden. Nichts spricht dagegen, neue Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen, wenn Nachfrage dazu besteht. Das neue SEZ wird ganz sicher nach der Sanierung nicht einfach der nostalgische Abdruck von damals sein. Aber die wesentlichen Bestandteile vom Wasser bis zum Eis, von der Sauna bis zum Fitnessbereich und Bowling bis zum Außenpark mit Biergarten wird man es als das SEZ in seiner Gesamtstruktur wieder erkennen. So besagen es jedenfalls derzeitig die Pläne.
BLN: Was würde der weiteren Entwicklung des SEZ dienlich sein?
M. Michels: Das Team um den jetzigen Investor Herrn Löhnitz braucht vor allem die öffentliche Unterstützung seines Vorhabens durch die Bevölkerung. Es braucht Verständnis dafür, dass die Arbeiten am Gesamtprojekt nur schrittweise durchführbar sind. Öffentliche Fördergelder stehen leider nicht zur Verfügung. Somit wird vor allem durch die Einnahmen aus der aktiven Nutzung der Teilbereiche durch die Bevölkerung der nötige finanzielle Grundstock für weitere Sanierungsschritte gelegt.
(Artikelfotos: © G.Kunath)
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