Erstes Deutsch-Polnisches Zukunftskonzept beschlossen

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung informieren, dass für die Zusammenarbeit im Verflechtungsraum beiderseits der Oder erstmalig ein gemeinsames Deutsch-Polnisches Zukunftskonzept vorliegt.

Der Ausschuss für Raumordnung der Deutsch-Polnischen Regierungskommission hat das Dokument verabschiedet. Im kommenden Jahr wird ein Arbeitsprogramm zur Umsetzung der vereinbarten Ziele und Visionen entwickelt.
„Ein Blick auf die Karte des Deutsch-Polnischen Verflechtungsraums zeigt die geringen Entfernungen zwischen Szczecin und Schwedt oder Frankfurt (Oder) und Poznań. Diese räumliche Nähe bietet große gemeinsame Entwicklungschancen. Das deutsch-polnische Zukunftskonzept kann ein guter Kompass zur Nutzung der sich bietenden wirtschaftlichen und kulturellen Potentiale sein. Nun kommt es darauf an, diese Vorlage für die Umsetzung konkreter Projektideen zu nutzen“, sagte Brandenburgs Landesplanungsministerin Kathrin Schneider.
„Dass es gelungen ist dieses Konzept in zwei Jahren gemeinsam mit vier Wojewodschaften, vier Bundesländern, und zwei staatlichen Ministerien zu erarbeiten ist ein großer Schritt voran und belegt gerade in Zeiten zunehmender Spannungen in Europa, dass die Deutsch Polnische Zusammenarbeit im Raum der Oder – Partnerschaft auf einem festen Fundament steht. Ich werde mich dafür einsetzen, dass mit diesem Elan auch an der Umsetzung gearbeitet wird, um das Konzept mit Leben zu erfüllen und die gesamte Region in Europa noch besser zu positionieren“, sagte Senatorin Katrin Lompscher.

Das Deutsch-Polnische Zukunftskonzept zeigt die Potentiale der Regionen beiderseits der Grenze auf und leitet daraus Ziele und Visionen für die künftige Zusammenarbeit ab. Im Fokus stehen dabei Themen, wie die Gestaltung der verkehrlichen Verbindungen, der grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen, des Zugangs zum Arbeitsmarkt, der Zusammenarbeit der Hochschulen, aber auch Fragen der interkulturellen Kompetenz und der Energiesicherheit.
Im Hinblick auf die Siedlungsentwicklung sollen einerseits die städtischen Zentren in ihrer Funktion als „Tore zur Welt“ gestärkt werden. Das Zukunftskonzept enthält aber auch Vorgaben für die Zusammenarbeit zwischen Städten und ihrem Umland, mit dem Ziel, die Versorgung der Menschen in Gebieten sicherzustellen, in denen die Bevölkerungszahlen sinken.
Ein besonderes Gewicht kommt im Deutsch-Polnischen Verflechtungsraum vor allem dem Verkehrsthema zu. Vision des Gemeinsamen Zukunftskonzeptes ist es, die grenzüberschreitenden Verbindungen des Nah- und Fernverkehrs attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen. Die Zentren sollen nach Möglichkeit – vor allem durch attraktive Bahnverbindungen – direkt miteinander verbunden werden. Dies würde die Fahrzeiten verkürzen. Gleichzeitig sollen die Angebote, auch im Busverkehr, entsprechend der Nachfrage erhöht und gemeinsame Ticket- und Tarifsysteme weiter ausgebaut werden.
Hintergrund:
Im Oktober 2014 hat der Ausschuss für Raumordnung der Deutsch-Polnischen Regierungskommission für regionale und grenznahe Zusammenarbeit beschlossen, gemeinsame programmatische Vorstellungen der Raumentwicklung für den deutschpolnischen Verflechtungsraum zu erarbeiten. Der Raum umfasst auf deutscher Seite die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg sowie den Freistaat Sachsen und auf polnischer Seite die Wojewodschaften Zachodniopomorskie (Westpommern), Lubuskie (Lebuser Land), Dolnoślaskie (Niederschlesien) sowie Wielkopolskie (Großpolen). Das Gebiet für das das Zukunftskonzept umgesetzt werden soll, ist somit deckungsgleich mit dem der Oder-Partnerschaft.

Das Zukunftskonzept wurde in enger Abstimmung mit der Oder-Partnerschaft erarbeitet.

 

(Artikelgrafik: © Deutsch-Polnischer Raumordnungsausschuss)

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