Europa-Schule Berlin arbeitet erfolgreich

Gemeinsam mit Prof. Jürgen Baumert (MPI für Bildungsforschung, Berlin) und Prof. Jens Möller (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) stellte Bildungssenatorin Sandra Scheeresheute eine Studie zur Staatlichen Europa-Schule Berlin (SESB) vor.
Mit der EUROPA-Studie ist eine weltweit einzigartige dualimmersive Schulform empirisch unter-sucht worden.Senatorin Sandra Scheeres: „Die Staatliche Europa-Schule Berlin (SESB) ist ein Erfolgsmodell und stellt mit ihrer Vielfalt der Sprachprogramme sowohl für international ausgerichtete Berliner Familien als auch für Familien mit unterschiedlicher Migrationsgeschichte ein besonderes Angebot dar. Die Kinder und Jugendlichen lernen nicht nur die deutsche Sprache und Kultur, sondern auch eine zweite Partnersprache.“

Wissenschaftlich geleitet wurde die Studie, die auch von der Stiftung Mercator unterstützt wurde, von einer psychologischen Arbeitsgruppe in Kiel: „Wir haben in Kiel seit vielen Jahren Expertise im Bereich bilingualer Unterrichtsformen aufgebaut. Aus psychologischer Perspektive sind sowohl der schulische Kompetenzerwerb als auch die Integrationsprozesse in solchen ganz besonderen Schulformen spannend“, so Professor Jens Möller.

Am 16. April 1993 genehmigte das Abgeordnetenhaus von Berlin die Einrichtung des Schulversuchs zum Schuljahr 1993/94. Gestartet sind damals sechs Grundschulen in den Sprachkombinationen Deutsch-Französisch, Deutsch-Englisch und Deutsch-Russisch. Die SESB umfasst als Schule besonderer pädagogischer Prägung inzwischen 31 Standorte an Primar- und Sekundarschulen mit neun Sprachkombinationen.

An der SESB findet der gesamte Unterricht in jeweils zwei gleichberechtigten Sprachen, Deutsch und einer weiteren Partnersprache, statt. Die Partnersprachen sind Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Türkisch. Ein Schwerpunkt der Evaluation lag auf der Untersuchung der schulischen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Sie wurden mit altersgleichen Berliner und internationalen Kontrollgruppen aus den jeweiligen Referenzländern verglichen. Im Ergebnis schneiden die SESB-Schülerinnen und Schüler in Mathematik, Naturwissenschaften und im deutschen Leseverständnis auf gleichem Niveau ab wie diejenigen in den Vergleichsgruppen und lernen dabei zusätzlich eine zweite Sprache. Deutlich besser sind jedoch die Englischleistungen an der SESB. Offenbar begünstigt die duale Immersion das Erlernen einer weiteren Fremdsprache.

Daneben wurden die Zusammensetzung der Schülerschaft und die soziale und kulturelle Integration an der SESB analysiert. An der SESB haben fünf von sechs Schülerinnen und Schülern einen Migrationshintergrund. Dieser Anteil ist gegenüber den Regelschulen deutlich erhöht. Es bestehen große Unterschiede in der Zusammensetzung der Schülerschaft, die von den Sprachprogrammen abhängt. Eine große Gruppe von Schülerinnen und Schülern an der SESB ist bilingual aufgewachsen. An der SESB gelingt die Integration von Kindern und Jugendlichen in besonderem Maße.

Die adäquate Beherrschung zweier Sprachen und gute Leistungen im Englischen sind Bildungsvorteile, die die SESB ermöglicht. Damit erreicht die SESB wichtige Integrationsziele und schafft die Grundvoraussetzung für lebenslanges Lernen in multilingualen Gesellschaften.

 

 (Artikelfoto: laughter, Pixapay.com_ CC0 Public Domain)

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