Komödien im Schlossparktheater: „Omatrick“ und „Der Revisor“

Es war eine Premiere der besonderen Art im Schlossparktheater in Berlin. Zum Einen die deutsche Erstaufführung der Komödie Omatrickvon Charles Lewinsky, und zugleich der 90. Geburtstag von Brigitte Grothum, sowie ihr 70-jähriges Bühnenjubiläum am Schlosspark Theater. 1955 stand sie hier zum ersten Mal auf der Bühne, damals noch unter der Intendanz von Boleslaw Barlog. Die Rolle schien wie für sie geschrieben, Sie stand beschwingt an ihrem Ehrentag, gemeinsam mit Johannes Hallervorden auf der Bühne, begeisterte das Publikum .mit ihrem Elan und Wandelbarkeit. Erstaunlich der Textumfang der einstudiert werden musste.Johannes Hallervorden überzeugte ebenfalls als junger Mann, der eine ältere Dame im Seniorenheim besuchte und sich als Enkel ausgab.Es wurde immer wieder gelacht und Darsteller und Gäste hatten einen unterhaltsamen Abend mit zahlreichen Lachern. Zwei Stunden Unterhaltung…

Das kurzweilige Theaterstück des preisgekrönten Schweizer Autors Charles Lewinsky handelt von einem jungen Mann, der sich als Enkel einer älteren Dame ausgibt, um ihr im Auftrag seines Chefs ihr Haus abzuluchsen. Die vermeintliche „Oma“ ist jedoch bei Weitem nicht so verwirrt wie angenommen. Am Ende stellt sich die Frage, wer hier eigentlich wen betrügt – das Stück ist eine Paraderolle für Brigitte Grothum, die seit vielen Jahren am Schlosspark Theater heimisch geworden ist.

Für Johannes Hallervorden war dies bereits die neunte Produktion am Schlossparktheater. Regie führt Irene Christ, für das Kostüm zeichnet Viola Matthies verantwortlich und Sabine Lindner für das Bühnenbild. Wer das Stück sehen möchte, kann es wieder vom 8. Bis 23. November 2025. Brigitte Grothum ist schon eher in anderen Stücken zu erleben beispielsweise am 26. April in „Ein deutsches Leben“.

Premiere von „Der Revisor“

Am Samstag, 15. März 2025 feiert das Schlosspark Theater mit der Inszenierung des rund 200 Jahre alten Bühnen-Klassikers DER REVISOR von Nikolaj Gogol eine weitere Premiere in diesem Jahr. Die neue, frische Fassung von John von Düffel über Fake News sorgt für intelligente Unterhaltung vom Feinsten. Die wichtigsten Themen des Stücks – Machtmissbrauch, Korruption und Günstlingswirtschaft –  haben leider nichts an Aktualität eingebüßt. In seiner 15. Inszenierung am Schlosspark Theater lässt Regisseur Philip Tiedemann sein siebenköpfiges Ensemble zu komödiantischer Hochform auflaufen.

Die scharfsinnige Verwechslungskomödie mit TV-Star Frank Kessler, der erstmals im Schlosspark Theater spielt, sowie Helen Barke, Krista Birkner, Lukas Benjamin Engel, Steffen Melies, Oliver Nitsche und Oliver Seidel, die man schon aus vielen Produktionen des Schlosspark Theaters kennt, regt neben guter Unterhaltung auch zum Nachdenken über politische Missstände an. Für das Bühnenbild sowie Kostüm zeichnet Alexander Martynow verantwortlich, für die Musik Peer Neumann.

Inhalt:  Einem korrupten russischen Stadthauptmann (Frank Kessler) wird die Warnung zugespielt, ein Revisor werde seine Machenschaften inkognito überprüfen. Voller Panik beeilt er sich, sämtliche Missstände zu bereinigen und instruiert seine Gattin (Krista Birkner) und Tochter (Helen Barke) sowie sämtliche Amtsträger (Oliver Seidel und Steffen Melies), den Revisor nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen und ihm eine heile Welt vorzugaukeln.Als tatsächlich ein unbekannter Reisender  (Lukas Benjamin Engel) und sein Untergebener (Oliver Nitsche) im Ort eintreffen, nimmt das Chaos mit Irrungen und Verwechslungen seinen Lauf – natürlich mit unvermutetem Ende …

Seit ihrer Uraufführung 1836 in Sankt Petersburg gilt diese groteske Komödie als ein Klassiker der osteuropäischen Theatergeschichte. In einer Welt, die von Politikern wie Donald Trump, Elon Musk und Wladimir Putin geprägt wird, ist dieses Stück über Günstlingswirtschaft, Lobbyismus und Machtversessenheit so aktuell wie nie zuvor. So trifft Gogol uns auch heute noch bis ins Mark.

Vorstellungen bis zum 27. April 2025.

„Der Revisor“ im Schlossparktheater, Bildrechte: © DERDEHMEL/Urbschat
Links: Krista Birkner, oben: Frank Kessler, unten: Lukas Benjamin Engel, rechts: Helen Barke

Text & Fotos: ©pegü/©DERDEHMEL/Urbschat

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