Berlin Adler verpassen die Playoffs

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Die Berlin Adler verlieren 23:26 gegen die Cologne Falcons in einem dramatischen K.O.-Spiel um den letzten Playoff-Platz in der GFL Nord. Zum ersten Mal seit 2006 verpassen die Adler die Playoffs.

Alfred Hitchcock hätte an diesem GFL Spieltag kein spannenderes Drehbuch schreiben können. Nur der Sieger der Partie qualifizierte sich für die Playoffs. Lange Zeit war das Spiel zwischen den Cologne Falcons und Berlin Adler offen, doch 2 Minuten vor dem Ende überschlugen sich die Ereignisse. Beim Rückstand von 17:24 lief Adler Quarterback Darius Outlaw in die Endzone zum 23:24. Mit dem obligatorischen Extrapunktversuch hätten die Adler ausgleichen können und Kölns Playoff-Traum platzen lassen. Doch es kam anders, der Snap missglückte, Kicker Philip Andersen versuchte das Lederei zu sichern , doch Falcons Cornerback Niko Lester eroberte den Ball und trug ihn über das gesamte Feld in die gegnerische Endzone für zwei weitere Kölner Punkte zum 23:26.

Davor wurde den Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ein Duell auf Augenhöhe geboten. Beide Teams überzeugten von Beginn an offensiv. Berlin präsentierte sich mit starkem Laufspiel durch Cedric Macia (15 Läufe für 100 Yards), der auch den ersten Touchdown zur 7:0-Führung der Gastgeber erzielte. Köln glänzte eher mit Passspiel von Quarterback Robert Demers (21 von 31 Pässen für 311 Yards und 3 TD). Mit Pässen über die rechte Seite zu Estrus Crayton und anschließend Philip Schmitz glichen die Gäste im direkten Gegenzug aus.

Nach den verletzungsbedingten Ausfällen der Adler Wide Receiver Conrad Meadows und Daniel Vöhringer lastete der Angriff noch stärker auf den Schultern von Quarterback Darius Outlaw (21/33/305YDS/1TD/3INT) und seinen verbliebenen Passempfängern. Wie so oft in dieser Saison war auf die Receiver Glenn MacKay und Danilo Naranjo Gonzalez verlass, wenn es um wichtige First Downs ging. Beide Offenses schenkten sich nichts in der ersten Hälfte und brachten weitere Punkte auf die Anzeigetafel nach Touchdown-Pässen auf Berlins MacKay und Kölns Jannik Leyendecker. Mit einem 30 Yard Fieldgoal durch Philip Andersen gingen die Adler mit einer 17:14-Führung in die Halbzeit.

Beide Offenses agierten sehr passlastig, wodurch den Zuschauern zahlreiche Big Plays von beiden Seiten geboten wurden. Bester Passempfänger auf Kölner Seite war Jannik Leyendecker (6 gefangene Bälle für 149 Yards, und 2 TD) bei Berlin stach Talib Wise (10 Fänge für 140 Yards) heraus.

Die Berliner dominierten zwar das Spielgeschehen statistisch gesehen, erzielten mehr First Downs (Adler 21 – Falcons 14), Total Yards (451 / 376), Ballbesitz (26:29 / 21:31), doch leisteten sich auch mehr Turnovers, die letztendlich spielentscheidend waren. Im zweiten Viertel unterlief Berlins Spielmacher die erste von insgesamt 3 Interceptions. Auf Höhe der 15 Yard Line wurde ein Outlaw-Pass von Kölns Safety Mark Scherenberg abgefangen – was im Gegenzug zum Ausgleich führte.

Zum Beginn der zweiten Hälfte drehte sich das Momentum in Richtung der Gäste. Mit dem zweiten Spielzug nach der Pause warf Demers einen 69 Yard Touchdown Pass auf Leyendecker zur 21:17-Führung. Darauf folgte Berlins Interception Nummer zwei. Kurz vor der Red Zone der Kölner landete ein geblockter Outlaw-Pass in den Händen von D-Liner Fabian Schütteler. Die Falcons münzten den Turnover mit einem 23 Yard Fieldgoal durch Philip Stentzel in weitere Punkte um und führten erstmals mit 24:17 zum Ende des dritten Viertels.

Ein Score Unterschied lag jederzeit im Bereich des machbaren für die Adler Offense von Coach Johnny Schmuck. Doch erneut beendete eine Interception die Hoffnungen in aussichtsreicher Position. Nachdem sich der Berliner Angriff bis kurz vor die gegnerische Red Zone gearbeitet hatte, fing Safety Donnie Avant an der 5 Yard Linie die dritte Interception des Tages.

Die Partie war noch immer nicht entschieden, da die Adler Defense stand hielt und den Gegner zweimal mit Three-and-out vom Feld schickte. Im letzten Offensiv Drive der Gastgeber sollte sich das Schicksal beider Teams in der diesjährigen Saison entscheiden. In 11 Spielzügen führte Outlaw die Adler über das Feld und lief die letzten 7 Yards selbst in die Endzone zum vermeintlichen Ausgleich. Danach folgte der missglückte Extrapunktversuch, der im PAT-Return der Falcons mündete.

Die unglückliche 23:26-Niederlage beendete die Playoff-Ambitionen der Berliner und setzt den Schlusspunkt unter eine reinste Achterbahnsaison mit vielen Höhen (Euro Bowl Sieg) und Tiefen (zahlreiche Verletzungen, Trennung von Head Coach Kim Kuci). Am kommenden Sonntag könnten die Schwarzgelben gegen die noch sieglosen Düsseldorf Panther das Jahr zumindest mit einem Erfolgserlebnis beenden.

Stimmen zum Spiel

Martin Hanselmann, Head Coach Cologne Falcons: „Das Spiel war kein Spaziergang gewesen. Die Adler sind ein sehr gutes Footballteam und das war ein harter Kampf, wir konnten das Spiel entscheiden und das macht uns natürlich sehr glücklich… Die Playoffs sind eine neue Saison und da ist alles möglich. Jetzt müssen wir von Spiel zu Spiel schauen. Wir mussten unbedingt gewinnen heute, sonst wären wir ganz raus gewesen. Das haben wir geschafft und bereiten uns nun die nächsten 2 Wochen auf das nächste Spiel vor.“

Eric Schramm, Sportlicher Direktor Berlin Adler: „Wir haben unser Potential nicht ausgespielt. Wir können besser sein, aber anscheinend waren nicht alle Spieler mental und vom Herzen bei der Sache. Der Kölner Sieg lag auch zum großen Teil an uns… Unser Ziel für die nächste Woche ist, unseren normalen Trainingsrhythmus durchzuziehen und wieder als Team aufzutreten und vor dem heimischen Publikum zu zeigen, was wir können.“

(Foto: Autor)

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