Heideblüte in Brandenburg: Ein Festmahl für Heidehummel und andere Insekten

Aussichtsturm Wittstock-Ruppiner Heide / Pfalzheim Foto: ©Oliver Numrich
Aussichtsturm Wittstock-Ruppiner Heide / Pfalzheim Foto: ©Oliver Numrich

Für „Spezialisten“ wie die Heidehummel und die Große Erdhummel beginnt in diesen Augusttagen die beste Zeit des Jahres – die Heideblüte. Mit der Pflege der Heidelandschaften hilft die Heinz Sielmann Stiftung diesen seltenen Hummelarten zu überleben.

Der rosarote Blütenteppich in Sielmanns Naturlandschaften Kyritz-Ruppiner Heide und Tangersdorfer Heide ist aktuell für Wild- und Honigbienen ein großes Festessen. Seltene Arten wie die Heidehummel und die Große Erdhummel finden in den ausgedehnten Heidegebieten jetzt Blütenpollen und Nektar im Überfluss.

Der Biologe Dr. Hannes Petrischak, Leiter des Geschäftsbereichs Naturschutz bei der Heinz Sielmann Stiftung, beobachtet und dokumentiert schon seit Jahren das Vorkommen der Hummeln in beiden Landschaften. Er erklärt: „Solche seltenen Spezialisten wie diese beiden Hummelarten beobachten zu können, ist für mich immer wieder etwas Beglückendes. Die Funde bestätigen uns, dass sich die Investitionen unserer Stiftung in den Erhalt der Lebensräume in unseren Landschaften lohnen. Denn die Heideflächen können nur durch regelmäßige Pflege erhalten werden. Ohne Pflege verschwinden sie und damit auch die an sie gebundenen Arten.“

Über die große Erdhummel

Die Große Erdhummel (Bombus magnus) zählt zu den seltenen Hummelarten in Deutschland. Das Ausmaß ihrer Gefährdung ist nicht genau bekannt, was auch an der schwierigen Unterscheidbarkeit von anderen Erdhummelarten liegt. Offenbar ist sie stark an große Heidegebiete mit umgebenden heidelbeerreichen Wäldern gebunden. Im Frühjahr sieht man die Königinnen an Heidelbeerblüten und auf Nistplatzsuche. Im Spätsommer fallen vor allem die Männchen an den Heideblüten auf. Die Hummelart ist im Vergleich zu anderen Hummeln recht groß, die Königin erreicht bis zu 22 Millimeter Länge.

Wissenswertes zur Heidehummel

Der Name weist auf ihren Lebensraum hin. Die Heidehummel (Bombus jonellus) ist ebenfalls selten und der Roten Liste zufolge bundesweit gefährdet. Sie lebt vorzugsweise in großen Heidegebieten, aber auch in anderen offenen Landschaften, insbesondere mit angrenzenden Heidelbeerwäldern. Im Frühjahr nutzt auch sie die Heidelbeerblüte als Nahrungsquelle, im Spätsommer die Besenheide. In allen drei Heidelandschaften der Heinz Sielmann Stiftung, das sind die Kyritz-Ruppiner, Tangersdorfer und Döberitzer Heide, ist sie nachgewiesen.

Ohne Pflege keine Heide

In allen drei Heidelandschaften sorgt die Heinz Sielmann Stiftung durch vielfältige Pflegemaßnahmen für den Erhalt und die Regeneration des Heidekrautbewuchses. Ohne Pflege würden die Gebiete vergrasen und verwalden. Denn Heideflächen sind vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften. Auch sie dienen der Artenvielfalt.

Heidefest in Pfalzheim am 19. August

Für Naturbegeisterte ist die Zeit des rosaroten Blütenteppichs auf den riesigen Heideflächen ebenfalls ein Highlight. „In diesem Jahr blüht die Heide besonders üppig. Die Regenfälle der vergangenen Wochen haben der Entwicklung der Blüten einen Schub gegeben“, freut sich Petrischak.

Eine gute Gelegenheit, die Heideblüte in der Kyritz-Ruppiner Heide und ihre Insektenwelt kennenzulernen, ist das Heidefest am kommenden Sonnabend, 19. August von 11 bis 17 Uhr in Pfalzheim.

Als besondere Attraktion wird ein Pferdegespann bereitstehen, das die Gäste zum Heideturm auf dem Sielmann-Hügel kutschiert. Das 15 Meter hohe Bauwerk bietet einen weiten Rundum- und Ausblick auf die einzigartige Naturlandschaft. Wanderwege laden zu Entdeckungen in der Natur ein. Außerdem bietet das Heidefest interessante Informationen, köstliche Bewirtung mit Wild, Fisch und Süßem sowie ein Programm für Kinder und mehr. Auch die Heinz Sielmann Stiftung wird mit einem Infostand präsent sein.

Alle Infos zum Heidefest in Pfalzheim finden Sie hier www.sielmann-stiftung.de

Foto: ©Oliver Numrich

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