Der Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, hat heute den Buchkünstler und Stillen Helden Werner Klemke mit einer „Berliner Gedenktafel“ geehrt, die ihm das Land Berlin anlässlich seines 100. Geburtstages gewidmet hat.
Werner Klemke gilt diese Ehrung aus vielen Gründen. Er war einer der bedeutendsten Buchkünstler der DDR und mit Sicherheit einer der beliebtesten. Generationen von kulturinteressierten Erwachsenen hat die Zeitschrift »Das Magazin« – mit dem von ihm über 35 Jahre gestalteten Titelbild – begleitet.
Als Lehrer an der Kunsthochschule in Weißensee sowie Leiter eines Meisterateliers an der Akademie der Künste der DDR hat er sein Wissen an zahlreiche Künstlerinnen und Künstler weiter gegeben.
Erst seit wenigen Jahren weiß man von Werner Klemke, dass er ein „Stiller Held“ war, dass er während der Zeit der Besetzung der Niederlande durch die Deutsche Wehrmacht als Soldat dort stationiert war und seine graphischen Kenntnisse und Fähigkeiten im Verborgenen dazu benutzte, Reisedokumente und Lebensmittelkarten für Menschen zu fälschen, die von den Deutschen dort verfolgt waren.
Nach 1945 hat Werner Klemke kaum ein öffentliches Wort über seine Teilnahme am Widerstand verloren hat. Umso wichtiger ist es heute, an Menschen wie ihn zu erinnern.
Senator Lederer sagte in seinem Grußwort: „Angesichts des Anwachsens rechtspopulistischer Parteien (…) brauchen wir Vorbilder wie ihn, die Mut machen, sich für diskriminierte und verfolgte Menschen einsetzen und ihnen helfen, wenn sie als Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Dies gilt zugleich auch für die Unterstützung von Menschen, die hier wegen ihrer Religion oder ihrer Lebensweise angegriffen und verfolgt werden. Sie alle brauchen laute aber auch „Stille Heldinnen“ und „Stille Helden“ an ihrer Seite.“
(Artikelfoto: Gedenktafel Werner Klemke, Foto: Senatsverwaltung für Kultur und Europa)
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