Wie schütze ich mich gegen Zecken?

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Zusammen mit den Temperaturen steigt für alle Naturfreunde auch 2015 wieder das Risiko von Zeckenstichen – und damit die Gefahr einer Ansteckung mit den gefährlichen Krankheiten FSME und Borreliose. Wie Sie sich schützen können und in welchen Regionen Deutschlands besondere Vorsicht geboten ist, haben wir für Sie zusammengefasst.

Was sind Zecken und warum sind sie gefährlich?

Bei der Familie der Zecken handelt es sich um Parasiten, die sich von Blut ernähren – dazu gehören bevorzugt Wildtiere wie etwa Rehe, aber auch Pferde, Hunde und Menschen. In unseren Breitengraden ist der „gemeine Holzbock“ (Ixodes ricinus) die verbreitetste Zeckenart.

Zecken „beißen“ nicht im üblichen Sinne, sondern durchbohren mit ihrem speziell geformten Kiefer die Haut des Wirtes. Aus dieser Wunde saugen sie dann mit einem Teleskop-artigen Rüssel das sich ansammelnde Blut. Der Saugvorgang dauert normalerweise mehrere Stunden. Nachdem sich die Zecke mit Blut vollgesogen hat, lässt sie sich von ihrem Wirt fallen.

Der Zeckenstich selbst stellt für den Wirt keine Gefahr dar – die Verletzung ist nur oberflächlich. Da Zecken aber beim Blutsaugen auch Körperflüssigkeiten in die Wunde abgeben, übertragen einige von ihnen gefährliche Infektionskrankheiten. Eine davon ist die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME). FSME führt zu grippeähnlichen Symptomen und bei einigen Betroffenen zu Hirnhautentzündungen (Enzephalitis). In besonders schweren Fällen bleiben dauerhafte Schäden in Form von Lähmungen zurück. Laut Schätzungen des Robert-Koch-Instituts sind 0,1% bis 3,4% aller Zecken mit diesem Erreger infiziert. Sie verteilen sich allerdings geographisch höchst unterschiedlich. Die Risikogebiete für eine FSME-Infektion liegen hauptsächlich im Süden Deutschlands. Die Mehrheit von ihnen verteilt sich auf das südliche Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern. Berlin ist kein FSME-Risikogebiet.

Hier besteht eher das Risiko, sich mit Borreliose anzustecken. Das ist eine Erkrankung, die durch eine Infektion mit Bakterien der Art Borrelia burgdorferi (Borrelien) verursacht wird. Sie kann verschiedene Organsysteme betreffen, insbesondere die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Studien zufolge werden etwa 5% der Personen, die von einer Zecke gestochen worden sind, mit Borrelien infiziert. Allerdings werden lange nicht alle diese Menschen auch krank: Nur ein sehr kleiner Teil der Infizierten, rund ein Prozent, entwickeln Krankheitssymptome. Glücklicherweise lässt sich Borreliose im frühen Stadium gut mit Antibiotika behandeln.

Wie schütze ich mich gegen Zeckenstiche?

Zecken bevorzugen Gebiete mit dichtem Unterholz, warmen, aber nicht zu heißen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Insbesondere beim Aufenthalt im Wald, aber auch im heimischen Garten ist daher Vorsicht geboten.

Tragen Sie an diesen Orten idealer Weise geschlossene Kleidung, also feste Schuhe und lange Hosen. Auf diese Weise dauert es länger, bis die Zecke einen geeigneten Platz für ihre Mahlzeit findet. Am sichersten ist es, eine Zecke bereits in dieser „Suchphase“, also bevor sie überhaupt zugestochen hat, zu entdecken. Zusätzlich hilfreich ist helle Kleidung, da man darauf Zecken besser sieht. Suchen Sie sich, wenn Sie von draußen herein kommen, möglichst zeitnah gründlich nach Zecken ab, insbesondere an geschützten Stellen mit dünner Haut wie etwa Hals, Achseln, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen – dort stechen Zecken bevorzugt.

Es gibt außerdem spezielle Anti-Zeckenmittel, sogenannte Zecken-Repellents. Darunter sind mittlerweile äußerst moderne, hochentwickelte Wirkstoffe, die einen guten zusätzlichen Schutz gegen die Blutsauger bieten und dabei gut verträglich sind. Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker über geeignete Mittel beraten.

(Artikelfoto: © pixabay.com/Creative Commons CC0/ catkin)

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