Berlin steckt mitten in den Rückmeldefristen. Jedes Jahr wollen zahlreiche Menschen in der Hauptstadt studieren – insgesamt verzeichnen die Berliner Hochschulen 2017 mehr als 180.000 eingeschriebene Studenten. Zu den größten Hürden zählt die Finanzierung von Wohnraum und Studium.
Die erste große Herausforderung erwartet Studenten bereits vor ihrem ersten Semester. Insbesondere zu Semesterbeginn ist Berlin von einem enormen Wohnungsmangel betroffen. Viele Hochschüler starten zeitweise obdachlos in ihr Semester. Die Stadtverwaltung hat auf diesen Missstand bereits reagiert und den Bau von 60.000 neuen Wohnungen beschlossen. Dadurch sollte die Apartmentnot der Berliner Studenten in den kommenden Jahren wieder zurückgehen.
Obwohl seit 2015 die Mietpreisbremse gilt und die von der Stadt für Studenten angebotenen Wohnungen deutlich unter dem städtischen Mietpreisniveau liegen, sind sie verhältnismäßig teuer. Die Finanzierung von Wohnraum und Studium ist eine große Herausforderung für die meist sehr jungen angehenden Akademiker. In der Regel stehen ihnen aber drei Möglichkeiten als Finanzierungshilfe zur Verfügung.
1: Finanzierung mit BAföG
Die meisten Studenten finanzieren ihren Besuch einer Universität durch die staatliche Förderleistung BAföG. Derzeit erhalten sie vom Studentenwerk einen monatlichen Betrag von insgesamt bis zu 735 Euro zuzüglich eines Kinderbetreuungszuschlags von 130 Euro für jedes im Haushalt lebende Kind. Dieser Betrag setzt sich zur Hälfte aus einer reinen Förderung und zur anderen Hälfte aus einem zinslosen Kredit zusammen.
Um diese staatliche Förderung zu erhalten, müssen strenge Kriterien erfüllt werden. Aktuell können ausschließlich deutsche Schüler und Studenten BAföG beantragen, die ihr 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und sich in ihrer ersten Ausbildung befinden. Der Nachteil dabei ist, dass ein Wechsel der Fachrichtung nur mit trifftigem Grund möglich ist.
2: Der KfW-Studienkredit
Beim KfW-Studienkredit handelt es sich um einen tatsächlichen Kredit, der von den Hochschulabsolventen in voller Höhe inklusive Zinsen zurückgezahlt werden muss. Mit dem Kredit ist nicht nur eine Förderung des ersten grundständigen Studiums möglich, sondern auch ein weiteres. Antragsteller müssen zwischen 18 und 44 Jahre alt sowie deutsche Staatsbürger oder EU-Staatsbürger sein und unter bestimmten Voraussetzungen einen Leistungsnachweis erbringen. Insgesamt erhalten die Studenten mit dem KfW-Kredit eine Auszahlung von 100 bis 650 Euro pro Monat. Ein Studienfachwechsel ist dabei ohne Probleme möglich.
3: Stipendien für die Elite
Studenten haben außerdem die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten, um ihr Studium finanzieren zu können. Diese werden von vielen politischen sowie gesellschaftlichen Stiftungen angeboten, um bestimmten Personengruppen einen Hochschulabschluss zu ermöglichen. Dabei werden den Stipendiaten unterschiedliche Fördersätze gewährt, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Der Nachteil dieser Finanzierungsmethode ist jedoch, dass Studenten stets ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren durchlaufen müssen und die Bewerbung auch abgelehnt werden kann.
Artikelfoto: Flickr Humboldt Uni Francisco Anzola CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
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