Arzneihefe hilft dem Immunsystem

Liegt die Antwort im Immunsystem wenn wir feststellen,   das es Menschen gibt, die so gut wie nie krank werden, die keine Depression oder Allergien kennen und  keine Probleme mit ihrem Gewicht haben. Andere Menschen plagen sich ihr Leben lang und fühlen sich nie gesund und zufrieden. Eventuell liegt der Unterschied im Darm, in dem sich fast 70 Prozent unseres Immunsystems konzentrieren. Immer häufiger weisen Forscher einen Zusammenhang zwischen dem Zustand des Verdauungstrakts und teilweise ernsthaften Erkrankungen nach. Studien zeigen nun die große Bedeutung einer speziellen Arzneihefe für die so entscheidende Darmgesundheit.

Der Darm beheimatet mehr Bakterien, als die Milchstraße Sterne hat. Unser Leben wäre ohne die etwa 500 Arten der kleinen Helfer unmöglich. Ihre Zusammensetzung, die sogenannte Darmflora, entscheidet, wie viel Energie wir aus der Nahrung entnehmen, ob wir anfällig sind gegen krankmachende Erreger oder gut gewappnet, ob wir mutig sind oder verzagt. Ein gesunder Darm kann uns glücklich und alt werden lassen, ein gestörter Darm depressiv und krank.

sc_-gemuese-foto-jl-pfeiferÄngstlich oder mutig, dick oder dünn?
Welche und wie viele Bakterien unseren Darm besiedeln hat sogar Einfluss auf unser Gewicht, wie der Münsteraner Internist Prof. Dr. Klaus Wahle erklärt. Denn dicke Menschen ziehen – bedingt durch eine bei ihnen besonders „verwertungsaktive“ Darmflora – aus der Nahrung mehr Energie als Schlanke. Doch nicht nur die Frage, ob wir dick werden oder schlank bleiben, hängt von der Darmflora ab. Auch schwerwiegende Krankheiten wie Rheuma, Allergien, Depressionen und selbst Alzheimer werden inzwischen mit einer gestörten Darmflora in Verbindung gebracht. Selbst eher charakterliche Eigenschaften scheinen einem Einfluss durch die Darmgesundheit zu unterliegen. In Mäuseexperimenten konnte beispielsweise ein Zusammenhang mit Mut und Ängstlichkeit gefunden werden. Fütterte man die Tiere mit Lactobazillus-rhamnosus-Bakterien, wie sie beispielsweise in Joghurt enthalten sind, verhielten sie sich relativ forsch. Störte man die Darmflora hingegen, wurden die Tiere ängstlich und zurückhaltend.

Krank oder gesund – der Darm entscheidet
Extrem bedeutsam ist eine gesunde Darmflora vor allem, weil im Darm das sogenannte „Darm-assoziierte Immunsystem“ angesiedelt ist. Dass sich dort über 70 Prozent des körpereigenen Abwehrsystems konzentrieren, hat gute Gründe, denn schließlich nehmen wir über die Nahrung jede Menge möglicherweise krankmachende Substanzen wie Bakterien, Viren und Pilze auf. Damit diese Erreger so schnell wie möglich unschädlich gemacht werden können, ist etwa ein Viertel der Darmschleimhaut und die Hälfte aller körpereigenen Abwehrzellen allein nur mit der Erregerabwehr beschäftigt. Für ein reibungsloses Funktionieren aber muss das Umfeld – die Darmflora – möglichst exakt stimmen. Dann sind Krankheitserreger weitgehend chancenlos und eine übertriebene Angst vor ihnen unnötig, denn sie stehen einer gut strukturierten und lernfähigen Abwehr gegenüber. Wie schon vor 150 Jahren der französische Mikrobiologe Prof. Antoine Béchamp sagte: „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“ Allerdings ist eine gesunde Darmflora vielen Gefahren ausgesetzt. Vor allem die Anwendung von Antibiotika ist – trotz ihrer Unverzichtbarkeit – ein Hochrisiko, genauso wie die übermäßige Zufuhr von Zucker und zu viel Fett. Auch wer permanent im Stress lebt und sich hauptsächlich durch Fertigprodukte ernährt, wird seiner Darmgesundheit keinen Gefallen tun, denn sein Körper übersäuert. Zeit, sich zu fragen, was denn einer gesunden Darmflora zuträglich ist.

Studien zeigen: Arzneihefe fördert Abwehrfähigkeit
Schon lange ist bekannt, dass eine bestimmte, nach ihrem Entdecker Boulard als „Saccharomyces boulardii“ bezeichnete Arzneihefe äußerst positive Auswirkungen auf eine gestörte Darmflora hat. Bisher wurde ein entsprechendes Medikament (Perenterol forte, rezeptfrei in Apotheken) mit seiner speziell aufbereiteten, biologisch besonders aktiven Hochleistungs-Arzneihefe vor allem während und nach einer sogenannten AAD eingesetzt, der „Antibiotika-assoziierten Diarrhoe“. Diese Durchfallerkrankung wird durch die Einnahme von Antibiotika und der damit einher gehenden tiefgreifenden Störung des Darmbakterien-Haushalts ausgelöst. Offensichtlich geht die Wirkung der speziellen Arzneihefe jedoch weit über diesen engen Einsatzbereich hinaus: Inzwischen zeigt eine Vielzahl von Studien, wie effektiv ihr Einsatz das Darm-assoziierte Immunsystem stärken kann. Besonders deutlich wird das in Bezug auf die wichtigen Immunglobuline. Immunglobuline (IgA und IgG) sind spezielle Bestandteile einer effektiven Abwehr. Sie versehen im Darm krankmachende Keime sozusagen mit einer Markierung und machen sie so sichtbar für die eigentlichen „Fresszellen“ der körpereigenen Abwehr. Arzneihefe fördert – so das Ergebnis mehrerer Studien – die Anzahl der Immunglobuline. Zudem wird in Fachkreisen immer wieder auf die Fähigkeit der Arzneihefe hingewiesen, mäßigend auf entzündliche Prozesse im Darm einzuwirken. Gerade diese Fähigkeit ist von großer Bedeutung, sind Entzündungen der Darmschleimhaut doch nicht nur Ursache durchfallartiger Erkrankungen, sie reduzieren auch die Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen und werden verantwortlich gemacht für Erkrankungen wie Rheuma und Allergien. Besonders positiv bewerten Experten, dass der Einsatz einer Perenterol-Therapie sogar bereits vorgeschädigte Darmzellen regenerieren kann. Eine solche Therapie ist also nicht nur zum Wiederaufbau einer gesunden Darmflora anzuraten, sondern kann auch vorbeugend und langfristig für ein gesundes, reaktionsschnelles Immunsystem eingesetzt werden.

 

 (Artikelfot: Paar aktiv, Foto:© Robert Kneschek/Fotolia, JL Pfeifer)

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