Diese drei Bücher für ganz sportlich Verwegene sind noch ein Muss für die Weihnachtsbescherung. Ob für Wasserfans, für Radler oder Mountenbiker – jedes der Bücher aus dem Delius Klasing Verlag ist spannend und seine Tipps begeistern jeden Sportler.
„50 ultimative Wasserabenteuer, die man erlebt haben muss“ schlägt Autorin Lia Ditton in ihrem „feuchtfröhlichen“ Buch vor. Wer bisher noch kein Wasserfan war, wird durch dieses Buch zum begeisterten Wasserabenteurer. Ohne Wagemut geht es da nicht, auch nicht ohne eine feine Reisekasse. Denn Lia Ditton will die Leserschaft in alle Welt locken: zum Fliegenfischen nach Schottland, ins Eishotel nach Schweden. Oder – ganz Verwegene – nach Mallorca zum Solofreiklettern über tiefem Wasser.
Wer sich damit nicht zufrieden gibt, ist eingeladen zu einer Rudertour quer über den Atlantik: von den Kanaren in die Karibik. Eine Reise mit dem Postschiff nach St. Helena und Ascension gehört zum gemütlicheren Teil. Nach dieser Erholung könnte man am Westkap von Südafrika mit Haien tauchen oder auch in tiefer Nacht im Roten Meer. Flusswellensurfen auf Hawaii, Flyboarden in Miami, Weißwasser-Raften in Chile, Eissegeln in Sibirien, Wracktauchen bei Vanuatu. Und wer jetzt sagt: „Na, und?“, dem sei ein Besuch der Panapompom-Regatta in Papua-Neuguinea empfohlen. Wer aber die Hitze nicht mag, wird eine Kreuzfahrt in die Antarktis vorziehen.
„Mallorcas schönste Kurven“. Was ist das nun, diese Schilderung einer Mallorca-Rundfahrt auf dem
Rennrad, die Marbod Jaeger im Delius Klasing Verlag hier vorlegt: ein Tatsachenbericht, der sich wie ein
Roman liest? Oder ein Roman, der wie eine Doku daherkommt? Die Geschichte ist erfunden, doch sie ist
so wahr und lebensnah, dass sie dem prallen Leben abgelauscht ist. Und worum geht es im prallen
Leben vorzüglich? Bei Normalos ebenso wie bei Radlern? Der Untertitel verrät es: Rennradfahrer sucht
Traumfrau.
Zunächst einmal aber geht um den Ich-Erzähler und seinen Ehrgeiz, die Mallorca-Rundfahrt auf dem
Rennrad zu gewinnen, in viel zu engem Lycra und mit viel zu großer Sonnenbrille. Die Baleareninsel
bietet da ein anspruchsvolles Terrain, wovon der Autor als Kenner von Mallorcas Bergpisten ein Lied zu
singen weiß. Zuvor aber hat der Ich-Erzähler bei einer Trainingseinheit in den Alpen SIE getroffen. Und
hofft nun, sie, die Traumfrau, auf Mallorca erneut zu finden, bei einem kurvenreichen Rennen, mitsamt
seiner Kameradentruppe. Die hat der Autor in seinen früheren Büchern Zu spät geschaltet und Sieg am
Timmeljoch bereits unsterblich gemacht. Alles dreht sich um zwei Fragen: Um den Sieg. Und um sie.
Minutiös werden die Strapazen und Schikanen eines Bergrennens geschildert. Hautnah ist der Leser
dabei, wenn es endlose Pässe hinaufgeht und rasend schnell wieder hinab. Er wird Zeuge von kleinen
Unfällen und obskuren Polizeieinsätzen. Er leidet mit und nimmt Teil an der Lust. Die besteht nicht zuletzt
in der Suche nach der Traumfrau, die überraschend irgendwo auftaucht und ebenso rasch wieder
verschwindet. Lassen wir offen, ob unser Held das eine oder andere gewinnt: das Rennen oder die Frau.
Einer gewinnt allemal: der Leser!
„Wüstenblues“: Dies ist die Schilderung einer Radtour, die exotischer und abenteuerlicher kaum sein
könnte. Gerhard von Kapff hat sie mit einem Mountainbike von den Victoria-Fällen bis Kapstadt
unternommen und reißt den Leser des Werkes von Beginn an mit. Die Victoria-Fälle, ein grandioses
Naturschauspiel, mit dem der Sambesi beeindruckt Kapstadt an der Südspitze des Kontinents.
Dazwischen liegen 1.200 km, durch Steppen und durch Wüsten. Der Autor hat die Strecke in 20 Tagen
bewältigt (Ruhetag inkl.), auf einer geführten Tour, gemeinsam mit anderen Radverrückten. Und das mit
50 und fast untrainiert. Was er dabei erduldet und genossen hat an Faszinierendem und Verwirrendem,
beschreibt der Sportredakteur humorvoll und selbstironisch. Zahlreiche Fotos untermalen die Eindrücke
von dieser fremden, erregenden Welt voller Schönheiten, Gefahren und Herausforderungen.
Gerhard von Kapff stimmt sich mit einer Mutprobe darauf ein: einem Bungee-Sprung in den Sambesi in
128 Meter Tiefe. Und dann geht es los, buchstäblich über Stock und Stein, durch endlose Steppen, auf
staubigen Pisten, auf denen man Elefanten passieren lässt so wie hierzulande einen querenden
Güterzug. Bei der Rast in der Nacht darf niemand allein zur Toilette, das ist zu gefährlich der Löwen
wegen, die um das dunkle Camp schleichen.
Brüllend heiß ist die Kalahari, 120 km durch eine schattenlose Ebene. Heiß geht es oft auch her in der
englisch-deutschen Gruppe. Unter solch extremen Bedingungen die Balance zwischen Distanz und Nähe
zu wahren, ist ein Abenteuer für sich. Dann die ständigen Pannen, und die Glücksmomente, die immer
wieder für all die Anstrengungen entschädigen. Ein Buch, so großartig wie das Motto, das ihm voran
steht: Für alle, die an sich zweifeln!
(Artikelfoto: Cover „50 ultimative Wasserabenteuer, die man erlebt haben muss“, Fotos: Delius Klasing Verlag, Bielefeld)
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