
Das Townhall Meeting „Race and Ethnicity in the United States” stellt die Frage wie alltäglich Rassismus in den USA am Ende der Präsidentschaft Barack Obamas noch ist – am 11.11.2015 in der Friedrichstadtkirche.
Die Stimmen, die nach der Wahl des Afro-Amerikaners Barack Obama vom endgültigen Beginn einer postrassistischen Gesellschaft sprachen, sind in den vergangenen Jahren leiser geworden. Die jüngsten Fälle von Polizeigewalt, die auf sie folgenden Unruhen in Baltimore oder Ferguson, aber auch die Debatte um die Konföderierten-Flagge zeigen, dass das Thema in den Vereinigten Staaten weiterhin aktuell ist. Auch die wirtschaftliche Gleichberechtigung ist ein halbes Jahrhundert nach der Bürgerrechtsbewegung noch nicht Realität. Besonders deutlich trat dies beim Wiederaufbau der Stadt New Orleans zutage, die vor zehn Jahren durch den Hurrikan Katrina schwer verwüstet wurde. Von den Hilfsgeldern und Wiederaufbauprogrammen profitierten mehrheitlich gut situierte Weiße, während viele afro-amerikanische Bürgerinnen und Bürger aus den Problemvierteln den Wiederaufbau nicht geschafft haben oder gar nicht erst in die Stadt zurückgekehrt sind. Wie und warum kommt es zu solchen Ungleichheiten?
Mitunter regt sich sogar Widerstand gegen institutionelle Maßnahmen, die der Diskriminierung von Minderheiten entgegenwirken sollen. Während eine Mehrheit der US-Amerikaner einer aktuellen Gallup-Studie (August 2015) zufolge solche Affirmative Action-Programme für Afro-Amerikaner, Latinos und anderen Minoritäten befürwortet, wird auch Kritik an dieser gezielten Förderung zur Erhöhung der Chancengleichheit laut. Der Oberste Gerichtshof der USA bestätigte vergangenes Jahr ein Gesetz Michigans, das die bevorzugte Zulassung von Minderheiten zum Studium an öffentlichen Universitäten verbietet. Bürgerrechtsorganisationen kritisierten die Entscheidung als Rückschritt im Versuch, die Gleichberechtigung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen auf diese Weise zu verbessern, während andere Affirmative Action als diskriminierende Praxis einstufen.
Angelegt als Town Hall Discussion – welche die Partizipation des interessierten Publikums in den Mittelpunkt stellt – wirft die Veranstaltung einen Blick auf aktuelle Diskurse aus verschiedenen Perspektiven.
Termin: 11.11.2015, von 18:30 bis 20:30
Ort: Französische Friedrichstadtkirche, Gendarmenmarkt 5, 10117 Berlin
Für: Eine amerikakritische und amerikaaffine, interessierte Berliner Öffentlichkeit, welche die Diversität der Meinungen zum Thema USA vertritt.
Veranstalter: Bundeszentrale für politische Bildung mit Unterstützung des»John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien«.
Anmeldung: https://lcem.lab-concepts.de/registration/whats-up-america3
Moderation:
Dr. Melinda Crane, Deutsche Welle und Dr. Christoph von Marschall, Der Tagesspiegel
Podium:
Prof. Sheryll D. Cashin, Georgetown University, Washington D.C.
Al Letson, Theaterautor und Host von „State of the Re:Union“ bei National Public Radio
Prof. Dr. Maria Michaela Hampf, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien, FU Berlin
Begrüßung:
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung
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