Komödie am Kurfürstendamm: Premiere von „Münchhausen oder Freuds letzte Reise‟

Komödie am Kurfürstendamm im Schillertheater Münchhausen oder Freuds letzte Reise Ensemble
Komödie am Kurfürstendamm im Schillertheater: Ensemble vom "Münchhausen oder Freuds letzte Reise" nach der Premiere.

Am 25. September, fand an der Komödie am Kurfürstendamm die Uraufführung von Sönke Andresens „Münchhausen – oder Freuds letzte Reise“ statt. Das Stück beruht auf dem Comic „Münchhausen – Die Wahrheit übers Lügen“ von Flix/Kissel. Das Prinzip Münchhausen: Die Hoffnung stirbt zuletzt – passt auch gut in die jetzige Zeit und Regisseur Andreas Gergen fasst die Handlung so zusammen: Wissenschaft und Phantasie prallen aufeinander. Freud versucht die Welt zu erklären, Münchhausen kreiert sich seine Welt, „wie sie ihm gefällt“.

Das Bühnenbild ist karg und trotzdem ausdrucksstark. Mit Technik, Video und Licht werden passende Effekte gesetzt. Die Schauspieler sind grandios, spielen hervorragend. Allein die Textmenge die Matthias Freihof zu bewältigen hat, der Sigmund Freud spielte, die Mimik, Gestik – beeindruckend! Jytte –Merle Böhrnsen, in der Rolle des Münchhausen, alt, gebrechlich, in Ketten, geknebelt, war ebenfalls sehr überzeugend. Auch die anderen Darsteller waren total mit ihrer Rolle verschmolzen.

Die Geschichte spielt in London 1939: Corporal Isolde McMurphy (Karina Krawczyk) ist gestresst. Mit allen Mitteln haben sie und ihr stummer Untergebener Raymond (Max Ortner) versucht, ein Geständnis aus einem alten Mann (Jytte-Merle Böhrnsen) herauszupressen, der mit einem Fesselballon auf dem Buckingham Palast gelandet ist. Vergeblich! Doch McMurphy muss liefern. Bis zum nächsten Tag soll sie herausfinden, was der Unbekannte, der behauptet, er käme vom Erdbeerpflücken vom Mond und heiße Münchhausen, im Schilde führt.

In ihrer Verzweiflung lässt sie den berühmten Psychologen Sigmund Freud (Matthias Freihof) in die MI6-Zentrale bringen und verspricht sich Aufklärung von ihm. Der schwer erkrankte berühmte Psychologe lässt sich nur sehr widerwillig auf ihr Ansinnen ein, stimmt aber schließlich zu. Um Münchhausen zum Reden zu bringen, bedient er sich einer sehr lebendigen Puppe (Marcus Ganser). Münchhausen beginnt, wie ein Wasserfall zu reden und im Laufe der Sitzungen beginnen Realität und Fiktion zu verschwimmen. Wie wahr, wenn man sieht was gegenwärtig so passiert…

Zahlreich waren die prominenten Gäste  wie  Andreas Elsholz, Gesine Lötzsch, Jochen Schropp, Philipp Sonntag, Susann Uplegger, Katja Weitzenböck, Denise Zich, Jenny Löffler und Petra Zieser.

MÜNCHHAUSEN oder Freuds letzte Reise war die erste von drei Neu-Inszenierungen vor dem erneuten Umzug,  die Theaterchef Martin Woelffer vor dem Auszug aus dem Schiller Theater plante. Ende des Jahres müssen er und sein Team aus dem Haus an der Bismarckstraße ausziehen, da die Komische Oper dort einziehen wird. Geplant ist, dass die Komödie für eine Übergangszeit – bis der Neubau am Kurfürstendamm fertiggestellt ist – ins Theater am Potsdamer Platz zieht.

MÜNCHHAUSEN oder: Freuds letzte Reise

  • Aufführungen bis 23. Oktober 2022
  • Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater
  • Karten 030/88 59 11 88 und unter www.komoedie-berlin.de
Komödie am Kurfürstendamm im Schillertheater Münchhausen oder Freuds letzte Reise Bühne
Komödie am Kurfürstendamm im Schillertheater Münchhausen oder Freuds letzte Reise Bühne

Vorankündigung:

Auf Münchhausen folgt „MARIE-ANTOINETTE oder Kuchen für alle!“
Voraufführungen: 28. + 29. Oktober, Uraufführung am 30. Oktober 2022, dann bis 27. November 2022.

Fotos: ©pegü

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