Vielseitig, ansprechend, unterhaltsam: Theater Berliner Schnauze heißt jetzt Theater am Frankfurter Tor

Ensemble Theater am Frankfurter Tor / ©Brigitte Dummer
Ensemble Theater am Frankfurter Tor / ©Brigitte Dummer

Während der Jahrespressekonferenz 2023/24, Mitte September, stellten Intendant Johannes Hallervorden und Kulturmanager Wolfgang Seppelt   gemeinsam die neue Saison des THEATER AM FRANKFURTER TOR vor. Den neuen Namen trägt das ehemals THEATER BERLINER SCHNAUZE in der Karl-Marx-Allee, in Berlin Friedrichshain, ab dem 1. November. Eine kleine Auswahl der geplanten Veranstaltungen:

„ALLE SIEBEN WELLEN“Komödie von Daniel Glattauer

Mit dem Theaterstück ALLE SIEBEN WELLEN findet die hinreißende E-Mail-Romanze GUT GEGEN NORDWIND, eine Fortsetzung. Emmi Rothner und Leo Leike schreiben sich nach langer Zeit wieder und die Spannung, das Knistern in der Leitung, ist stark wie nie zuvor. Werden sich die beiden endlich treffen? Harmonieren sie von Angesicht zu Angesicht genau so gut wie virtuell? Ist ihre Chat-Liebe stark genug, um bei einer reellen Begegnung zu bestehen? Fragen über Fragen, aber sehen Sie selbst – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Autor Daniel Glattauer erfüllt damit den Wunsch seiner Fans nach einer Fortsetzung der digitalen Liebesgeschichte und überrascht erneut mit spritzigen, witzigen Dialogen und unerwarteten Wendungen. Gewohnt Tempo- und pointenreich, spannend und unterhaltsam. Premiere: 2. November 2023

„HEUTE NACHT ODER NIE“ – Die Mischa-Spoliansky-Revue anlässlich seines 125. Geburtstages

Mischa Spoliansky war gemeinsam mit Friedrich Hollaender und Werner Richard Heymann einer der creativsten Komponisten für Kabarett-Texte, Chansons, Schlager und Revuen in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Er schrieb für Marlene Dietrich den Song „Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin“ und den Weltschlager „Heute Nacht oder nie“ für Jan Kiepura.

Die Revue HEUTE NACHT ODER NIE erinnert an diesen illustren musikalischen Schöpfer unvergessener Melodien.
Mischa Spoliansky wird am 28. Dezember 1898 in Białystok im damals russisch besetzten Polen geboren. In Dresden setzt er seine früh begonnene musikalische Erziehung (Klavier, Geige und Cello) fort. Im Alter von zehn Jahren gibt Mischa sein erstes öffentliches Klavierkonzert. Spoliansky zieht 1914 infolge des Kriegsausbruchs nach Berlin, wo er in Kaffeehäusern als Pianist tätig ist. Beeindruckt von den musikalischen Leistungen des jungen Mannes laden ihn Friedrich Hollaender und Werner Richard Heymann 1919 ein, für das literarische Kabarett „Schall und Rauch“ (gegründet von Max Reinhardt) zu arbeiten. Hier vertont Spoliansky Texte von Tucholsky, Klabund und Ringelnatz und begleitet Stars wie Rosa Valetti und Trude Hesterberg am Klavier.

In seiner Revue Es liegt in der Luft (Text von Marcellus Schiffer) debütiert eine gewisse Marlene Dietrich. 1929 wird sie in Spolianskys Zwei Krawatten (Text von Georg Kaiser) von Josef von Sternberg entdeckt, der die Hauptdarstellerin für seinen Film Der blaue Engel sucht. Es folgen die Theaterrevuen Wie werde ich reich und glücklich?, Alles Schwindel, Das Haus dazwischen und 100 Meter Glück. 1933 emigriert Spoliansky dann nach London und wird britischer Staatsbürger. Nun widmet er sich verstärkt der Filmmusik. Die rasche Einbürgerung gelingt nicht zuletzt dank des Schlagers „Heute Nacht oder nie“ aus dem Film Das Lied einer Nacht (1932), der in der Interpretation von Jan Kiepura dem Komponisten Weltruhm verschaffte.
Nach dem Krieg gibt es zwei weitere Theateruraufführungen in München: 1957 spielt Hans Albers im Staatstheater am Gärtnerplatz in der Musical-Fassung von Carl Zuckmayers Katharina Knie und 1967 wird im Cuvilliéstheater Wie lernt man Liebe uraufgeführt. 1985 stirbt Mischa Spoliansky in London. Premiere: 21. November 2023

„Eine Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens, mit Irene Christ und Johannes Hallervorden

Geiz, Hartherzigkeit und Arroganz sind die Eigenschaften, die Mister Scrooge – dem Firmeninhaber – in der Finanzbranche nachgesagt werden. Sein Angestellter wird ausgebeutet, Familie existiert für Scrooge nicht, für seine ärmeren Londoner Mitbürger hat er nur Geringschätzung übrig. Weihnachten hält er für ineffiziente Zeitverschwendung. Klingt modern?
Als wunderbarer Menschenkenner hat Charles Dickens im 19. Jahrhundert einen Klassiker erschaffen. Kurz vorm Weihnachtsfest erscheint Mr. Scrooge jedoch der Geist seines verstorbenen Geschäftspartners, der ihm das Erscheinen dreier Geister voraussagt: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Dem Menschenfeind wird der Spiegel vorgehalten…

Johannes Hallervorden und Irene Christ erzählen die berühmte Weihnachtsgeschichte spannend und humorvoll als szenische Lesung mit Musik – und zauberhaften Momenten. Premiere: 1. Dezember 2023

„KUNST“ – Komödie von Yasmina Reza

Eine bittere Komödie, in der die Autorin das Zerbrechen einer langjährigen Männerfreundschaft beschreibt. Auslöser dafür ist ein monochromes Bild, das sich einer der Freunde für eine Riesensumme gekauft hat. An diesem Bild entzündet sich der Streit zwischen den drei Freunden, in dessen Verlauf sich das Leben der drei und ihre gegenseitigen Beziehungen grundlegend ändern werden: Der erste begeistert sich für dieses weiße monochrome Gemälde, der zweite bekämpft es auf das Heftigste und der dritte will, da er es sich mit keinem der anderen verderben will, keine Stellung beziehen.

Das Bild dient also als Katalysator, mit dessen Hilfe die Autorin auf sehr subtile und psychologisch fein gezeichnete Weise eine Situation analysiert, die drei Männer, ihre Gefühle, ihre Befindlichkeit, ihre Freundschaft, ja ihr gesamtes bisheriges Dasein auf den Prüfstand und infrage stellt. Premiere: 1. Halbjahr 2024

Foto: Brigitte Dummer

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