Totgesagte leben länger – und bäumen sich mitunter mächtig auf. Im Fall des Winters 2014 mussten das viele Berliner in den vergangenen Tagen am eigenen Leib erfahren.
Die Rede ist weniger von der Kälte (die ja schlimm genug wäre), sondern von der Straßenlage. Im wahrsten Sinne des Wortes kam dank Blitzeis und mangelnder bis schlichtweg nicht vorhandener Erfüllung der Schnee-/Eis-Räumpflicht nämlich so mancher unsanft auf Straße oder Gehweg zum Liegen. Weil in absehbarer Zeit nicht damit zu rechnen ist, dass die Streuung in unserer Stadt besser funktioniert, haben die „Berliner Lokalnachrichten“ recherchiert. Das Ergebnis: Die ultimativen Anti-Sturz-Tools für eisige Gehwege (und auch was gegen kalte Füße).
Für tapfere Winterradler
Wo‘s wirklich kalt ist, muss man‘s ja wissen … wie das so ist, bei Glätte mit dem Rad zu stürzen. Wenig verwunderlich, dass die (sonst fast nur für Popmusikerfindungen bekannten) Schweden den Vogel in Sachen Radlersicherheit abgeschossen haben – mit einem Airbag für Radler. Das Ding sieht aus wie eine Halskrause (die man nach einem Sturz brauchen könnte), soll aber genau vor solchen Verletzungen bewahren. Wenn der Radler nämlich den Boden küsst, bläst sich der Kragen auf – zu einem „Rund-um-den-Kopf-Luftkissen“. Infos:www.hovding.com
Zusätzlich sei all jenen, die sich auch bei minus 10 Grad und spiegelnder Glätte nicht vom Drahtesel trennen können, Spezial-Bereifung empfohlen: Spikes! Der Fahrradhändler Ihres Vertrauens hat sicher welche.
Für ältere Gehwegbenutzer
Wer auf eine Gehhilfe angewiesen ist, hat‘s bei Blitzeis doppelt schwer. Denn nicht nur die Beine versagen, auch der Stock … rutscht … und gerade für ältere Menschen bedeutet ein Sturz oft wochen-, wenn nicht monatelange Schmerzen und in vielen Fällen auch stationäre Krankenhausaufenthalte (Oberschenkelhalsbruch etc.). Etwas vorbeugen können Opi und Omi diesem Horrorszenario mit einer klappbaren Eiskralle für Gehstöcke . Erhältlich etwa bei www.rehaland.com um 6,50 Euro.
Für alle (weil ja jeder mal raus muss)
Auch die Schuhe lassen sich mit relativ wenig Mühe eissicher machen. Im Handel (etwa in Sanitätshäusern, aber mittlerweile auch schon in Sportgeschäften und teils in Supermärkten) sind mittlerweile eine Vielzahl von „Anschnall-Spikes“ erhältlich. Testsieger der Gehforscher vom Wiener Forschungsinstitut für Orthopädietechnik wurde schon 2010 ein finnisches Produkt: der so genannte „Gleitschutz“ von Devisys (www.devisys.fi/de), eine Gummiferse mit Metallspikes, die bequem an die Schuhe geschnallt werden kann. Wie die Wissenschaft nämlich herausfand, kommt es beim Stürzen – oder eben nicht – vor allem darauf an, ob die Ferse beim Aufsetzen festen Halt am Boden findet (irgendwie logisch, wa?). Neben erwähntem Fachhandel bietet auch der Berliner Onlineshop www.flow-berlin.de ähnliche Anschnall-Spikes für Schuhe an. Hier kosten sie 20 Euro.
Für Wärme
Weil rutschige Gehwege auch langsam machen (zumindest jene, die vorsichtig gehen), hier noch der beste Tipp gegen kalte Füße: Wärmepads zum Auf-die-Socken-Kleben. Die hauchdünnen Pads produzieren durch eine chemische Reaktion sechs (!) Stunden lang eine konstante Temperatur von 38 bis 40 Grad.
Die Redaktion hat‘s selbst getestet und ist begeistert. Erhältlich sind die „heatpads“ unter anderem bei „Mont K“ in der Kastanienallee 83 (ein Paar um die 1,20 Euro) oder im Internet unter www.theheatcompany.com/de/waermepads/fusswaermer
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