Spätestens seit den PRISM- und Nachfolge-Skandalen sollte jedem klargeworden sein: Datenschutz sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Und das tun deutsche Unternehmen allem Anschein nach auch nicht. Eine aktuelle Studie der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (NIFIS) zeigt, dass die deutsche Wirtschaft mit dem Thema Datenschutz deutlich sensibler umgeht als noch in der Vergangenheit. Die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit sieht dennoch weiteren Handlungsbedarf, um sensible Daten effektiv vor Ausspähversuchen zu schützen.
Ein Unternehmen braucht viel Platz – nicht nur für Mitarbeiter, Rechner und Mobiliar, sondern auch für eine ganze Menge Daten. Für viele Unternehmen hat sich ein Dedicated Server, der sich bei Hosting-Anbietern wie beispielsweise 1&1 mieten lässt, als die beste Lösung für die gleichzeitige Verwaltung und Speicherung mehrerer Projekte erwiesen. Ein eigens angemieteter Server gehört für die meisten Unternehmen fast schon zur Grundausstattung – an die mittlerweile immer höhere Sicherheitsansprüche gestellt werden. Laut der aktuellen Studie “IT-Sicherheit und Datenschutz 2016” der Nationalen Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit e.V. (NIFIS) spielt das Thema Datensicherheit für immer mehr Unternehmen eine Rolle. Um sich vor Spionageversuchen zu schützen, ist es rund 87 Prozent der deutschen Unternehmen wichtig, dass firmeneigene Daten nicht auf Servern von Firmen mit Mutter-und Tochtergesellschaften in den USA gelagert werden. Denn genau hierin sehen viele ein erhöhtes Risiko für Ausspähversuche. Laut Sicherheitsexperten ist das Vermeiden solcher Firmen noch keine Garantie für einen zuverlässigen Schutz vor Spionage.
Eine andere NIFIS-Studie ergab, dass lediglich elf Prozent der IT-Experten der Meinung sind, dass die ausschließliche Datenspeicherung auf deutschen Servern einen guten Schutz vor Ausspähversuchen darstellt. Insbesondere, wenn es um die Speicherung von Daten in einer Cloud geht, sollten Unternehmen vielmehr darauf achten, welche Daten sie Cloud-Anbietern anvertrauen – eine Ansicht, die laut der NIFIS-Studie für 2016 viele deutsche Fach- und Führungskräfte teilen. Rund 81 der befragten Firmen sind der Meinung, dass dieser Aspekt eine große Rolle für die allgemeine Datensicherheit in ihrem Unternehmen spielt. Rund 63 Prozent wollen ihre Daten sogar ausschließlich deutschen oder zumindest europäischen Cloud-Diensten anvertrauen.
Auch die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Maja Smoltczyk, warnt in ihrem Jahresbericht 2015 (hier als PDF zum Download) vor unzureichendem Schutz von Daten, etwa am Arbeitsplatz. In der Vergangenheit haben insbesondere nicht-öffentliche Stellen Datenlecks durch Angriffe von außen oder Sicherheitslücken bei internen Abläufen gemeldet. Um Sicherheitsmängeln effektiv vorzubeugen, sollten Unternehmen bereits im Vorfeld die notwendigen technischen Vorkehrungen treffen. Eine Nachrüstung kann zwar vor weiteren Spionageattacken schützen. Die bereits geklauten Daten wird sie allerdings nicht mehr zurückbringen.
(Artikelfoto: Flickr My view 090909,09:09 Håkan Dahlström CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten)
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