
Flugverspätungen und -ausfälle sind 2019 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Insgesamt fielen in Deutschland rund 13.000 Flüge aus. Das ist fast ein Viertel weniger als 2018. Die Fluggastrechtexperten von Flightright haben das Flugjahr unter die Lupe genommen und geben einen ausführlichen Überblick.
Deutschlands Flughäfen 2019
Die wenigsten Ausfälle gab es 2019 an den Flughäfen Frankfurt-Hahn (0,13 Prozent) und Berlin Schönefeld (0,32 Prozent), gefolgt von Dortmund (0,39 Prozent), Frankfurt (1,19 Prozent) und Stuttgart (1,36 Prozent). Das Negativ-Ranking in Sachen Annullierungen führen dagegen Dresden (2,10 Prozent) und Nürnberg (1,89 Prozent) an. Bei den pünktlichsten deutschen Flughäfen belegten vergangenes Jahr Frankfurt-Hahn (3,93 Prozent), Leipzig (4,53 Prozent) und Dortmund (5,77 Prozent) die ersten Plätze. In Frankfurt (10,90 Prozent), Berlin Tegel (10,42 Prozent) und München (10,30 Prozent) starteten am häufigsten Flüge mit einer Verspätung von 30 Minuten oder mehr.
Immer wieder Streiks
Geprägt war das letzte Jahr ein weiteres Mal von Streiks am Boden und in der Luft. So streikten unter anderem die Mitarbeiter bei SAS, British Airways und Ryanair und das Sicherheitspersonal an mehreren deutschen Flughäfen. Die meisten Auswirkungen für deutsche Passagiere gab es durch die Streiks bei der Lufthansa-Gruppe. Im vierten Quartal des Jahres traten die Flugbegleiter von Lufthansa, SunExpress, Lufthansa Cityline, Eurowings und Germanwings in den Ausstand. “Der Preiskampf bei den Fluggesellschaften führt auch dazu, dass beim Personal gespart wird. Die Streikbereitschaft bei der Belegschaft nimmt dadurch zu. Wir setzen uns schon seit langem dafür ein, dass Passagiere Entschädigungen für streikbedingte Ausfälle und Verspätungen erhalten. Wir sind der Ansicht, dass die Airlines die Streiks mit ihren Entscheidungen in Kauf genommen haben und deshalb auch für die entstandenen Unannehmlichkeiten aufkommen müssen”, so Sebastian Legler, Geschäftsführer von Flightright.
Pleiten, Pech und Pannen
Die unerwartete Insolvenz einer Airline oder des Reiseveranstalters gehört zu den größten Ärgernissen für Reisende. Die Pleite der Thomas Cook Gruppe traf im September hunderttausende Reisende teilweise völlig überraschend. Doch die Insolvenz der Thomas Cook Gruppe war 2019 nicht die einzige. Germania, Adria Airways, Aigle Azur, WOW Air, XL Airways und Flybmi mussten den Betrieb einstellen. Die deutsche Thomas Cook Tochter Condor beantragte ein Schutzschirmverfahren. “Flugannullierungen aufgrund von Insolvenz sind für Reisende besonders problematisch”, sagt Oskar de Felice, Rechtsexperte bei Flightright. “Wurde die Reise nicht versichert über einen Reiseanbieter gebucht, haben die Kunden selten eine Chance auf Ersatz oder Entschädigung. Wir sagen: Das muss sich ändern! Hier muss die Politik eingreifen und alle Flugreisende schützen.” Als hätten die zahlreichen Streiks und Insolvenzen 2019 nicht genügend Reisen unterbrochen, brachten auch noch Sicherheitspannen, z.B. am Flughafen München, Unwetter und Software-Probleme bei der Deutschen Flugsicherung Flug- und Reisepläne durcheinander.
Airlines in Deutschland im Vergleich
Die prozentual wenigsten Verspätungen verzeichneten Condor (3,84 Prozent) und Wizz Air (5,29 Prozent). Beide Airlines zählten 2019 auch zu den Top 3 der zuverlässigsten Fluggesellschaften. So fielen bei Condor insgesamt nur 0,12 Prozent und bei Wizz Air 0,21 Prozent der Abflüge aus Deutschland aus. Die meisten Verspätungen gab es bei Turkish Airlines. Über 20 Prozent der Flüge ab Deutschland starteten mit einer Verspätung von 30 Minuten oder mehr. Zur Negativ-Top-3 zählt außerdem Pegasus mit 17,69 Prozent verspäteter Flüge sowie die polnische LOT mit 12,52 Prozent. Die meisten Annullierungen gab es 2019 bei Sun Express (3,01 Prozent) und Swiss (2,65 Prozent).
Bildnachweis: CC0 via pixabay.com / Infografiken: Flightright
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