Deutschland boomt beim Touristencheck

Deutschland boomt. Und zwar bei den Touristen. Denn der internationale Terror lässt auch viele Deutsche wieder „zu Hause“ urlauben. Im Jahr 2015 zählte man deshalb zwischen Flensburger Förde und Zugspitze mehr als 433 Mio. Übernachtungen* – ein sattes Plus von 12 Mio. gegenüber 2014. Auch das Hamburger Magazin „Stern“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe vom 14. April in einer Titelgeschichte über den anhaltenden Deutschland-Trend. Alle Bundesländer legten in der Touristen-Gunst zu, nur Sachsen „schmierte ab“. Auffällig: Berlin, München, Hamburg, Frankfurt (Main) oder Köln sind so beliebt wie nie bei Urlaubern und Reisenden.

Allein im Jahr 2015 konnten die 130 größten deutschen Städte 147 Mio. Übernachtungen verbuchen – fast sechs Mio. mehr als im Vorjahr. Dennoch: Städte wie Herne, Delmenhorst oder Bottrop sind „rote Tücher“ für die Touristiker. Das ergab eine exklusive bundesweite Auswertung der deutschen Touristikdaten für das Jahr 2015 durch den Reisedienst des Verbraucherportals www.billiger.de.
Fakt ist: Das Maß aller Dinge bei den Übernachtungen ist nach wie vor Berlin. 30,2 Mio. Übernachtungen zählte man an der Spree im vergangenen Jahr – ein Plus von 1,5 Mio. Mit gehörigem Abstand auf Platz zwei: München mit 14 Mio. Übernachtungen – immerhin mit einem Plus von mehr als 615.000 Nächtigungen. Platz drei – wie sollte es anders sein – geht nach Hamburg. Rund um die Alster wurden 12,6 Mio. (plus 630.000) Übernachtungen gezählt. Es folgen die „üblichen Verdächtigen“ wie Frankfurt am Main mit 8,6 Mio. (plus 630.00), Köln 5,9 Mio. (plus 247.000), Düsseldorf 4,4 Mio. (minus 88.000), Dresden 4,3 Mio. (minus 133.000), Stuttgart 3,5 Mio. (plus 95.000), Nürnberg 3,0 Mio. (plus 188.000) oder Leipzig 2,8 Mio. (plus 64.000).

Absoluter Gewinner ist wieder einmal Berlin mit einer satten Zuwachsrate von 1,5 Mio. Übernachtungen gegenüber 2014. Hamburg, Frankfurt am Main, München, Köln, Nürnberg, Heidelberg, Hannover und Lübeck legten alle samt im sechsstelligen Bereich zu.
Weniger schön sind die Zahlen für Dresden. Die Elbmetropole büßte wegen der regelmäßigen und medienwirksam verbreiteten Demonstrationen 133.000 Übernachtungen ein. In Düsseldorf wird zwar nicht so häufig demonstriert, dennoch gibt es 88.000 Übernachtungen weniger. Zu den Verlierern zählen aber auch Chemnitz (minus 51.000), Villingen-Schwenningen (minus 40.000), Aachen (minus 38.000) oder Offenbach am Main (minus 32.000).

Besonders bei kleineren Kommunen zählen schon prozentuale Veränderungen – nicht die riesigen absoluten Werte der Großstädte. Freude herrscht deshalb in Brandenburg an der Havel. Hier legten die Übernachtungen um 36,6 Prozent gegenüber 2014 zu. Auch Kemptens Hoteliers können sich über ein Plus von 30 Prozent freuen, ebenso die in Osnabrück mit 25,4 Prozent. Abwärts ging es hingegen in Villingen-Schwenningen mit minus 21,8 Prozent, Zwickau minus 14,4 Prozent oder Frankfurt an der Oder mit minus 12,8 Prozent.

Nicht überall ist touristisch eitel Sonnenschein. So gibt es durchaus auch Städte, die am touristischen Hungertuch knabbern. Kommunen wie Delmenhorst oder Herne scheinen wie rote Tücher für den Fremdenverkehr – sie verzeichnen seit Jahren weniger Übernachtungen, als sie Einwohner haben. So verirrten sich im Jahr 2015 nur etwas mehr als 26.000 Touristen (49.491 Übernachtungen) in die 74.000-Einwohner-Stadt Delmenhorst. Auch Herne, mit seinen rund 154.000 Einwohnern, konnte nur 65.961 Übernachtungen verzeichnen. Recklinghausen, Bottrop, Duisburg, Remscheid, Solingen, Hamm und Mülheim an der Ruhr vervollständigen die traurige Statistik.

Die Zahlen belegen, Deutschland ist trotz allen Unkenrufen bei den Touristen beliebt. Satte 433 Mio. Übernachtungen zählte man 2015. Alle Bundesländer legten in der Gunst der Reisenden zu – außer Sachsen. 18,7 Mio. Übernachtungen sind eine stattlich Summe, dennoch tun die 166.000 Übernachtungen weniger durchaus weh – vor allem dem Image. Im Hochgefühl des Touristenbooms in Deutschland ist Sachsen aktuell „das Haar in der Suppe“.

Ganz vorn im Länderranking findet sich Bayern. Im Freistaat verbuchte man im Jahr 2015 mehr als 88 Mio. Übernachtungen – ein Plus von 2,9 Mio. Über fast 51 Mio. Übernachtungen konnten sich die Hoteliers in Baden-Württemberg freuen (plus 1,6 Mio.). Es folgen Nordrhein-Westfalen (48 Mio.), Niedersachsen (41 Mio.) und Hessen (32 Mio.) Fast gleichauf liegen Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Da jedoch „Meck-Pomm“ viel weniger Einwohner als Berlin hat, kommen – statistisch betrachtet – 18 Übernachtungen auf jeden Einwohner zwischen Ostsee und Müritz – der deutsche Spitzenwert.

 

 

 

(Artikelfoto: Clipart CC0 Public Domain, pixabay;  Foto: © www.pixabay.com, omain_OpenClipartVectors)

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