Zahlreiche Komponenten von Windkraftanlagen, die nach dem Ende ihrer Laufzeit zurückgebaut werden, können bereits heute wiederverwertet werden. Eine Herausforderung bilden jedoch die Rotorblätter, die aus Verbundwerkstoffen gefertigt sind. Vattenfall hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine Recyclingquote von 100 Prozent für ausgemusterte Rotorblätter zu erreichen. Jetzt steht der erste Praxistest an: die Rotorblätter des im Rückbau befindlichen niederländischen Windparks „Irene Vorrink“ sollen zu Sportgeräten, Dämmstoffen oder Komponenten für Solarparks verarbeitet werden. Vattenfall kooperiert deshalb mit verschiedenen Projekten, um neue Kreislauflösungen zu finden.
„Da die Windindustrie weiter wächst, um fossilfreie Energie auf der ganzen Welt bereitzustellen, engagiert sich Vattenfall für eine Kreislaufwirtschaft, die die Umweltauswirkungen während des gesamten Produktlebenszyklus reduziert“, sagt Eva Philipp vom Geschäftsbereich Wind bei Vattenfall.
Um die Blätter von Irene Vorrink zu recyceln, wurden zwei Partner unter Vertrag genommen, die die Blätter verarbeiten und Optionen für das Recycling prüfen: die norwegische Gjenkraft AS sowie das LIFE CarbonGreen-Konsortium. Das niederländische Bildungsinstitut ROCvA erhält zudem zwei Rotorblätter, die als Trainingsgerät für zukünftige Windturbinenmechaniker verwendet werden sollen.
Recylingquote von Windkraftanlagen bei 90%
Die norwegische Gjenkraft AS wird die Rotorblätter zur Herstellung von recycelten Fasern, synthetischen Ölen und Gasen nutzen, die unter anderem zur Herstellung von Sportgeräten wie Skiern und Snowboards oder Dämmstoffen verwendet werden. LIFE CarbonGreen ist ein Forschungsprojekt, das neue Verfahren für die Verarbeitung der Blätter entwickelt und hieraus auch Komponenten für Solarparks produzieren will.
Windkraftanlagen haben bereits eine Recyclingquote von 90 Prozent, denn zahlreiche Komponenten einer Windkraftanlage – das Fundament, der Turm, die Komponenten des Getriebes und des Generators – sind recycelbar. Die Rotorblätter stellen jedoch aufgrund der Verbundwerkstoffe, aus denen sie bestehen, eine besondere Herausforderung dar. Derzeit gibt es hierfür noch keine nachhaltigen Lösungen im industriellen Maßstab. Aus diesem Grund beschäftigt sich Vattenfall mit der Erforschung und Erprobung fortschrittlicherer Recyclingtechnologien.
In den kommenden Wochen werden die ausgemusterten Rotorblätter so zerlegt, dass sie für den weiteren Transport und die vorgesehenen Recyclingtechnologien geeignet sind. Die Pläne sind Teil des Bestrebens von Vattenfall, bis 2030 eine Recyclingquote von 100% zu erzielen. Bereits heute verzichtet Vattenfall komplett auf das Deponieren von ausgemusterten Rotorblättern aus eigenen Windparks.
Bildnachweis: ©Martine Goulmy
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