Homöopathie: Immer mehr Menschen vertrauen darauf

Homöopathie liegt im Trend. So hat sich die Zahl der Ärzte mit entsprechender Zusatzausbildung in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt.

Immer mehr Ärzte bieten entsprechende Therapien an und die Krankenkassen werden ebenfalls offener gegenüber den neuen Behandlungsmethoden. Die Wirkung homöopathischer Mittel ist allerdings noch immer stark umstritten. Trotzdem schwören viele Menschen auf die heilsame Kraft dieser alternativen Medizin.

Der Glaube versetzt Berge?

Obwohl bis heute nur wenig eindeutige Forschungsergebnisse vorliegen, die eine Wirkung homöopathischer Mittel belegen, funktionieren die Präparate nichtsdestotrotz bei vielen Patienten. Den Grund dafür sieht Manfred Schedlowski vom Universitätsklinikum Essen in der positiven Erwartungshaltun, die Patienten gegenüber diesen Mitteln zeigen. Denn Menschen, die homöopathische Mittel nehmen, sind meist auch davon überzeugt, dass diese wirken, oder sie sind zumindest auf eine mögliche Wirkung gespannt. Allein diese Erwartungshaltung helfe nach Meinung von Schedlowski häufig bereits, bestehende Beschwerden zu lindern. Es komme zu einem unterstützenden Placeboeffekt – ungeachtet dessen, ob das Mittel wirklich hilft oder nicht.

Fazit: Auch wenn die Wirkung homöopathischer Mittel nicht immer wissenschaftlich belegt ist, heißt das keineswegs, dass es diese nicht gibt. Angesichts der großen Zahl solcher Mittel existieren allerdings zu wenige detaillierte Untersuchungen.

Viele Mittel, unterschiedliche Anwendung

Homöopathische Mittel gibt es in vielen Formen und Ausführungen: aus pflanzlichen- und tierischen Bestandteilen oder Mineralstoffen. Zu den bekanntesten Mitteln gehören Bachblüten, Schüßler-Salze sowie Arnica- und Calendula-Salben:

  • Die Bachblüten-Therapie wurde in den 1930er-Jahren vom Arzt Edward Bach entwickelt. Er ordnete verschiedenen Pflanzen eine harmonisierende Wirkung zu. Diese Pflanzen werden in erster Linie gegen psychische Beschwerden wie Stress, Frust, Angst, Ungeduld oder Müdigkeit eingesetzt. Dabei hilft jede Pflanze gegen andere Probleme. Einen Überblick über die unterschiedliche Wirkung der Bachblüten bietet das Bach-Blüten-Portal. Meist erfolgt die Anwendung oral, indem man einen Extrakt aus den Blüten auf die Zunge träufelt.
  • Schüßler-Salze werden häufig in Form von Globuli (kleine Kügelchen) verabreicht. Sie entfalten ihre Wirkung über die Mundschleimhäute. Dafür kann man die Kügelchen beispielsweise auf der Zunge zergehen lassen oder langsam lutschen. Sie sollen einer Störung des Mineralhaushalts im Körper entgegenwirken.
  • Auch Salben mit homöopathischen Wirkstoffen werden immer häufiger eingesetzt. Zu den bekanntesten Vertretern gehören die Arnica- und die Calendula-Salben, die vor allem bei Sportverletzungen schmerzlindernd wirken und die Wundheilung fördern. So sollen Arnica-Salben beispielsweise bei Reizungen, Prellungen oder Zerrungen helfen. Calendula (der Wirkstoff der Ringelblume) unterstützt hingegen die Wundheilung bei Riss- oder Schnittwunden und hilft, Entzündungen vorzubeugen.

 

Artikelfoto: Flickr nature heals eren {sea+prairie} CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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