Viola Numrich hat eine eigene Praxis für Ergotherapie in Bad Nauheim eröffnet

Auch Handmassage oder die Massage von Narben bietet Viola Numrich in ihrer Praxis für Ergotherapie in Bad Nauheim an.
Auch Handmassage oder die Massage von Narben bietet Viola Numrich in ihrer Praxis für Ergotherapie in Bad Nauheim an.

Viola Numrich ist staatlich geprüfte Ergotherapeutin mit einer eigenen Praxis für Ergotherapie in Bad Nauheim in Hessen. Die Berliner Lokalnachrichten haben mit ihr über das Behandlungsspektrum und die Besonderheiten ihrer therapeutischen Angebote gesprochen.

Berliner Lokalnachrichten: Liebe Viola Numrich, Sie haben eine eigene Praxis für Ergotherapie in Bad Nauheim in der Frankfurter Straße 45 eröffnet. Was macht man bei der Ergotherapie und wie unterscheidet sich das von der Physiotherapie?

Viola Numrich: In der Ergotherapie steht die Selbständigkeit nach einer Verletzung oder einer Erkrankung an höchster Stelle. Wir Ergos haben viele Möglichkeiten, die Selbständigkeit unserer Patienten zu fördern. Manchmnal sind die Wege dahin etwas unkonventionell. Eben anders als bei den Physiotherapeuten. Dort wird meist die reine Beweglichkeit trainiert und forciert. Ich versuche Bewegung immer, mit Handlungen aus dem alltäglichen Leben zu verbinden. Denn das ist es, was sich die meisten Patienten wünschen: wieder „ganz normal“ am Alltag teilzunehmen!

Berliner Lokalnachrichten: Was zeichnet Ihre Behandlungen in der Gemeinschaftspraxis aus? Was ist Ihr besonderer Ansatz oder Vorteil?

Viola Numrich: Dank meiner langen Berufserfahrung kann ich veränderte Bewegungsabläufe und damit verbundene körperliche Einschränkungen sehr schnell erkennen und zuordnen. Ich sehe jeden Patienten als Individuum und betrachte und behandle den ganzen Körper und nicht nur den Teil des Körpers, der am schlechtesten funktioniert. Ich versuche, den Menschen von allen Seiten zu beleuchten und mit allen mir zu Verfügung stehenden Mitteln eine Verbesserung der Gesundheit zu erzielen. Das kann auch mal etwas Ergo-untypisches sein, wie z.B. Massagen, thermische Anwendungen oder muskelstabilisierende Übungen, welche eher aus der Physiotherapie bekannt sind.

Berliner Lokalnachrichten: Welche Leistungen bieten Sie derzeit an?

Viola Numrich: Meine Leistungen umfassen primär das Spektrum der Orthopädie, der Handtherapie und der Neurologie wie eine Behandlung nach BOBATH. Das heißt ich biete meinen Patienten z.B. an, ihr Gangbild und damit ihr Gleichgewicht zu verbessern – beides wichtige Voraussetzungen zur Sturzprophylaxe. Patienten, die einen Schlaganfall hatten kommen zu mir, um das Bewegungsausmaß zu verbessern und um die Chance zu erhalten, wieder aktiv am Leben teilzunehmen.

Ich behandle Menschen nach einer prothetischen Versorgung des Knies, der Hüfte, der Schulter, etc. und im Zusammenhang damit biete ich eine Massagenbehandlung der Narben an. Ich kann beratend zu Seite stehen bei Hilfsmitteln oder einer geplanten Wohnraumsanierung nach schwerer körperlicher Einschränkung wie rollstuhlgerechtes Wohnen. Aber auch die Mobilisierung und das Training der Hand nach Operationen, nach Verletzungen oder bei Arthrose und Rheuma stehen auf meinem Programm. Bei Bedarf passe ich Kinesiotapes an und selbstverständlich biete ich die klassische Massage bei Rückenverspannungen an. Übrigens kann man sich bei mir auch schröpfen lassen!

Berliner Lokalnachrichten: Wenn man in Ihre Praxis für Ergotherapie in Bad Nauheim kommen möchte, muss man entweder privat krankenversichert sein oder selbst bezahlen. Aber warum sollte ich selbst für etwas bezahlen, dass ich als gesetzlich versicherter auch über die Krankenkasse  bekommen kann?

Viola Numrich: Das ist eine gute Frage! Zur Eröffnung meiner eigenen Praxis habe ich überlegt, ob ich nicht eine Kassenzulassung erwerben sollte, um mein Angebot zu vergrößern. Aber genau hier liegt das Problem: wenn ich die Praxis auch für Kassenpatienten öffne, sind zum einen die Auflagen, die an mich als Praxisbetreiberin gestellt werden immens hoch, zum anderen würde ich einen höheren Patientenzulauf haben. Die steigenden Kosten würden mich zwingen mehr Patienten aufzunehmen, was widerum mein Zeitkonto schmälern würde. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Qualität der Behandlung (das gilt natürlich nicht zwingend für jeden Patienten) oftmals eng mit den zeitlichen Kapazitäten zusammenhängt.  Bei Selbstzahlern und Privatpatienten ergibt sich somit ein hohes Maß an Privatsphäre sowie eine ideale Behandlungszeit. Darüber hinaus unterliege ich nicht den Einschränkungen der Krankenkasse (Behandlungsreglements) und es muss kein Therapeutenwechsel stattfinden.

Berliner Lokalnachrichten: Wer sind Ihre Kunden?

Viola Numrich: Meine Patienten sind ein buntes Potpourie an Menschen, die meine Hilfe in Anspruch nehmen und ihrer Gesundheit auf die Sprünge helfen wollen. Ich behandle sowohl ältere Menschen, die vielleicht unsicher im Gang oder einfach ein bißchen „eingerostet“ in ihrer Bewegung sind, aber auch Menschen, die hohen Belastungen ausgesetzt sind – ob im Job oder Privat. Dazu gehören übrigens auch sitzende Tätigkeiten, denn Sitzen ist das neue Rauchen und der Körper wird durch langes Sitzen in eine schlechte Körperhaltung gezwungen, in der sich viele Muskeln, insbesondere tiefe Rückenmuskeln, zurückbilden. Übrigens geht ein schwacher Rücken immer mit einer Einschränkung im Gleichgewicht einher.

Bei arthritischen Gelenken  – besonders in den Händen – fallen alltägliche Dinge oft schwer. Solche Menschen berate ich, mache Übungen, gebe Hausaufgaben und in Zukunft  wird es bei mir die Möglichkeit geben, nach Bedarf mit einer Schiene versorgt zu werden. Wer nach einer Operation oder Verletzung Einschränkungen in seinen natürlichen Bewegungsabläufen hat, kann sich bei mir helfen lassen, durch gezielte Übungen zum Muskelaufbau aber auch zur Muskelrelaxation. Vielleicht haben Sie auch eine unschöne Narbe, die sie stört oder beeinträchtigt? Narben können in den meisten Fällen bis zu 18 Monate nach der OP noch behandelt und optisch verändert werden. Ganz ohne einen erneuten Eingriff. Und manchmal braucht man einfach nur eine enstpannte Massage! Dafür kommen Sie gerne auch zu mir!

Berliner Lokalnachrichten: Viele meiner Kollegen im Büro und auch ich selbst klagen über Rückenschmerzen oder Schulterprobleme. Gibt es ein, zwei Tipps oder einfache Übungen, die man allein zuhause durchführen kann, die Sie uns als Expertin verraten können?

Viola Numrich: Wer lange sitzt, der hat häufig eine hohe unnatürliche Belastung im unteren Rücken. Das Beste, was man seinem Körper geben kann, ist Bewegung. Das Gleiche gilt übrigens für die Schultern, denn wer viel mit seinen Händen vor dem Körper arbeitet und den Kopf nach vorne unten beugt, hat auch hier eine unnatürliche Belastung der Halswirbelsäule.

Die Muskeln, die den Körper in dieser Position halten, verspannen. Sehnen verkürzen und die sogenannten Gegenspieler – das sind Muskeln, die den Körper in die Aufrichtung bringen – werden schwächer.

Unter Umständen werden Nerven eingeklemmt und führen irgendwann zu einem Kribbeln in den Extremitäten bis hin zu Missempfindungen und Taubheit. Am Arbeitsplatz im Büro ist es wichtig, so viel Bewegung wie möglich einzubauen. Gehen Sie Treppen, vermeiden Sie Fahrstühle. Verbringen Sie Ihre Mittagspause bei einem Spaziergang! Vielleicht haben Sie Gelegenheit, ihren Rücken zu mobilsieren: machen sie zuerst einen Katzenbuckel, dann strecken sie sich so hoch es geht in die Luft. Spüren sie, wie sich die Wirbelkörper langsam auseinander ziehen. Am besten nehmen sie ihre Arme mit nach oben und ziehen sie den Kopf gen Decke. Danach versuchen sie, den Oberkörper gegen den Unterkörper zu drehen. Sie brauchen nicht einmal aufzustehen. Einmal nach rechts, einmal nach links. Soweit, wie sie kommen. Halten sie dei Dehnung für ein paar Sekunden. Wichtig: bitte immer im schmerzfreien Bereich bleiben. Sind sie bereits in Behandlung oder haben Sie Schmerzen, besprechen Sie solche Übungen erst mit ihrem Therapeuten.

Mehr Infos und Kontakt unter www.ergotherapieviolanumrich.com

Bild: andreas160578 auf Pixabay

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