„Mein Knie schmerzt“, hört man häufig im Alltag. Die Schmerzen treten an unterschiedlichen Bereichen auf, unterhalb der Kniescheibe oder an der Innenseite. Weil jeder Knieschmerz anders ist, sollte er auch individuell behandelt werden. Der Heil- und Hilfsmittelhersteller medi hat dafür neue Knieorthesen-Varianten für die individuelle Versorgung bei unterschiedlichen Erkrankungen entwickelt. Dazu zählen die neue Orthese „Genumedi PA“ beim „Pes anserinus“-Syndrom und die optimierte „Genumedi pro“ bei Knieinstabilität. Die Ziele sind klar: Schmerzlinderung und wieder mehr Mobilität.
Beim Pes anserinus-Syndrom handelt es sich um eine Reizung des Sehnenansatzes Pes anserinus, die sich durch Schmerzen an der Knie-Innenseite äußert. Speziell für dieses Krankheitsbild bietet medi seit 2021 die neue Knieorthese Genumedi PA an. Mit ihrer spezifischen Ausstattung kann sie den betroffenen Sehnenansatz stimulieren und entlasten und bei der sicheren Führung der Kniescheibe unterstützen.
Die Berliner Lokalnachrichten haben die medi-Produktmanagerinnen Franziska Schatz und Natalie Lehner zur Entwicklung der neuen Prothesen befragt.
Berliner Lokalnachrichten: Warum brauchen Patienten mit Pes anserinus-Syndrom eine soezielle Orthese?
Franziska Schatz: „Das Pes anserinus-Syndrom wird in der Regel nur mit Physiotherapie beziehungsweise Schmerzmitteln behandelt. Zur Therapie können aber auch Orthesen eingesetzt werden, um den betroffenen Sehnenansatz zu entlasten und Schmerzen zu lindern. Genau hier wollten wir ansetzen und haben deshalb eine Orthese entwickelt, die für diese Indikation besonders geeignet ist.“
Berliner Lokalnachrichten: Welche Personengruppen sind von Pes anserinus besonders betroffen?
Franziska Schatz: „Vor allem drei Patientengruppen sind betroffen: Erstens Frauen ab circa 40 Jahren mit Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Adipositas sowie einer eher geringen sportlichen Aktivität und einer Neigung zu Fußfehlstellungen wie X-Beinen. Doch auch zu hohe Aktivität kann das Pes anserinus-Syndrom begünstigen, betroffen sind daher zweitens auch beispielsweise Bergsteiger. Denn beim Bergabgehen wird die immer gleiche Belastung auf das Knie ausgeübt. Dadurch kann es sein, dass der Bergsteiger mit der Zeit beim Bergabgehen immer mehr in eine X-Bein-Haltung fällt – so entsteht ein erhöhter Druck auf den Sehnenansatz Pes anserinus. Bei der dritten Patientengruppe kann das Syndrom nach einer Knie-Endoprothetik auftreten, da sich das Längenverhältnis des Knochens gegenüber den Muskeln ändert und ebenfalls ein erhöhter Zug auf den Sehnenansatz entsteht. Bei allen Betroffenen kommt es zu einer Überlastung des Pes anserinus-Sehnenansatzes und somit zu Schmerzen. Bei der erstgenannten Gruppe der Frauen im mittleren Alter beispielsweise häufig dann, wenn doch eine sportliche Aktivität ausgeführt und die Belastung dabei zu hoch gewählt wird. Der Sehnenansatz lässt sich leicht ertasten: Man geht von der Mitte der Kniescheibe aus seitlich nach innen und circa fünf Zentimeter nach unten. Dort liegt der Pes anserinus.“
Berliner Lokalnachrichten: Was war für medi bei der Produktentwicklung wichtig?
Franziska Schatz: „Auf einen ganzheitlichen Behandlungsansatz der Indikation. Wir haben die Genumedi PA spezifisch auf die Indikation des Pes anserinus-Syndroms ausgerichtet. Zusammen mit Ärzten und Physiotherapeuten entwickelten wir ein spezielles Übungsprogramm, das der Knieorthese kostenlos beiliegt und eine effektive Therapie-Ergänzung darstellt – die Übungen können den Körper dabei unterstützen, dem muskulären Ungleichgewicht entgegenzuwirken. Ebenfalls Bestandteil des ganzheitlichen Paketes: ein Physio-Loop, mit dem die begleitenden Übungen absolviert werden können. Ziel ist es, den Therapieerfolg bestmöglich zu unterstützen.“
Franziska Schatz ergänzt: „Wir wollten auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen des Pes anserinus-Syndroms eingehen. Die Übungen bieten wir deswegen sowohl analog auf einem Poster als auch per Scan eines QR-Codes in digitalen Videos an – so kann der Patient selbst entscheiden, wie er trainieren möchte.“
Berliner Lokalnachrichten: Was sind die besonderen Ausstattungsmerkamel des Genumedi PA?
Natalie Lehner: „Das Herzstück der Genumedi PA sind die 3D-Sehnenpelotte und das Gurtsystem, das den Pes anserinus-Sehnenansatz entlastet und somit eine Schmerzreduktion bewirkt. Manche Patienten haben zudem eine Fehlstellung der Kniescheibe aufgrund eines muskulären Ungleichgewichts. Um dieses wiederherzustellen, integrierten wir zwei weitere Pelotten – die sogenannten 3D-Oberschenkelpelotten. Um das Kniegelenk sicher zu führen, statteten wir die Genumedi PA mit einer zusätzlichen lateral verstärkten 3D-Patellapelotte aus. Durch dieses ausgeklügelte Pelotten-System wollten wir sicherstellen, dass neben der Entlastung des Pes anserinus der Gleitweg des Kniegelenks positiv beeinflusst wird.“
Berliner Lokalnachrichten: medi ergänzte 2021 mit der Genumedi PA sein Knieorthesen-Produkt-Portfolio um ein weiteres Produkt auf nun insgesamt vier Orthesen für spezifischen Knieschmerz. Was haben die gemeinsam?
Natalie Lehner: „All unsere Orthesen zum spezifischen Knieschmerz gehen über das bloße Produkt hinaus. Bei jeder der vier Orthesen steht ein jeweils ganzheitlicher Ansatz im Vordergrund: Da die Stärkung der betroffenen Muskeln sehr wichtig für das Therapieergebnis ist, liegt jeder Orthese kostenlos ein individuelles therapiebegleitendes Übungskonzept mit Physio-Tool bei. Betrachtet man die Produkte an sich, ist ihnen die Gestrick-Technik gemein. Wir haben diese zum ersten Mal 2020 bei unserer Genumedi Kniebandage auf den Markt gebracht und von unseren Fachhändlern hervorragende Rückmeldungen bekommen – seitdem wird sie auch in unsere anderen Knieprodukte integriert. Diese besondere Technologie bildet die optimale Balance zwischen Weichheit und Stabilität. Zusätzlich finden Patienten bei unseren indikationsspezifischen Genumedi Knieorthesen eine optimierte Komfortzone mit Riffelstruktur und integriertem Diamantzentrum – für noch höheren Tragekomfort in der Kniekehle. Ein weiteres Feature, das allen gleich ist: Seitliche Griffnoppen, die sogenannten Grip-ons, erleichtern das Anziehen zusätzlich.“
Fachinformationen für den Sanitätsfachhandel sind unter Telefon 0921 912-333 oder per E-Mail an auftragsservice@medi.de erhältlich.
Umfangreiche Informationen zu Knieschmerzen finden Sie unter www.medi.biz/knieschmerzen
Bildnachweis: ©medi
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