Disc-Golf – oder wie Frisbee-Spielen unsere Parks retten soll

Görlitzer Park Berlin

Aufmerksame Parkbesucher haben in den Rehbergen sicher schon mal so ein Ding wie auf unserem Foto gesehen – und sich gefragt, was das denn bitte sein soll. Die Antwort lautet: ein Disc-Golf-Catcher (zu Deutsch: Disc-Golf-Korb).

Diesen benötigt man für die neue Trendsportart Disc-Golf. In Berlin gibt‘s zwar eine breite Anhängerschaft und sogar internationale Profis. Doch ein Disc-Golf-Parcour fehlt. Noch. Denn Greg Marter (43) hat sich in den Kopf gesetzt, das zu ändern. Wie und was das der Allgemeinheit bringen soll? Die Berliner Lokalnachrichten haben nachgefragt.

Marter lebt in Prenzlauer Berg, seine Leidenschaft lebt er aber international und in seinem Geschäft in Mitte aus. Richtig geraten: Der Mann ist Disc-Golf-Profi und verkauft außerdem Equipment für die (noch?) Randsportart. Außerdem designt er – bislang leider vor allem außerhalb Berlins – Disc-Golf-Parks. Jetzt will der 43-Jährige den Boom nach Berlin bringen und so nebenbei unsere Parks retten.

Diese sind – wie die Berliner Lokalnachrichten berichteten – ja oft in jämmerlichem Zustand: zugemüllt, ungepflegt und somit oft wenig attraktiv als Naherholungsgebiet. Und das alles, weil der Stadt das Geld fehlt.

discatcherMit Marters Idee jedoch könnte sich das ändern. Er sucht derzeit Investoren für mehrere Disc-Golf-Parcours in Berlin. Der erste soll schon bald im Fritz-Schloß-Park hinter dem Lehrter Bahnhof entstehen.

Außerdem führt Marter Gespräche mit dem Sportausschuss bezüglich der Rehberge und des Treptower Parks. Auch dort sähe der Frisbee-Fan nämlich gern früher als später Disc-Golf-Anlagen. Dass sich „normale“

Parkbesucher durch die fliegenden Scheiben gestört fühlen könnten, hält Gregor Marter für unwahrscheinlich. Internationale Erfahrungen hätten gezeigt, dass die frei zugänglichen Sportanlagen von der Bevölkerung – quer durch alle Altersklassen und Schichten angenommen würden. Sogar Freundschaften zwischen Obdachlosen und Universitätsprofessoren hätten sich durch das neue, gemeinsame Hobby ergeben.

Der Vorteil von Disc-Golf im Park für jene, die sie nicht nutzen, liegt – so die Wunschvorstellung – darin, dass die Stadt Geld für die Instandhaltung der Parks spart und diese trotzdem schöner werden.

Denn die Disc-Golf-Community kümmert sich natürlich um die Benutzbarkeit ihrer Sportstätte – ergo: um den Park. Einziger Scheiterpunkt könnte also die Anfangsfinanzierung sein. Dabei kostet der Bau eines Disc-Golf-Parks nicht einmal die Hälfte eines Tennisplatzes. Man braucht nämlich fast nichts, außer neun bis 18 Körbe und ebensoviele Abwurfmatten und Schilder, die den Kurs beschreiben. Kosten pro Bahn: laut dem Experten rund 1000 Euro.

Mehr Infos, für alle, die jetzt Lust auf Disc-Golf bekommen haben: www.discgolfpark.net/de/home oder www.discmania.de

(Artikelfoto: Görlitzer Park / pixabay.de / Jensjunge/  CC0 Public Domain)

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