Es ist das älteste noch erhaltene Wohngebäude von Prenzlauer Berg: 1858 wurde das Vorderhaus in der Schönhauser Allee 55 als Sommersitz erbaut; im Hinterhaus befand sich einst eine Wäscherei, später eine Kerzenzieherei.
Heute finden sich in dem Ensemble Wohnungen, Lofts und Künstlerateliers mit einem Mix aus Altbau-Charme und Industriearchitektur. Die spannende Geschichte des Hauses wurde 2009 von der Künstlerin Ingrid Göttlicher, die selbst einige Zeit ihr Studio in dem Gebäude hatte, an einer dem Fabrikgebäude gegenüberliegenden Brandwand im Innenhof des Ensembles mit grauer Farbe, eigenen Schrifttypen und Buchstabenschablonen als überdimensionales Kunstwerk an die Giebelwand geschrieben. Daneben standen in roter Schrift Zitate aus Nicole Krauss‘ Roman „Die Geschichte der Liebe“.
Durch notwendige Sanierungsarbeiten an der Fassade des Hauses verschwand das Bild für einige Zeit. Aber in den vergangenen Wochen wurde das Wandgemälde von Ingrid Göttlicher im Auftrag des Hauseigentümers von der Künstlerin selbst erneuert und etwas verkleinert mit neuer Farbe wieder aufgetragen. „Ich freue mich sehr, dass das Wandgemälde auch nach der Sanierung wieder seinen Platz im Innenhof dieses besonderen Gebäudes erhalten hat, denn oft müssen die Bilder Neubau und Wärmedämmung weichen. Aber zum Glück blüht in Berlin zurzeit die Streetart-Szene richtig auf und den Wandbildern wird viel Platz eingeräumt “, erklärt Künstlerin Ingrid Göttlicher, die für die Erneuerung des Gemäldes mit einer speziell ausgesuchten Typografie gearbeitet hat. Und Göttlicher ergänzt: „Mich verbindet mit dem Haus eine persönliche Geschichte. Ich hatte hier im Vorderhaus zwei Jahre mein Atelier, habe Kunstwerke dort geschaffen und mit der Erneuerung des Wandbildes kann ich nun auch wieder Spuren in der Geschichte dieses Hauses hinterlassen.“ Auch die Initiatoren sind begeistert, dass die „Geschichte“ wieder ein neues Zuhause an der Brandschutzwand findet: „Berlin ist bunt! Und die Wandkunstwerke gehören zum typischen Stadtbild. Es ist schade, wenn solche Kulturorte verschwinden. Wir schenken dagegen nicht nur dem Kunstwerk, sondern auch dem Gebäudeensemble aus Alt- und Industriebau ein neues, modernes Leben. Es ist doch genau diese Mischung, die das Wohnen und Leben in Berlin so besonders macht“, so Sidney Jachimowicz.
Fußbodenheizung, Ankleide und offene Küchen
Das repräsentative Vorderhaus der Schönhauser Allee 55 wurde im Jahr 1858 erbaut. Bereits 1840 verkaufte der Großgrundbesitzer Wilhelm Griebnow die unbebaute Parzelle, aber erst 1858 ließ der Steinmetzmeister Rudolf Müller das Gebäude als seinen Sommersitz errichten. In enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz wurde das Haus vor einigen Jahren behutsam saniert. Nun erstrahlt der Gründerzeit-Altbau mit seiner denkmalgeschützten Sandsteinfassade und den hochwertigen Stuckarbeiten wieder in neuem Glanz. Im Inneren setzt sich der klassische Altbau- Charme fort: Die sechs Wohn- und zwei Gewerbeeinheiten verfügen über großzügige Grundrisse und Deckenhöhen von bis zu 3,80 Metern, die den 3- bis 5-Zimmer-Wohnungen ein großzügiges Flair verleihen. Großformatige Holzfenster und weitläufige Flügel- sowie Holzkassettentüren sorgen zusätzlich für helle Räume und den typischen Altbau-Charme, ebenso wie die klassischen Massivholz- Dielen, die in keinem Berliner Altbau fehlen dürfen. Alle Wohnungen sind außerdem mit einem Balkon oder einer Terrasse ausgestattet. „Noch haben wir einige wenige Wohnungen in diesem Objekt zum Verkauf, die meisten Einheiten haben schon einen neuen Besitzer gefunden“, sagt Caren Rothmann, geschäftsführende Gesellschafterin der David Borck Immobiliengesellschaft, die exklusiv mit der Vermarktung des Objekts beauftragt ist.
„Das Gebäude überzeugt natürlich mit seiner besonderenArchitektur und der ausgezeichneten Lage in Prenzlauer Berg. Vor allem die weitläufig geschnittenen Lofts verkörpern eindrücklich den Wandel Berlins von der Industrie- zur Kulturmetropole.“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter David Borck. Denn das Hinterhaus präsentiert sich ganz im Charakter der Industriearchitektur: Backsteinwände, Kappendecken und Estrichböden stehen für den Charme der Jahrhundertwende und bilden eine einmalige Synthese im Zusammenspiel mit den offenen Loft-Grundrissen. Von der Maisonette bis hin zum Penthouse – über fünf Etagen erstrecken sich die verschiedenen Wohnungstypen mit ebenfalls drei bis fünf Zimmern sowie eine Gewerbeeinheit im Erdgeschoss. Auch auf großzügige Terrassen und Balkone müssen die Bewohner nicht verzichten. Hinzu kommt eine moderne Ausstattung mit Fußbodenheizung, Ankleide sowie offenen Küchen. Über einen Personenaufzug erreichen die Bewohner die elf Lofts, ebenso wie die Tiefgarage mit 15 Stellplätzen. So werden in dem Ensemble historische und zeitgemäße Wohnelemente perfekt kombiniert – und das in einer der spannendsten Lagen der Stadt und mit Blick auf das Kunstwerk von Ingrid Göttlicher.
Bildrechte: ©David Borck
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