Die Energie wird teurer – egal ob Gas, Benzin oder Strom. Selbstverständlich müssen sich auch die Berlinerinnen und Berliner darauf einstellen, in Zukunft deutlich mehr für die Energie zu bezahlen. Grund dafür ist der Ukrainekrieg mit seinen Auswirkungen auf die Gasversorgung in Deutschland.
Bereits über 1.000 Grundversorger haben laut Check24 2021 ihre Strompreise erhöht, über 700 folgten dann bis zum März diesen Jahres. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen 20,1 Prozent, erklärt das Vergleichsportal (Quelle: Check24).
Dagegen konnte Vattenfall seine Stromtarife in Berlin zwei Jahre lange stabil halten. Aber ab dem 1. Oktober 2022 ändern sich für Vattenfall-Kunden die Strompreise in Berlin. Für den typischen Berliner Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 2.200 Kilowattstunden und konventionellem Stromzähler entstehen deshalb im Grundversorgungstarif „Berlin Basis Privatstrom“ Mehrkosten von rund 7,88 Euro pro Monat und damit knapp 100 Euro (94,56 Euro) mehr im Jahr. Das entspricht einer Steigerung von 12,9 Prozent. In der Grundversorgung steigt der Verbrauchspreis von 28,82 Cent/kWh auf 33,12 Cent/kWh.
Der wesentliche Grund für die Erhöhung sind die außerordentlich stark gestiegenen Beschaffungskosten. Zum 1. Januar 2022 haben sich außerdem die staatlich veranlassten Umlagen verändert: Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und die Umlage nach § 18 der Verordnung zu abschaltbaren Lasten sind gesunken. Der Aufschlag nach Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz, die Umlage nach § 19 Absatz 2 der Stromnetzentgeltverordnung und die Umlage nach § 17f Absatz 5 des Energiewirtschaftsgesetzes sind gestiegen. Außerdem hat der örtliche Stromnetzbetreiber, die Stromnetz Berlin GmbH, die Entgelte für die Netznutzung zum 1. Januar 2022 erhöht.
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Ab dem 1. Juli 2022 wurde die EEG-Umlage gesetzlich um 3,723 Cent/kWh (netto) auf 0 Cent/kWh gesenkt. Sie fällt also komplett weg! Diese Absenkung hat Vattenfall vollständig an seine Kundinnen und Kunden weitergegeben. Der jeweilige Arbeitspreis pro Kilowattstunde wurde daher schon ab dem 1. Juli 2022 um diesen Betrag reduziert und wird bei der Jahresrechnung entsprechend berücksichtigt.
Außerdem haben Netzbetreiber in Deutschland mit dem gesetzlich geregelten Einbau neuer Stromzähler begonnen. Zu den bisherigen konventionellen Messeinrichtungen kommen als neue Zählerarten moderne Messeinrichtungen und intelligente Messsysteme hinzu. Je nach eingebauter Zählerart oder Verbrauch bei den Kunden im Tarif der Grundversorgung ergeben sich unterschiedliche Kosten. Für moderne Messeinrichtungen oder intelligente Messsysteme zahlen Kunden einen Aufpreis – bei konventionellen Messeinrichtungen hingegen nicht. Bisher waren diese Kosten im Grundpreis enthalten. Zukünftig teilt sich der Grundpreis in einen „Grundpreis ohne Zähler“ (7,49 Euro/Monat) von Vattenfall und ein „Entgelt Zähler“ des jeweiligen Messstellenbetreibers der Kundinnen und Kunden.
Bildnachweis: Gerd Altmann / Pixabay
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