Wer nach Hamburg oder an die Ostsee fährt, der muss Geduld und gute Nerven im Gepäck haben – Beinahe täglich staut es sich auf der A24. Seit knapp 10 Monaten wird auf der Autobahn zwischen dem Dreieck Pankow und Neuruppin gebaut. In drei Jahren soll alles neu sein. Doch nicht ganz neu: denn den ursprünglich geplanten 6-streifigen Ausbau der zentralen Verbindungsstrecke hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer aus Kostengründen abgelehnt. Stattdessen soll die Autobahn, auf der an Spitzentagen bis zu 87.000 Fahrzeuge unterwegs sind, zur Hälfte 4-streifig bleiben.
Ein Skandal findet Volker Krane, Verkehrsvorstand des ADAC Berlin-Brandenburg: „Die Hauptverkehrsader zwischen Hamburg und Berlin ist von großer Bedeutung, sowohl für die Wirtschaft als auch den Tourismus.“ Verkehrsexperten sind sich einig, dass das Verkehrsaufkommen in Zukunft noch weiter zunehmen wird. Der Bund hingegen prognostiziert einen Rückgang und begründet damit seine Entscheidung, vom ursprünglichen Planfeststellungsverfahren, das einen 6-streifigem Ausbau vorsieht, abzuweichen.
„Die Verkehrszahlen des Bundesverkehrsministeriums erscheinen uns nicht überzeugend. Insbesondere an Wochenenden ist die Autobahn regelmäßig stark überlastet“, beklagt Volker Krane. Besonders dramatisch sieht es auch zu Ferienzeiten aus. Das hat der Osterferienstart bewiesen; auch an diesem Wochenende müssen sich Autofahrer auf dem Abschnitt auf Staus und Stop-and-Go einstellen.
Ein neues Gutachten gibt tausenden Pendlern und Reisenden nun Hoffnung. Darin stellen Experten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags klar: Das Bauprojekt muss gemäß den ursprünglichen Vorgaben umgesetzt werden. Auch der ADAC Berlin-Brandenburg begrüßt diese Wendung. „Der Abschnitt ist baulich so vorbereitet, dass ein 6-streifiger Ausbau möglich ist. Wir fordern den Verkehrsminister auf, schleunigst aktiv zu werden und die ursprüngliche Planung wieder anzugehen“, so Volker Krane.
Bildnachweis: CC0 via pixabay.com
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