Grün statt grau: Holen Sie den Frühling nach Hause

Deko vor dem Blumencafé ©Anastasia Schmierer
Deko vor dem Blumencafé ©Anastasia Schmierer

So grausig grau und trist der Winter samt Hochnebel und Nieselregen in Berlin auch sein mag, ein Tag mit Sonnenschein und Plusgraden reicht uns aus, um ihn zu spüren: Frühling! Doch Obacht: Zwar naht die wärmere Jahreszeit unaufhaltsam in Riesenschritten, für Bepflanzung im Schrebergarten und auf dem Balkon ist es aber noch zu früh. Das heißt aber noch lange nicht, dass Sie Ihren grünen Daumen jetzt noch verstecken müssen – wie die Berliner Lokalnachrichten beim Expertencheck erfuhren.

„Für Pflanzen auf dem Balkon ist es jetzt noch zu früh. Aber man kann und sollte viele Pflanzen jetzt schon vorziehen“, so Michael Schaarschmidt, Inhaber des Blumencafé auf der Schönhauser Allee (P-Berg). Erfahrungsgemäß sei die Wahrscheinlichkeit für Schnee in Berlin zu Ostern höher, als zu Weihnachten. Und so lange sollte man auch warten, bis man Pflanzen dauerhaft ins Freie stellt.

Samen doppelt aussähen – nicht alle keimen!

In der Zwischenzeit kann man die Fensterbänke aber perfekt als Vorzuchtstation nutzen: „Insbesondere Chilis, Tomaten und Paprika kann man jetzt schon drinnen aussäen“, erklärt Sebastian Ebert, einer der Gärtner im Blumencafé. Zwar gibt es im Handel oft fertige Pflanzenaufzucht-Sets, Ebert setzt aber auf die ganz einfache und kostengünstige „alte Methode“: „Ein guter Tontopf und gute Erde!“ Diese solle man am besten im Fachgeschäft des Vertrauens kaufen, denn dort gibt’s auch die passende Beratung und ebenso qualitativ hochwertiges Saatgut.

Wer als Alternative zum Tontopf eine Aussaatschale verwendet, sollte darauf achten, ungefähr doppelt so viele Samen auszusäen, wie er danach Pflänzchen haben möchte. Denn meistens keimen nicht alle Samen und sollte das doch so sein, kann man später die stärksten der Pflanzen für den Balkon auswählen. Zeit für dieses sogenannte Vereinzeln ist, wenn die zweite Blattetage der Keimlinge zum Vorschein kommt.

Im Garten kann ab Ende März ausgesät werden

Auch für Blumen gilt: Jetzt ist’s noch zu früh, sie nach draußen zu setzen. Lassen Sie sich von den vielen bunten Narzissen, Krokussen und Primeln vor diversen Blumenläden nicht täuschen. Und auch von bereits im Park blühenden, ersten Blümchen. Denn: „Was jetzt vor den Läden steht, das wurde im Warmen vorgezogen“, so Schaarschmidt. Wie der Mensch müssten sich aber auch Pflanzen an andere Temperaturen gewöhnen. Blumen, deren Zwiebel bereits seit Herbst in der Erde darauf warten, auszutreiben, seien die Kälte gewohnt. Die frisch blühenden Exemplare aus dem Glashaus aber nicht. Sie würden spätestens beim ersten Frost, der bestimmt zumindest nachts nochmal kommt, sterben.

Im Garten kann man laut den Gärtnern ab Ende März mit dem Auspflanzen beginnen. Doch auch dort gibt’s für Sonnenhungrige und Pflanzenliebhaber schon jetzt genug Arbeit! Geräte wollen auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden, der Winterputz steht an. Dabei wichtig: „Harken ist jetzt noch tabu!“ Für die Natur ist nämlich noch Winter und wer jetzt in den Boden eindringt, der stört wichtige Insekten bei ihrer Entwicklung.

Experten-Tipp für jene, die auch jetzt unbedingt schon draußen loslegen wollen: „Bauen Sie sich ein Frühbeet!“. Wie das geht? Ganz einfach: Eine etwa 40 Zentimeter tiefe Grube ausheben, Pflanzen reinstellen und als Abdeckung zum Beispiel alte Fenster drüber legen – das ergibt eine Art „Mini-Selfmade-Gewächshaus“.

Und falls es doch grad wieder kalt und grau ist? Na, dann kaufen wir uns halt einfach doch ein Primelchen für drin!

Bildnachweis: ©Anastasia Schmierer

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