Brandenburg-Tourismus 2019: Erneutes Rekordergebnis mit fast 14 Millionen Gästeübernachtungen

Landesgartenschau Wittstock 2019 ©Oliver Numrich
Landesgartenschau Wittstock 2019 ©Oliver Numrich

Das Jahr 2019 ist für die Reisebranche in Brandenburg gut gelaufen: Mehr als 5,2 Millionen Gäste buchten fast 14 Millionen Übernachtungen in Brandenburg. “Dieses erneute Rekordergebnis zeigt, dass wir in Brandenburg mit einem Angebotspaket punkten können, das im Trend der Zeit liegt: Aktivtourismus in der Natur, vielseitige Kulturangebote, gute Infrastruktur und eine verlässlich gute Qualität”, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach bei der Vorstellung der touristischen Jahresbilanz in Potsdam. „Erfreulich ist, dass wir nicht nur mehr Gäste haben, sondern diese auch mehr Geld ausgeben“, so Steinbach weiter. Anders als noch 2018 stieg 2019 auch der Umsatz real um 5,2 Prozent.

Der Spreewald hat es erstmals geschafft, bei den Übernachtungen über die Zwei-Millionen-Marke zu klettern – eine Hürde, die bis dato nur das Seenland Oder-Spree übersprungen hatte. Darüber hinaus konnten sechs märkische Reiseregionen jeweils mehr als eine Million Übernachtungen verzeichnen. „Es wird unsere ständige Aufgabe bleiben, gemeinsam mit den Regionen über möglichst große und damit schlagkräftige Einheiten zu diskutieren“, erklärte Minister Steinbach.

Camping in Brandenburg immer beliebter

Großer Beliebtheit erfreute sich 2019 wieder der Campingtourismus in der Mark. „Mit nahezu 1,4 Millionen Übernachtungen im vorigen Jahr ist die Campingwirtschaft eine unserer tragenden touristischen Säulen“, hob der Minister hervor. Neben den boomenden Campingplätzen (+7,5 Prozent) waren es vor allem Übernachtungen in Ferienhäusern, die überproportional angestiegen sind (fast zwei Millionen Übernachtungen, +6,4 Prozent).

Die weitere Entwicklung der Branche werde stark davon abhängen, ob auch künftig genügend Fachkräfte zur Verfügung stehen, sagte Steinbach. 2019 stieg die Anzahl der Beschäftigten in der Branche zwar insgesamt an, allerdings ist die Zahl der Vollbeschäftigten deutlich geringer als die Anzahl der Teilzeitbeschäftigen, die seit 2015 um mehr als 20 Prozent wuchs. „Fachkräfte anzuwerben, erfordert moderne Arbeitszeitmodelle. Die Branche muss sich zunehmend auf veränderte Erwartungen ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einstellen“, erklärte Steinbach.

Eröffnung des BER und Jubiläum Deutsche Einheit wecken hohe Erwartungen

Mit Blick auf die Investitionstätigkeit der Branche sagte der Minister, dass „noch ein deutlicher Entwicklungsschub im märkischen Tourismus möglich“ sei. „Der Flughafen BER wird nach seiner Eröffnung für weiteres Wachstum sorgen. Tropical Islands weitet seine Übernachtungskapazitäten aus, ,Karls‘ plant neben dem Erdbeerhof in Elstal ein familiengerechtes Ressort mit 3.000 Betten, in Cottbus hat kürzlich ein neues Hotel seine Pforten geöffnet, in Brandenburg an der Havel entsteht bis Herbst ein Hotel auf dem Domgelände. Und eines der besten nachhaltigen Tagungshotels in Deutschland, das Landgut Stober in Nauen, hat seine Kapazitäten aktuell auf mehr als 300 Betten verdoppelt“, zählte der Minister auf.

Anlässlich des Jubiläums „30 Jahre Deutsche Einheit“ blickte Steinbach zurück auf die rasante Entwicklung des märkischen Tourismus in den vergangenen drei Jahrzehnten. „Die Landesregierung hat die Unternehmen dabei kontinuierlich unterstützt. 1994 wurde die ,Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur‘, bis dahin ein reines Industrieprogramm, für die Förderung touristischer Infrastrukturen geöffnet. Das war die Initialzündung für Radwege, die Thermen, die Touristinformationen, also für die sogenannten Basisinfrastrukturen, die ein Reiseland braucht, um marktfähig zu sein“ erklärte Steinbach. 1997 wurde die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg gegründet, die 1999 erstmals den märkischen Tourismus unter einer Dachmarke bündelte.

Fontane-Jahr und Landesgartenschau Wittstock zogen vor allem Tagesgäste an

Tourismus hat seither auch zur Regionalentwicklung beigetragen. So haben sich Städte aufgrund der touristischen Entwicklung regelrecht „zum Wasser gedreht“ wie beispielsweise Senftenberg. „Von der guten touristischen Infrastruktur profitieren nicht nur die Gäste, sondern auch die Lebensqualität der Bewohner hat sich dadurch deutlich verbessert“, sagte Steinbach. „Am Ende aber sind es die Unternehmer im Gastgewerbe, die den Erfolg des Tourismus verantworten. Dort kommt der Gast an und dort entscheidet sich auch, ob er wiederkommt“, unterstrich der Minister.

Auch die Veranstaltungen rund um den 200. Geburtstag von Theodor Fontane waren ein touristischer Erfolg. Bei den Übernachtungen profitierten die Unternehmen vor allem in den kleineren Orten im Umfeld von Neuruppin. Im Ort selbst besteht bereits eine hohe Buchungsintensität, so dass kaum mehr in Anspruch genommen werden konnte (insgesamt + 3,9%). „Fontane-Jahr und Landesgartenschau Wittstock zogen neben Übernachtungsgästen auch insbesondere Tagesgäste an. Zudem wurden die Orte nochmals bekannter, insbesondere Wittstock ist von vielen Gäste neu und überraschend positiv wahrgenommen worden”, so Minister Steinbach. Darüber hinaus wurden auch in der Prignitz wurden 5,7% mehr Gäste gezählt – was vermutlich auch auf Fontane und Landesgartenschau zurückzuführen ist.

Einzelne Ergebnisse für das Jahr 2019

  • Insgesamt verzeichnete Brandenburg 5.230.025 Gäste, die 13.974.886 Übernachtungen buchten. Das ist ein Plus von 3,5 Prozent bei den Gästeankünften und von 3,2 Prozent bei den Übernachtungen.
  • Bei den Übernachtungen führt das Seenland Oder-Spree mit 2.284.073 Übernachtungen, gefolgt vom Spreewald (2.098.234) und dem Ruppiner Seenland (1.503.229).
  • Die meisten Gästeankünfte verzeichnete 2019 der Spreewald mit 802.932 Gästen, gefolgt vom Seenland Oder-Spree (737.290 Gäste) und Potsdam (564.259 Gäste).
  • Die stärksten Zuwächse bei den Gästezahlen verzeichneten das Dahme-Seenland (+7,2 Prozent), das Seenland Oder-Spree (+5,7 Prozent) und die Prignitz (+5,0 Prozent). Die höchsten Zuwächse bei denÜbernachtungen gab es im Spreewald (+6,4 Prozent), in der Prignitz (+5,9 Prozent) sowie im Dahme-Seenland und in Potsdam (jeweils +4,8 Prozent).

Bildnachweis: ©Oliver Numrich

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