Ausstellungseröffnung „China ist nicht fern“: 35 Jahre Mauerfall – 35 Jahre Tiananmen

Zhou Fengsuo, Tiananmen, damals Studentenführer, heute Gründer von „Humanitarian China“ und Geschäftsführer von „Human Rights in China“.

Am 7. November 2024 hat die Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, Cornelia Seibeld, gemeinsam mit der Axel Springer Freedom Foundation, dem Berliner Beauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Robert-Havemann-Gesellschaft die Ausstellung „China ist nicht fern!“ 35 Jahre Mauerfall – 35 Jahre Tiananmen eröffnet.

Sie wird im Rahmen des Gedenkprogramms 35 Jahre Mauerfall der Stadt Berlin auf dem Vorplatz des Abgeordnetenhauses von Berlin präsentiert und beleuchtet die Friedliche Revolution in Verbindung zu den Ereignissen auf dem Tiananmen-Platz in Peking im Juni 1989 sowie die Situation von demokratischer Dissidenz in China heute. Drei Schiffscontainer einer chinesischen Reederei dienen als mobile Ausstellungsfläche, auf der Videointerviews mit Zeitzeugen aus der DDR und China sowie Originalobjekte vom Tiananmen-Platz gezeigt werden. Ebenfalls aufgestellt wird ein Nachbau der „Göttin der Demokratie“, dem Symbol der chinesischen Demokratiebewegung.

„1989 – ein Jahr mit zwei Ereignissen, die örtlich nicht weiter voneinander entfernt sein könnten und doch das Streben nach Freiheit zweifellos miteinander teilen“, sagt Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld. „Während der Mauerfall in Berlin ein Sieg für die Freiheit im Zeichen des friedlichen Widerstandes war, wurde die Demokratiebewegung in Peking nur wenige Monate vorher gewaltsam niedergeschlagen. Mit dieser einzigartigen Ausstellung werden zwei Seiten der Geschichte im Kampf gegen die Diktatur beleuchtet. Zwei Wege mit unterschiedlichem Ausgang, die den ungebrochenen Willen der Bevölkerung für Meinungsfreiheit und Menschenrechte und gegen alle Formen von Repression deutlich machen.“

Die Geschäftsführerin der Axel Springer Freedom Foundation, Antje Schippmann, ergänzt: „Für Axel Springer war Freiheit alles. Leidenschaftlich unterstützte er jene, die in Diktaturen für ihre Rechte kämpften und hielt an seiner Vision eines geeinten Deutschlands fest. Zum 35. Jahrestag des Mauerfalls feiern wir den Sturz des SED-Regimes und richten den Blick auf die wachsende Zahl der Länder, in denen Menschen unfrei sind. Auch in China demonstrierten 1989 Millionen Menschen friedlich für die Freiheit, doch ihr Protest wurde blutig niedergeschlagen – und das Gedenken bis heute unterdrückt. Mit dieser Ausstellung ehren wir die mutigen Verteidiger der Demokratie und zeigen, was das Regime in Peking verdecken will. Axel Springers Vision soll Wirklichkeit werden: Die Freiheitsliebe der Menschen ist stärker als jede Diktatur.“

Der Berliner Beauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, erinnert daran, dass es auch in der DDR nicht sehr viele gegeben habe, die den Mut hatten, sich dem System entgegenzustellen. „Aber wir waren entschlossen und haben die Freiheit erkämpft. Die Hoffnung auf einen demokratischen Wandel in anderen Teilen der Welt lebt weiter. Die „Göttin der Demokratie“ wie sie 1989 auf dem Tian’anmen-Platz stand, macht heute symbolisch dafür Station in Berlin und trägt den Gedanken weiter. Lassen Sie uns diese Ausstellungseröffnung deshalb nicht nur als Gedenken an die Opfer verstehen, sondern als kraftvollen Aufruf zur Solidarität mit all jenen, die weltweit für Menschenrechte kämpfen – in China und überall auf der Welt.“

Die Ausstellung ‚China ist nicht fern‘ erinnert 35 Jahre nach der Friedlichen Revolution auch mit eindrucksvollen Materialien aus dem Archiv der DDR-Opposition an den mutigen Protest gegen die Diktaturen in China und der DDR. Sie macht die Solidarität der Oppositionellen in der DDR mit der chinesischen Demokratiebewegung sichtbar und würdigt den wichtigen Einsatz für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte – damals und heute.

Die Ausstellung ist vom 7. bis zum 11. November 2024 vor dem Abgeordnetenhaus und ab dem 15. November bis zum 10. Dezember 2024 auf dem Axel-Springer-Vorplatz (Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin)  zu sehen und für die Öffentlichkeit ganztägig frei zugänglich.

Bürgermeister Wegner spricht auf der Feierstunde zur Eröffnung der Ausstellung im Berliner Abgeordnetenhaus.
Bürgermeister Kai Wegner (CDU) spricht auf der Feierstunde zur Eröffnung der Ausstellung im Berliner Abgeordnetenhaus.

Bilder: Abgeordnetenhaus von Berlin

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