Uhrenmarkt 2016: Innovation versus Zeitlosigkeit?

Bereits letztes Jahr haben sich im Zuge des Verkaufsstarts der Apple Smartwatch viele Uhrenliebhaber und -experten gefragt, ob die klassische Armbanduhr in den nächsten Jahren überhaupt noch Bestand haben wird. Das Jahr 2016 zeigt jedoch: Neue Technologien und klassisches Design müssen sich nicht zwangsläufig gegenseitig ausschließen.

Die Baselworld 2016, die weltweit größte Messe für Uhren und Schmuck, ist bereits erfolgreich zu Ende gegangen und hat einen Einblick in die diesjährigen Entwicklungen auf dem Uhrenmarkt gegeben. Gerade im letzten Jahr war die Apple Smartwatch hier das große Thema. Am Ende war die Sorge, sie können den klassischen Uhrenmarkt auf den Kopf stellen, aber unbegründet und sie erwies sich als Flop. Einer der Gründe dafür: Das Design. Die ersten Modelle der Smartwatches waren Experten zufolge optisch nicht ansprechend genug und auch technisch nicht ganz ausgereift. So kann die Version von Apple zum Beispiel lediglich per iPhone bedient werden.

Und trotzdem ist die Angst vor der Konkurrenz weiterhin da und wird durch bessere und auch optisch ansprechende intelligente Uhren von Telekommunikationsgrößen wie HUAWEI angefeuert. Besonders wohlhabende Kunden aus China, die sehr marken- und technikaffin sind, wenden sich vermehrt von den traditionellen Uhren ab. Schweizer Traditionshersteller wie Swatch oder TAG Heuer, die Uhren im mittleren sowie hochpreisigen Segment anbieten, haben die Zugkraft der intelligenten Uhren bereits 2015 erkannt und clever in eigene Ideen umgesetzt. Die TAG Heuer „Connected“ ist eine der ersten „smarten“ Uhren einer Schweizer Traditionsmarke. Die Hauptzielgruppe wohnt jedoch nicht in Europa oder Asien, sondern hauptsächlich in den Vereinigten Staaten, was vor allem die seit Januar 2016 verfügbaren Ziffernblätter beweisen, die von drei berühmten Sportlern aus amerikanischen Sportligen beworben werden. Damit legt TAG Heuer als eine der ersten großen Luxusuhrenmarken den Fokus auf einen Mittelweg zwischen (klassischem) Design und technischer Innovation.

Besucher standen auf der Baselworld sogar Schlange, um die intelligenten TAG Heuer-Uhren ausgiebig zu testen. Auch Swatch hat im Sommer 2015 seine erste eigene Smartwatch auf den Markt gebracht. Mit der Konkurrenz durch Apple konnte sie jedoch nicht mithalten. Vielmehr ist die „Touch Zero One“ ein besserer Kalorienmesser und Schrittzähler. Swatch-Chef Nick Hayek vermutete in einem Interview damals jedoch, dass „viele dieser Kunden irgendwann eine richtige Uhr kaufen“ werden. Damit meint er klassisch mechanische Uhren, wie sie zum Beispiel auf den Online-Uhrenbörsen wie Chrono24.de, watch.de oder zeitgefühl.de angeboten werden. Der Konkurrenzkampf zwischen den elektronischen und den mechanischen Uhrenherstellern wird auch 2016 weiter ausgetragen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Ganze in den nächsten Jahren entwickeln wird.

(Artikelfoto: Pixabay | CCO – http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.enclosa

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