Winterblues … was tun?

Rummelsburger Bucht
Einsam Schlittschuhlaufen in der zugefrorene Rummelsburger Bucht, auch eine Möglichkeit gegen den Blues Foto: Aoheyho

„Dickes B, home an der Spree im Sommer tust du gut und im Winter tut‘s weh …“ singen Seed in ihrem Hit von 2001. Klar, selbst Berliner, sprechen die Jungs aus jahrelanger bitter(kalt)er Erfahrung. Damit die grauen Monate nicht ganz so weh tun, hat unsere Redakteurin Lisa Steiner, für die „Berliner Lokalnachrichten“ die besten Tipps zur Winterbewältigung zusammengetragen – von den coolsten Rodelhügeln bis hin zur garantiert schneefreien Wellness-Oase.

Wintersport
Es soll ja tatsächlich auch in Berlin Menschen geben, die den Winter mögen (erstaunlicherweise nicht nur Kinder). Vielleicht liegt es daran, dass sie einfach auf Kufen umsteigen, wenn andere mit vier Rädern fluchend im großstädtischen Schneematsch-Chaos hängen. Der echte Winterfan weiß: Auch in einer Stadt, flach wie eine Flunder, gibt es Rodelhügel:   Legendär etwa der Mont Klamott (78m) im Volkspark Friedrichshain (manche nennen ihn Todeshügel), der Humboldthain (85m) oder der Nordhang des Insulaner in Schöneberg, ein Geheimtipp dagegen wohl der echt steile Abhang im etwas weiter abgelegenen Volkspark Prenzlauer Berg. Wer gern eine kleine Reise macht, der kann auch den Teufelsberg höllisch runterrasen… oder in Hohenschönhausen den Coca-Cola-Berg.

Anhänger des Kufensports in der Ebene lockt eine Vielzahl von Eislaufplätzen und -hallen. Der Eintritt kostet 3,30 Euro (ermäßigt 1,60). Manche Plätze bieten Specials, wie zum Beispiel die Eis-Disco im Sportforum Hohenschönhausen jeden zweiten Freitag.

Mehr Infos: www.eislaufen-berlin.de

Winterflucht-Sport
Wer Wasser lieber flüssig und eher warm mag, planscht oder krault sich durch die Becken von Berlins Hallenbädern. Viele der 37 Badeanstalten bieten mittlerweile auch Wellness-, Sport- und Entspannungsprogramme. Einziger Wermutstropfen: Schwimmen ist nach der Tariferhöhung von 4,50 auf 5,50 Euro für ein Einzelticket seit Jahresbeginn teurer (wir berichteten).

Mehr Infos: www.berlinerbaeder.de

Ebenfalls drinnen, aber trotzdem in noch größerer Finsternis als draußen lässt sich ein Wintertag mitten im Görlitzer Park (Kreuzberg) verdrängen: Das Zauberwort heißt „Schwarzlichtminigolf“. Wer 5,50 Euro Eintritt (ermäßigt 4,50) nicht voll verstrahlt findet, darf leuchtende Bälle einlochen. Geöffnet ist Montag bis Donnerstag und Sonntag bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 24 Uhr.

Mehr Infos: www.indoorminigolf-berlin.de

Indoorspielplätze:
Gespielt (und getobt) werden darf auch im Ritterland. Der Drinnen-Spielplatz im Süden Berlins (Buckow) hat täglich von 10 bis 19 Uhr auf. Vom Kletterturm mit Ballschussanlage übers Grusel-Labyrinth bis hin zur Hüpfburg findet sich alles, wofür kleine Ritterherzen schlagen. Eltern können sich derweil (falls sie es können) bei Kaffee und Kuchen im zugehörigen Café gemütlich machen. Eine Tageskarte für Kinder kostet 7 Euro. Begleitpersonen zahlen 1,50 Euro.

Mehr Infos: www.ritterlandberlin.de

Mehr schauen als spielen lautet das Motto im loxx-Berlin. Im Dachgeschoss des Alexa-Einkaufszentrums am Alex versteckt sich nämlich eine ganze Stadt: Berlin in Miniaturausgabe, als Modellbaulandschaft. Zwar hat nicht alles ganz maßstabsgetreu seinen Platz gefunden, staunende Augen wurden dennoch schon bei Klein (und oft auch Groß … jaja …Modellbau eben) gesichtet. Erwachsene zahlen 12,90 Euro. Für Kinder bis ein Meter Körpergröße ist der Eintritt frei. Wer das Metermaß schon überwachsen hat oder älter als 14 ist, für den sind 8 Euro Eintritt fällig. Geöffnet ist täglich von 10 bis 20 Uhr.

Wellness:
Neben zahlreichen kleinen Saunen (für einschlägiges und weniger einschlägiges Publikum) wartet unsere Stadt auch mit einer Salzgrotte auf. Die nennt sich Liquidrom und liegt zwischen Potsdamer Platz und Halleschem Ufer. Wer bereit ist, mindestens 19,50 Euro (2-Stunden-Karte) zu zahlen, kann sich dort von Chillout-Klängen beschallt im warmen Salzwasser räkeln. Oder ins eiskalte Becken springen – natürlich nach dem Besuch einer der verschiedenen Saunen. Dass bis 24 Uhr auf ist, macht das Liquidrom auch „after work“ zu einer Option.

Wärmender Naturausflug:
Dschungelhitze statt Winterkälte? Dann ist die Biosphäre Potsdam vielleicht genau das Richtige. Über 20.000 Tropenpflanzen und eine Vielzahl exotischer Tiere versetzen die Besucher in eine ferne Welt. Zusätzlich gibt‘s ganz echte künstliche Gewitter und für schwindelfreie Zeitgenossen einen Höhenpfad zwischen Baumkronen. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, am Wochenende von 10 bis 19 Uhr. Erwachsene zahlen 11,50 Euro, Kinder (altersabhängig) zwischen 4,50 und 7,80 Euro.

Mehr Infos: www.biosphaere-potsdam.de

Etwas näher und billiger (allerdings ohne Blitz und Donner) liegt der Botanische Garten Dahlem. Wermutstropfen: Im Januar ist nur bis 16 Uhr, im Februar nur bis 17 Uhr geöffnet. Dafür kostet eine Familienkarte für zwei Erwachsene und bis zu vier (!!) Kinder nur 12 Euro. Der Normalpreis für Erwachsene liegt bei 6 Euro, für Kinder bei 3.

Mehr Infos: www.bgbm.org

Klassiker:
Kino ist natürlich ein Allzeit-Rezept gegen Winterblues. Gut für die Berliner, dass „ihr“ Filmfestival im Februar stattfindet. Filmfans wissen es natürlich schon längst: Die diesjährige Berlinale startet am 6.2.. Das Programm der 64. Auflage des Kinospektakels ist bis Ende Jänner noch streng geheim, ab dann aber auf www.berlinale.de einsehbar. Der Vorverkauf startet natürlich erst nach Programmbekanntgabe.

Auch die zahlreichen Clubs sind als gleichsam sonnenersetzender Seelenbalsam vielen Berlinern (und Touristen) wertvolle Winterzufluchtsorte. Für all jene, denen 3 Uhr morgens echt zu spät zum Tanzen ist, noch ein kleiner Tipp: Auf die Sonntags-Afterhour im Berghain oder im Golden Gate (dort auch samstags) kann man ganz einfach auch ohne Partynacht davor gehen. Also: Schick brunchen und dann abtanzen!

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