Arbeiten zur Aufwertung des Ernst-Thälmann-Parks nach 1,5 Jahren Bauzeit abgeschlossen

Lageplan Erneuerung Ernst-Thälmann-Park

Der nach einem kommunistischen Parteiführer benannte Ernst-Thälmann-Park in Prenzlauer Berg wurde anderthalb Jahre lang instand gesetzt. Am 17. Oktober besichtigten Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne), Staatssekretärin lker Radziwill (SPD) und Bezirksstadträtin Rona Tietje (SPD) die Ergebnisse.

Das Fördergebiet

Das Quartier „Ernst-Thälmann-Park“ ist ein Schwerpunktbereich des Fördergebiets Prenzlauer Berg. Im Rahmen der Städtebauförderung (Stadtumbau/Nachhaltige Erneuerung) wurden seit 2002 vielfältige Maßnahmen zum Ausbau und zur Erneuerung der sozialen und grünen Infrastruktur sowie zur Verbesserung des Wohnumfelds durchgeführt.

Die Hochhaussiedlung und der namensgebende Ernst-Thälmann-Park wurden bis 1986 auf dem Gelände eines ehemaligen städtischen Gaswerkes errichtet und stehen seit 2014 als Ensemble unter Denkmalschutz. Die Parkanlage umfasst mehr als zwölf Hektar und ist damit ein wichtiger Erholungsraum für die rund 4.000 Bewohner und für Menschen aus den dicht bebauten Gründerzeitquartieren der Nachbarschaft.

In dem Gaswerk wurden Gas, Koks und die üblichen Nebenprodukte wie Teer, Schwefel und Ammoniak hergestellt. Auch befand sich eine Produktion von Rohbenzol am Standort. Die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg sowie der unsachgemäße Umgang mit Schadstoffen im Produktionsprozess und beim Abriss haben zu einer hohen Kontaminierung der Schutzgüter Boden und Grundwasser geführt. Neben umfangreichen Gefahrenabwehrmaßnahmen in den letzten 30 Jahren (Boden- und Bodenluftsanierungen, Grundwassersanierung) wurde zur Sicherung des kontaminierten Grundwasserabstroms eine Grundwasserreinigungsanlage errichtet.

Die Ziele

Die Ziele der Erneuerung und denkmalgerechten Sanierung waren, den Park höheren Nutzungsintensitäten anzupassen, die Spiel- und Bewegungsangebote für aktuelle Bedürfnisse zu qualifizieren, eine zeitgemäße Ausstattung zu schaffen und Barrieren abzubauen (Wegesanierung). Durch den Neubau des bewachsenen Bodenfilters mit Stauraum- und Bewässerungssystem erfolgte eine ökologische Qualifizierung, denn das neue Biotop als zusätzliche Reinigungsstufe stellt Wasser zur weiteren Nutzung bereit. Die Verdunstungswirkung und der Kühleffekt für das Mikroklima stellen einen Beitrag zur Klimaanpassung und zur Verbesserung der Lebensbedingungen im nahen Umfeld dar.

Der Mehrwert

Mit der langfristig bestehenden Notwendigkeit zur Reinigung des Grundwassers kann auf Wasser zurückgegriffen werden, welches in der Reinigungsstufe des Bodenfilters qualitativ aufbereitet wird. Damit können die Parkanlage nachhaltig bewässert und die Wasserverluste des beliebten Kiezteiches dauerhaft ausgeglichen werden. Gerade in Zeiten längerer Hitze- und Dürreperioden können durch die Verdunstungswirkung und den Kühleffekt das Mikroklima und damit die Lebensbedingungen im nahen Umfeld verbessert werden.

Die Finanzierung

Die Gesamtkosten betrugen ca. 2,8 Mio. Euro und wurden – über verschiedene Töpfen kommend – am Ende alle vom Steuerzahler getragen.

  • 1.130.000 Euro bewachsener Bodenfilter sowie Stauraum- und Bewässerungssystem (Ausgleichsbeträge ehem. Sanierungsgebiete in Pankow)
  • 685.000 Euro Ausstattung, Spiel- und Bewegungsangebote (Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung)
  • 710.000 Euro Erneuerung Wege, Verbesserung Barrierefreiheit (Ausgleichsbeträge ehem. Sanierungsgebiete in Pankow)
  • 300.000 Euro Kommentierung des Thälmann-Denkmals inkl. künstlerischem Wettbewerb (Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung)

Bildnachweis: Bezirksamt Pankow

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