Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr treffen die Berlin Adler und New Yorker Lions aufeinander. Mitte Juli konnten sich im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark die Adler im Euro Bowl knapp mit 20:17 durchsetzen und den größten Vereinserfolg seit 2010 feiern. Nur eine Woche danach setzte es allerdings für die Berliner in Braunschweig im GFL-Hinspiel eine herbe 7:56-Klatsche, die höchste Niederlage seit Einführung der German Football League im Jahr 2001.
Mit dem deutlichen 59:7-Erfolg in der Vorwoche gegen die Cologne Falcons stehen die New Yorker Lions bereits jetzt als Gruppensieger der GFL Nord fest. Der amtierende Deutsche Meister hat sich somit auch das Heimrecht in den Playoffs gesichert. Die Adler müssen nach drei Niederlagen in der GFL in Folge in den letzten vier Saisonspielen alle Kräfte mobilisieren, um sich einen Playoff-Platz zu sichern. Im Spiel gegen den alten und neuen Nordmeister steht ihnen die beste Defense, die bisher nur 12,6 Punkte pro Spiel zuließ, gegenüber. Die Offense wird angeführt von US Quarterback Casey Therriault, der mit bisher 23 Touchdowns bei nur zwei Interceptions und 68.7 % Passgenauigkeit zu den effektivsten Spielmachern in der GFL zählt. Ihm zur Seite stehen u.a. sieben deutsche Nationalspieler, sowie der finnische Nationalmannschafts Tight End Tommi Pinta. Der Angriff der Löwenstädter erzielte pro Spiel bisher im Schnitt 46,3 Punkte und stellt damit auch die beste Offense der GFL.
Für die Berliner Offense um Quarterback Darius Outlaw zählt am Sonntag jedes erkämpfte Yard und jeder einzelne Score. Neben dem starken Laufspiel von Talib Wise hat sich vor allem Wide Receiver Daniel Vöhringer mit zahlreichen Catches über die Saison hinweg in den Vordergrund gespielt. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von US Wide Receiver Conrad Meadows sind Vöhringer, Danilo Naranjo-Gonzalez und Max Zimmermann die häufigsten Anspielstationen von Outlaw.
Um die Berliner im Spiel zu halten wird vor allem die Defense der Adler gefragt sein. Quarterback-Schreck Mamadou Sy muss Therriault in Schach halten und vielleicht gelingt der Berliner Secondary erneut eine Interception gegen die Lions – wie Sebastian Karls einhändige Rettungstat im letzten Viertel des Eurobowls, als er einen Pass von Lions Backup-Quarterback James Peterson auf Höhe der Goalline abfing und damit den Adler Triumph sicherte. Eines steht fest: Auf die Linebacker in schwarz-gelb um Thomas Felgentreu wird am Sonntag eine Menge Arbeit zukommen, denn die Braunschweiger stellen mit Michael Andrew und dem aus seiner Berliner Zeit sehr wohl bekannten David McCants gleich zwei Top-Ballträger, die jeden Gegner zermürben und ermüden können.
Nach drei Wochen Spielpause seit der knappen Heimniederlage gegen die Kiel Baltic Hurricanes sollten die meisten Berliner Spieler wieder fit, wohl erholt und heiß auf Football sein. Das ist auch dringend nötig, denn das Restprogramm im Jahn-Sportpark an den nächsten Sonntagen hat es in sich: Zuerst kommt der Deutsche Meister aus Braunschweig, danach der Vorjahresfinalist aus Dresden, anschließend findet das (zum gegenwärtigen Zeitpunkt wahrscheinliche) Entscheidungsspiel um den letzten Playoffplatz gegen die Cologne Falcons statt, bevor es im letzten Heimspiel der Saison Mitte September gegen die Düsseldorf Panther dann hoffentlich heißt: Selbstvertrauen tanken für die Playoffs.
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