An gesetzlichen Feiertagen haben die meisten ArbeitnehmerInnen frei und können diese Zeit nach ihren Vorstellungen verbringen. Viele nutzen insbesondere die freien Tage zwischen März und Juni für Projekte in Haus und Garten, Familienausflüge nach Brandenburg oder Kurzurlaube. Die ursprüngliche Bedeutung der einzelnen Feiertage ist allerdings nur noch den wenigsten bewusst.
Die meisten gesetzlichen Feiertage in Berlin sind christlichen Ursprungs. Dass an Christi Himmelfahrt eigentlich der Rückkehr Jesu Christi in den Himmel gedacht wird, können sich viele noch leicht erschließen. Aber wer weiß aus dem Stand, dass Pfingsten das Fest der Aussendung des Heiligen Geistes ist? Oder dass sich an Ostern christliche und germanische Bräuche vermischen?
Ostern, wie wir es kennen, ist nämlich nicht allein aus der christlichen Tradition heraus entstanden; auch heidnische Feste haben es geprägt. Darauf weist schon der Name „Ostern“ hin, der sehr wahrscheinlich von der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara herrührt. Bezeichnungen in anderen europäischen Sprachen gehen jedoch auf das jüdische Pessachfest zurück. Christen feiern die Auferstehung Jesu Christi, der an ebenjenem Pessachfest gekreuzigt wurde. Dies und mehr über die Bedeutung von Ostern kann man bei viversum nachlesen.
Der Himmelfahrtstag ist nicht etwa der Tag, an dem sich Väter zu feuchtfröhlichen Radtouren verabreden, sondern der 40. Tag der Osterzeit. Der Zeitraum von 40 Tagen hat einen biblischen Hintergrund: Er wird in der Apostelgeschichte als die Zeit zwischen Auferstehung und Himmelfahrt benannt. Zudem entspricht er dem Zeitraum, den Jesus fastend in der Wüste verbrachte (daher die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern).
Genau zehn Tage nach dem Himmelfahrtstag folgt das nächste wichtige Fest der Christen: Pfingsten. Die Bezeichnung „Pfingsten“ steht für „fünfzigster Tag“. Dessen Bedeutung leitet sich ebenfalls aus der Apostelgeschichte ab: An Schawuot – einem jüdischen Fest, das 50 Tage nach Pessach gefeiert wird – kam der Heilige Geist auf die versammelten Jünger und Apostel herab, so berichtet die Bibel. Dieses Ereignis wird zugleich als Gründungsdatum der christlichen Kirche angesehen.
Sehr viele Feiertage gehen also auf christliche Überlieferungen zurück, die wiederum in jüdischen Traditionen verwurzelt sind und diese teilweise umdeuten. In unserer säkularisierten Gegenwart haben diese Ursprünge stark an Bedeutung verloren – so weiß angeblich jeder zweite Deutsche nicht, was Pfingsten bedeutet.
Zwei Feiertage im Frühjahr hängen nicht mit der christlichen Tradition zusammen: Der 1. Mai wird als Tag der Arbeit oder Maifeiertag in vielen Ländern weltweit begangen. Und auch die Bedeutung des 8. März als Internationalem Frauentag, der dieses Jahr in Berlin als gesetzlicher Feiertag eingeführt wurde, sollte nicht nur den BerlinerInnen bekannt sein.
Bildnachweis: CC0 via pixabay.com
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