In der hektischen Zeit ist es einfach wichtig unserem Körper auch mal Ruhe und Entspannung zu gönnen, sich zu erholen, Stress abzubauen, etwas für sich zu tun – da hilft es manchmal schon, einfach hinaus in die Natur zu gehen: keine Autos, nur grüne Wiesen und Wälder.
Eine gute Möglichkeit ist auch immer wieder der Besuch einer Therme, wo man den Alltag einfach vergessen kann. Als eine Einladung zu einer Fahrt in den Spreewald kam, in der es hieß: Pressereise mit dem Titel „Resilienz in stürmischen Zeiten“ des Anbieter „Kannewischer Collection„.
Klang interessant! Was das bedeutet, sollten wir während eines dreitägigen Aufenthaltes erfahren. Ebenso die Thermenphilosophie der Kannewischer Collection, die mit Bewegung, wechselwarmen Badeverfahren, körperlicher und mentaler Ruhephase auf einem Vier-Säulen-Konzept basiert.
Hinzu kommt ein hoher Anspruch an Qualität, Sauberkeit und Service als Basis für das Wohlbefinden der Gäste. Das trifft auf alle sechs Thermen zu, die zur Collection gehören und bei denen unter anderem auf außergewöhnliches Design und regionale Besonderheiten des Standortes geachtet wird.
Die VitaSol Therme in Bad Salzuflen, eine der sechs, hatten wir bereits kennen gelernt. Diesmal ging es um einen Eindruck von der Spreewald Therme und dem Spreewald Thermenhotel in Burg. Der Standort alleine schon, mitten auf freier Fläche, umgeben von grün, Wiesen, einem Fließ, im Spreewald – hörte sich nach Ruhe und Entspannung an.
Und wirklich: Schon beim Betreten des dreigeschossigen, 2012 eröffneten Vier-Sterne-Hotels mit anspruchsvollen, zeitgemäßen Design, spürt man eine optimale Wohlfühlatmosphäre. Natürliche Materialien geben dem Haus mit 83 Zimmern und 166 Betten einen eigenständigen regionalen Charakter. Hinter der Rezeption befinden sich Bibliothek, Bar und Lounge mit Kamin. Durch das lichtdurchflutete Treppenhaus hindurch finde ich schnell zu meinem Zimmer in der ersten Etage. Es ist etwa 26 Quadratmeter groß, hell, freundlich.
Die Farbgebung in Braun- und Grüntönen, naturverbunden gut und entspannend für die Augen, das große Foto mit Motiv aus dem Spreewald an der Wand in schwarz-weiß, eine große Fensterfront, mit Blick ins Grüne und mit Fliegengitter die verhindern, dass sich so kleine ungebetene Gäste ins Zimmer verirren, ein offen gestaltetes Bad mit hochwertigen Pflegeprodukten und zahlreichen Ablageflächen. Echt toll, da muss man nicht lange überlegen wo man was abstellt.
Im Zimmer liegt, besser hängt eine Badetasche mit Badetuch und Badeslipper bereit. Darauf steht: Aufatmen ins Grüne – Spreewald Thermen/Hotel – eine andere Welt – eine neue Welt. Ankommen und wohlfühlen – das trifft zu.
Nach einem kurzen Treffen unserer kleinen Gruppe, erfuhren wir bei einem Begrüßungscocktail schon Details zum Hotel, zur Therme zur Sole. Bereits im März 1999 ist man auf Sole gestoßen. Die wertvolle Thermalsole entspringt in 1.350 Metern Tiefe direkt unter der Therme. Die 24-prozentige Thermal-Sole der Spreewaldtherme ist reich mineralisiert, die Beschwerden des gesamten Bewegungsapparates lindert und sowohl bei Haut- als auch Atemwegs-, Herz- und Kreislaufproblemen hilft.
Bad und Therme
Das Bad wurde dann am 30. September 2005 eröffnet. Gastgeber Torsten Feiereis konnte unsere Fragen gut beantworten. Interessant: Unverdünnt ist das Spreewälder Sole-Thermalwasser mit dem Wasser des Toten Meeres vergleichbar. Die Spreewälder Thermalsole ist gekennzeichnet durch seine hochwertige Zusammensetzung. Ab 14 g/l Salze im Wasser spricht man im Heilbäderwesen von Sole. 239 g/l Salze und Mineralien enthält das Sole-Thermalwasser in Burg (Spreewald). Es ist mit 24 Prozent äußerst reichhaltig mineralisiert. Eine Quelltemperatur von 31 °C verleiht der Spreewälder Sole außerdem das Prädikat „Thermalsole“. Da unter anderem auch 1 mg/l Jodid im Solewasser enthalten ist, kann das Heilwasser die Bezeichnung „jodhaltige Thermalsole“ führen. Solekonzentrationen im Vergleich: 0,9 % Ostsee, 3,0 % Mittelmeer, 25 % Totes Meer, 24 % Spreewälder Sole-Thermalwasser.
Das Hotel ist in der 1. Etage durch einen etwa 60 Meter langen „Bademantelgang“ mit der Therme verbunden. Wettergeschützt kann man so in den 5150 m2 großen Wellness– und Saunabereich gelangen. Acht unterschiedliche Badebecken, vier Saunen, Caldarium, Sanarium, und Dampfbad stehen zur Verfügung – für Jeden was er mag.
Willkommen im Sole-Bad
Mit einer Wasserfläche von ca. 800 m², verteilt auf sechs Innen- und ein Außenbecken mit einer maximalen Wassertiefe von 1,35 Metern, bietet das SoleBad ein abwechslungsreiches Angebot für Aktivität und Erholung – getreu dem Motto „Erst aktiv und dann entspannt“. Schwimmen im Bewegungsbecken und Solebaden im warmen Wasser stehen hier an erster Stelle. Auch tägliche Aquagymnastik ergänzt die Vielfalt im SoleBad.
Attraktionen im SoleBad
- Für ein abwechslungsreiches Badeerlebnis haben alle Becken unterschiedliche Temperaturen von 18 bis 38 Grad und einen Salzgehalt von 2,5 bis 8 Prozent.
- Das Warmaußenbecken hat 35 °C und 2,5 % Salzgehalt mit Strömungskanal, Sprudelliegen, Sprudelsitze, Nackenduschen.
- Das Thermalsolebecken – 34 °C und 2,5 % Salzgehalt mit Sprudelliegen, Nackenduschen, Sprudelsitzen, Wasserpilz, Massagedüsen, Fußreflexmassagen
- Das Sprudelbecken, 36 °C , 2,5 % Salzgehalt und Sprudelsitze.
- Das Intensivsolebecken ,36 °C und 8 % Salzgehalt
- Das Heißbecken , 38 °C und 2,5 % Salzgehalt
- Dann gibt es noch den Wasserfall, das Kaltbecken mit 18 Grad und Wasserfall.
- Das Bewegungsbecken mit 29 °C für gemütliches Schwimmen und Wassergymnastik, Unterwassermusik,
- das Wassertretbecken mit 18 °C und 30 °C für die „wechselnden Gefühle“
- Das Dampfbad – (in Gurkenfässern) mit 47 °C und 100 % relative Luftfeuchtigkeit, sowie Soleinhalation (im Gurkenfass) 40–45 °C
Hilfreich sind übrigens im Thermenbereich die ausreichenden Ablagen für die Badekleidung. Es gibt auch Körbchen in denen man sein Badetuch, Bademantel, lagern kann. Wir trafen uns mit Dr. Stefan Kannewischer, Geschäftsführer der Kannewischer Collection, in der Wellness-Lounge, um mit ihm die Spreewald Therme kennen zu lernen und folgten seinen Empfehlungen zum richtigen thermalbaden. Wir starten mit einer Temperaturangewöhnung im Bewegungsbecken bei 29°C, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Einfach ein paar Bahnen schwimmen, denn Aqua-Gymnastik mit Trainer Christopher, wir machten einfach mit, folgten seinen Ansagen für die Übungen im Wasser, hatten Spaß.
Dann begeben wir uns ins Thermalsolebecken wo die Wassertemperatur 34°C beträgt. Es wird geraten, sich hier etwa zehn Minuten aufzuhalten. Auffallend und passend für die Spreewaldtherme sind zwei überdimensionierten Gurkenfässer, typisch für den Spreewald, in denen sich jeweils Inhalation und Dampfbad befinden. Umgeben sind die Fässer von flachen Wasserbecken mit unterschiedlichen Böden, die perfekt für eine Fußreflexzonenmassage sind.
Die Soleinhalation bei 45 °C sollte sich auf sechs Minuten beschränken, ebenso der Besuch des Dampfbades, rät Dr. Kannewischer. Die innenarchitektonische Lösung der gesamten Anlage gefällt mir gut. Hilfreich finde ich auch die Gestaltung eines gut erfassbaren Wegeleitsystem, die großzügige Raumaufteilung sowie die Verwendung von warmen Farben. Wer sich doch nicht gleich zurecht findet, dem helfen Servicekräfte. Nützlich für jeden Gast finde ich den übersichtlich gestalteten Flyer mit Lageplan und die Badeablaufempfehlung. Er ist handlich und passt in jede Bademanteltasche.
Intensivsolebecken und Außenanlage
Weiter geht es im Ablauf des richtigen Thermalbadens im Strömungskanal des Außenbeckens. Hier gibt die Strömung die Richtung an und das in einer zügigen Geschwindigkeit. Es ist Klasse sich einfach treiben zu lassen. Die empfohlenen zehn Minuten sind schnell vorbei.
Danach heißt es schweben im Intensivsolebecken bei 36 °C. Ein wunderbares Gefühl, der Körper wird so leicht, schwerelos bei dem Solegehalt von acht Prozent. Um den Körper und den Organismus nicht zu überlasten, wird ein Aufenthalt von sechs Minuten empfohlen. Hier könnte ich einfach liegen bleiben, durch die Glasscheiben in den sich anschließenden Saunagarten oder nach oben in den Himmel schauen, zusehen wie die Wolken ziehen.
Danach ins Kaltbecken, hui – nur ganz kurz. 18 °C der Unterschied ist spürbar, regt den Kreislauf und die Durchblutung an, aber nicht so mein Ding. Das Eintauchen im Wärmebecken bei 38°C erzeugt wieder ein angenehmes Wohlgefühl, gefällt mir einfach besser. Aber auch hierbei gilt: nicht zu lange aufhalten und danach Abkühlung mit Ruhephase.
„In ca.2 Stunden ist man ein neuer Mensch, wenn man seinen richtigen Weg durch die Thermenlandschaft findet“, meint Stefan Kannewischer nach unserer Thermenexkursion. Zum Verweilen und Entspannen nach der Aktivität laden zahlreiche Attraktionen wie Sprudelsitze und Sprudelliegen oder Fußreflexmassagen im Wasser ein. Im Warmaußenbecken mit Strömungskanal, Sprudelgrotte und Geysir verwöhnen Sie Sprudelliegen und Nackenduschen. Zwei Wasserfälle im Bereich der Kalt-, Heißwasser- und Intensiv-Thermalsolebecken umrahmen sinnlich die Wechselwirkungen von kaltem und warmem sowie solehaltigem Wasser
Nach einem intensiven Durchlaufprogramm laden offene Ruhebereiche um die Becken herum und im Obergeschoss auf der Galerie, aber auch geschlossene Ruhezonen sowie ein Ruhebereich mit Kamin die Liegebereiche im Innenbereich, im Wintergarten oder in der Außenanlage, dem Sauna-Garten im „Spreewäldchen“, zum Entspannen ein.
Wenn sich Durst und Hunger melden
Für das leibliche Wohl mit einer vielseitigen Auswahl an Speisen und Getränken sorgen das ThermenRestaurant, die Thermenbar mit Snacks und Getränken sowie in den Sommermonaten eine Außenbar mit Grill. Wir stärkten uns zum Abendessen mit typischen Spreewald-Spezialitäten vom Buffet. Danach gab es noch einen Absacker an der Hotelbar und dann ging es in die fantastischen Betten.
Wer im Thermenhotel übernachtet, hat morgens ein besonderes Privileg: Bevor externe Gäste kommen können, ist die Therme eine Stunde lang exklusiv für Hotelgäste geöffnet. In dieser Zeit ein komplettes Thermalwasser-Becken oder eine Sauna für sich allein zu haben – das ist einfach herrlich.
SaunaGarten
Im Saunabereich bieten Sanarium, Caldarium, Aromadampfbad, Ruhesauna, Feuersauna, Spreewaldsauna und Kräutersauna in unterschiedlichen Temperaturen und Ausstattungen eine Vielfalt an Möglichkeiten des Saunierens. Zwei Kamine und ein Wintergarten laden zum Relaxen ein. Stündlich ab 10:45 Uhr gibt es verschiedene Aufgüsse, von fruchtig oder frisch über belebend bis beruhigend. Über die tagesaktuellen Aufgüsse informiert ein Aufgussplan im Saunaeingangsbereich.
Auffallend die Therme mit Ziegeln, dunklem Holz und Reet die typischen Elemente der Bauten der Region. Hier befinden sich die Spreewaldsauna und die Feuersauna. Die Kräutersauna im Außenbereich ist in ein traditionelles Bauernhaus, dem Galeriehaus, eingebaut, das von einem Nachbarn gestiftet wurde. Es war ein Stallgebäude mit Andreasgalerie der Familie Nowy, eine der ältesten Bauernfamilien in Burg. Im unteren Teil wurde das Vieh gehalten und oben wohnte der Knecht. Um das etwa 250 Jahre alte Galeriehaus vor dem Verfall zu retten, gab es die Familie Nowy 2011 der Spreewald Therme. Einige Bohlen wurden ersetzt und das Reetdach erneuert.
Eine Massage rundete den Wellness Tag ab. In der WellnessGalerie können Gäste Pflegepackungen, Massagen, Bäder und Kosmetikanwendungen genießen. Eigens für die Spreewald Therme entwickelte Pflegeprodukte mit Leinöl, Gurken, Spreewaldalge, Spreewaldsole und Kräutern werden in Form von Körperpackungen, Pflegeölen, Badezusätzen, Duschcremes und Lotions verwendet. Das Angebot an Wellnessanwendungen, die zwischen 10 und 90 Minuten dauern, ist groß. Ob klassische Rücken-, Ganzkörper- oder Antistressmassage oder spreewaldtypische Anwendungen wie eine Spreewälder Radlermassage oder Leinewebermassage – hier hat man die Qual der Wahl. Mir tat die Antistressmassage sehr gut.
Zum Wohlfühlen gehört auch gutes Essen. Wer Zeit hat kann sich von Mittwoch bis Samstag in der Speisekammer in der Waldschlösschenstrasse 48 in Burg im kleinen gemütlichen Restaurant, gelegen an einem Fließ, abgeschieden, von Marco Giedow, der 2015 als Meisterkoch Brandenburgs ausgezeichnet wurde, und Sommelier Marco Böttcher, verwöhnen lassen. Die beiden Brandenburger betreiben das Restaurant, kochen, bewirten, und sorgen für gute Stimmung der bis maximal 25 Gäste. Wir erlebten hier einen schmackhaften und entspannten Abend.
Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse des Hotels, wo eine Nutria Familie zu Besuch kam, gingen wir ein paar Schritte zum Wasser wo ein Kahn bereit stand.
Die Wasserarme, auch Fließe genannt, durchziehen den Spreewald wie ein dichtes Netz. Etwa 300 Kilometer Wasserwege zum Teil wie ein Labyrinth. Unser Kahnfährmann Sebastian, stakte durch urwüchsige Erlenwälder, schmale Fließe und einen Teil der Spree. Leise bewegte sich der Kahn vorwärts, er stakte mit der 4 Meter langen Stange aus Eschenholz, die „Rudel“ genannt wird, gekonnt durch die zum Teil sehr engen Wasserwege. Dabei erzählte er uns spannende Geschichten über Land und Leute. Es gibt viele geheimnisvolle Sagen im Spreewald, so wie die des Schlangenkönigs. Auf vielen Häusergiebeln sieht man zwei gekreuzte Schlangenköpfe, die auf dieser Sage beruhen. Sie sollen den Bewohnern des Hauses Glück bringen. Und wir erfuhren dass Fußgängerbrücken über die Fließe Bänke sind. Immer wieder begegneten uns andere Kähne. Man grüßte sich, achtete darauf, dass man nicht irgendwo anstieß.
Eine Kahnfahrt sollte bei einem Besuch im Spreewald nicht fehlen. Sie ist sehr entschleunigend. Ich fand es herrlich, diese Ruhe, die kleinen fliegenden Schmetterlinge, das summen der Libellen, typische Spreewaldhäuschen, die Vielfalt der Pflanzen und Tiere, die wir während der zweistündigen Fahrt beobachten konnten. Oder auch eine Schulklasse, die mit Kanus und Paddelbooten unterwegs waren zählten zu den Eindrücken der Fahrt.
Wieder zurück am Hotel erfuhren wir bei einem Kochkurs noch eine Menge rund um die bekannte Spreewald Gurke und das Leinöl mit seinem charakteristischen nußigem Geschmack. Das kauft er in der Holländermühle in Straupitz, nur ein paar Kilometer entfernt in der Holländer-Windmühle.
Dann verteilte der Chefkoch des Sprewald Thermenhotels Alexander Rostov die Arbeiten für das Menü – wir konnten Gurken schälen, schneiden Zwiebeln , Erdbeeren, alles was gebraucht wurde für die leckere kalte Gurken Schmadsuppe, Flammkuchen mit Gurke und Meerrettich, Quark mit Leinöl, Lachs auf geschmorter Gurke. Interessant die Kartoffeln werden im Solewasser gegart. Zum Abschluss noch ein Gurken-Panna-Cotta mit Erdbeeren. Gestärkt, entspannt, konnten wir dann die Heimreise antreten.
Text und Fotos: ©pegü
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