Die amerikanische Notenbank (Fed) belässt den Leitzins auf seinem Rekordtief, wodurch eine mögliche Zinswende in die Ferne rückt.
Damit steht der Zins seit sieben Jahren auf einem Stand von 0 bis 0,25 Prozent. Dieser Schritt überrascht umso mehr, da sich im Vorfeld der Entscheidung insgesamt 13 der 17 Mitglieder des zuständigen Offenmarktausschusses für eine Erhöhung stark gemacht hatten und damit für eine Wende in der Zinspolitik plädierten. Begründet wurde die Entscheidung mit der schwächelnden Konjunktur, die sich auch in der Eurozone zeigt.
Die expansive Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst das Zinsgefüge auf dem gesamten Kontinent. Ähnlich wie die Fed hält auch die EZB den Leitzins niedrig und versucht durch diese Maßnahme, das wirtschaftliche Wachstum in der Region zu erhöhen. Die niedrigen Zinsen wirken sich allerdings nicht nur auf die Konjunktur aus, sondern auch auf die Hypothekenzinsen für Privatpersonen. Das Geld ist in den letzten Jahren sehr billig geworden. Europäische Banken zahlten in den vergangenen Monaten gerade einmal Zinsen in Höhe von 0,05 Prozent und konnten diese Entwicklung an Privatkunden oder Unternehmen weitergeben. Dadurch sanken die Zinsen enorm.
Vor der Zinswende zuschlagen
Besonders am Immobilienmarkt machen sich die niedrigen Zinsen bemerkbar. Deutsche Kunden zahlen in der Regel zwischen 1,23 bis 1,82 Prozent Zinsen, wobei diese je nach Anbieter und Konditionen stark variieren können. Unterschieden wird hauptsächlich zwischen zwei verschiedenen Hypothekenarten, die sich auf dem Markt durchgesetzt haben: die Flexible-Langzeit-Hypothek und die Festhypothek mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren.
Beide Varianten haben ihr Vor- und Nachteile und eignen sich je nach Verwendungszweck unterschiedlich gut für den Verbraucher.
- Flexible-Hypotheken eignen sich vor allem für Finanzierungen mit einer Vertragsdauer zwischen 15 bis 30 Jahren. Hierbei sind die Konditionen der Hypothek nicht an feste Zeiten gebunden, sondern können relativ flexibel vom Kreditnehmer zurückgezahlt werden. Die Tilgungshöhe kann in dem Laufe der Jahre an den eigenen Verdienst angepasst und um bis zu 10 Prozent erhöht oder verringert werden. Auch Sondertilgungszahlungen sind möglich, wodurch Kreditnehmer zusätzliche Zahlungen leisten können, wobei jedoch bei jeder zusätzlichen Zahlung, Zinsaufschläge zwischen 0,3 bis 0,65 Prozent fällig werden können.
- Eine ebenfalls weit verbreitete Variante ist die traditionelle Festhypothek. Zwar sind die Zinsen hierbei weniger flexibel, allerdings bleiben sie stets auf dem vorher vereinbarten Niveau. Dadurch profitieren die Kunden von den niedrigen Zinsen, deren Höhe sich auch nicht ändert. Größter Vorteil dieser Variante ist die Planungssicherheit der Kunden, denn diese können dank des fixen Zinssatzes sicher kalkulieren und müssen sich nicht um drohende Zinserhöhungen sorgen.
(Artikelfoto: Flickr Eigenheim vs. Plattenbau Thomas Kohler CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten)
Dieser Inhalt ist nur für registrierte Nutzer sichtbar. Wenn Sie sich bereits registriert haben, melden Sie sich bitte an. Neue Nutzer können sich weiter unten registrieren.