
Früher hat man noch bei jeder offenen Wunde, egal ob Schürf-oder Schnittwunde gelernt: „Da muss Luft dran“, das Austrockenen der Wunde war angesagt. Inzwischen gilt ein Feuchthalten der Wunde, um den biologischen Heilungsprozess zu fördern, als klinischer Standard.
Es kann überall geschehen: beim Sport, im Haushalt oder im Beruf, bei der Gartenarbeit. Man verletzt sich und zieht sich eine Hautwunde zu. Damit ist der Schutzschirm unseres Körpers verletzt und Verunreinigungen und und das Eindringen von Bakterien sind möglich. Unser Immunsystem startet jetzt die Abwehr der Eindringlinge, während gleichzeitig mit der Wiederherstellung der Hautoberfläche, der kompletten Wundheilung, beginnt.
Aber erst einmal blutet die Wunde. Das ist bei den kleinen Wunden des Alltags meist unproblematisch und vielfach sogar gut, denn eine in Maßen auftretende Blutung reinigt die Wunde. Reinigung ist sowieso das oberste Gebot nach jeder oberflächlichen Verletzung. Sehr sinnvoll: Die Wunde sofort unter frischem, fließendem Wasser abwaschen. Denn je weniger Fremdkörper, Schmutz und Staub die Wunde verunreinigen, desto effektiver kann der Selbstheilungsprozess des Körpers seine Arbeit verrichten. Dabei unterscheiden Mediziner drei Phasen. In der ersten, der Reinigungsphase, wird vermehrt Wundsekret gebildet, um Bakterien, Schmutzpartikel und sonstige Keime auszuschwemmen. Typisch für diese Phase sind Symptome wie Rötung, Erwärmung und Schwellung, aber auch Schmerzen. Danach folgt die Granulations- oder Proliferationsphase. Mit ihr startet der Wundverschluss. Neues, noch vorläufiges und sehr leicht verletzbares Gewebe wird aufgebaut. Als letzte Heilungsmaßnahme folgt die Reparations- oder Epithelisierungsphase. Hier verheilt die Wunde endgültig, die Wundränder ziehen sich zusammen und neues Gewebe verschließt die Wunde.
Heute ist bekannt, dass sich auf einer feuchten Wundoberfläche neu entstehende Zellen leichter ausbreiten, schneller vernetzen und so die Wunde zuverlässiger schließen können. Reste abgestorbener Zellen können leichter ausgeschwemmt werden. Darüber hinaus entsteht keine störende, den Heilungsprozess verzögernde Kruste. Eine Kruste kann Bakterien einschließen, die Narbenbildung fördern, sowie Spannungsschmerzen während der Heilung hervorrufen. Viele Gründe sprechen also für eine feuchte Wundheilung und lassen den alten Rat ‚da muss Luft dran‘ als überholt dastehen
Ein Beispiel für feuchte Wundheilung ist das hydroaktive Wundgel. Was genau bei der feuchten Wundheilung das das MediGel, bewirkt, dazu sagt Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Dr. med. Oliver Götte aus Bad Hersfelder:
„Wichtig ist es, das sogenannte ‚Wundklima‘ zu optimieren, also den ph-Wert der Wunde auf ein für die Heilung förderliches Niveau zu bringen. Und das tut dieses Gel mit seinen Bestandteilen Zink, Eisen, Vitamin E sowie pflegenden Ölen. Und es lässt genügend Sauerstoff durch, um neu gebildete Zellen zu versorgen. Da die Wundauflage, der ‚Verband‘, nicht mit der Wundoberfläche verkleben kann, gehen Verbandswechsel schmerz- und problemlos vonstatten und das gefürchtete Wieder-Aufreißen der gerade neu gebildeten Gewebsschicht wird vermieden. Das Narbenrisiko lässt sich so im Vergleich zur herkömmlichen Wundbehandlung erheblich reduzieren. Die Anwendung ist in jeder Phase der Heilung möglich, also auch auf einer frisch entstandenen Wunde, aber bitte natürlich erst, nachdem sie gründlich gereinigt wurde. Es kann ungefähr zwei Millimeter dick aufgetragen werden, kühlt die Wunde sehr angenehm, hinterlässt kein klebriges Gefühl und ist aufgrund der sehr hautfreundlichen Zusammensetzung auch bei Kleinkindern und Säuglingen anwendbar.“
(Artikelfoto: Schnittwunde; Fotos: vetkit/ istock, metinkiyak/istock)
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