Zauberhafte Revue im Wintergarten Varieté Berlin: A Tribute to JOSEPHINE

Wintergarten Varieté Berlin / Foto: ©pegü

Mal wieder ins Wintergarten Varieté Berlin gehen, sich verzaubern lassen, das kann ich einfach nur empfehlen. Der Zauber beginnt schon beim Eintreten, wo ein Portier in entsprechender Garderobe die Tür öffnet. Ein Blick zur Decke – da steht: „Dem Staunen gewidmet“. Bisher hatte ich da noch nie darauf geachtet. Erst ein „Zauberer“ bei einer kurzen Darbietung im Foyer wies die Zuschauer darauf hin.

Und wirklich, wenn man den Saal betritt – es ist als kommt man in eine andere Welt – Edles Holz, Spiegel, Stühle mit rotem Samt bezogen, der Sternenhimmel – eine faszinierende Atmosphäre. Wir saßen an einem der Tische mit kleinen Lämpchen und konnten kürzlich hier die beeindruckende Show „A Tribute to JOSEPHINE – The Queen of Entertainment“ erleben, einer einzigartigen Künstlerin – Bühnenstar, Aktivistin, Freiheitskämpferin.

Zusammen mit den fabelhaften Sängerinnen Nicolle Rochelle und Alice Francis, die, live begleitet von einer fantastischen Band, die wunderbaren internationalen Chansons der schwarzen Diva interpretieren, erlebten wir in Europas renommiertestem Varietétheater eine musikalisch-artistische Reise durch die Jahrzehnte[2]. Jazz, Elektro-Swing und zeitgenössische Pop-Interpretationen, kombiniert mit Tanz und natürlich – wie sollte es im Wintergarten anders sein – den herausragenden Fähigkeiten der international gecasteten Top-Artisten sorgten für einen kurzweiligen, unterhaltsamen Abend, der uns staunen und zeitweilig den Atem anhalten ließ.

Im einem opulenten Bühnenbild wurde gesungen, gesteppt, mit den Füßen jongliert und auf Händen balanciert, es war einfach phantastisch. Begeistert schauten wir dem Starjongleur Kris Kremo aus der Schweiz zu, der unter anderem schon für die englische Königin und den schwedischen König performte. Startete er selbst seine Karriere an der Seite seines Vaters Bela Kremo, so setzt er in der neuen Wintergarten-Produktion diese Tradition mit seinem Sohn Harrison fort. Zylinder, Zigarrenkisten und Bälle wirbeln im perfekten Rhythmus zur Musik – ein Klassiker der Varieté-Gentleman-Jonglage vom Feinsten.

Interessant auch eine melancholische, künstlerische Diabolo-Darbietung, ein echtes Highlight im Varieté. 2023 gewann Hng Thean Leong aus Malaysia die Goldmedaille in Paris beim renommierten Festival „Cirque de Demain“ und ebenfalls Gold beim Young Stage Festival in Basel. Seitdem ist er einer der gefragtesten Diabolo-Spieler der Welt – und der Wintergarten ist sehr stolz, ihn mit diesem einzigartigen Act erstmals in Deutschland präsentieren zu können.

Recht wacklig ging es bei Monsieur Chapeau zu. Er wurde als Sohn eines Mosambikaners und einer deutschen Mutter in der Kulturhauptstadt Weimar geboren. Seine Eltern legten ihm das afrikanische Temperament und den Sinn für Kunst und Kultur mit in die Wiege. Er arbeitet sich auf artistisch höchstem Niveau Stück für Stück in die Höhen und behält auf seinen wackligen Rollen und Brettern dennoch immer stoisch die Ruhe. Beeindruckend.

Die Zeit vergeht wie im Fluge, Darbietungen auf dem Trapez von Christoph Gobet und sein Partner Julian Kaiser oder THE GENTS auf dem Schleuderbrett: Diese drei sympathischen Männer aus Ungarn sind wahre Meister auf dem Schleuderbrett. Zu mitreißender Swingmusik begeistern Sie das Publikum mit doppeltem, dreifachem und Pirouette-Salto. Allez Hopp!

Es war einfach phantastisch. Wandelbare Video-Screens, verwirrendes Schwarzlicht, glitzernde Discokugeln und aufwändig produzierte, prachtvolle Kostüme mit bis zu 1000 Pfauenfedern – so wie ich mir immer eine Revue vorstelle.

Noch bis zum 23. Februar 2025 ist Josephine zu erleben.

Infos und Karten unter www.wintergarten-berlin.de

Text & Fotos: ©pegü

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