Das historische Schwimmbad in der Baerwaldstraße 64-67 in Kreuzberg gehört seit Ende letzten Jahres wieder zum Land Berlin. Zuvor war der Verein Tauchen, Schwimmen und Breitensport (TSB) Erbbaurechtnehmer, der das Bad von 2002 bis 2017 betrieben und teilweise renoviert hat. Der Bezirk will das Baerwaldbad wieder als öffentliches Bad mit zwei Becken nutzen. Dazu seien laut Auskunft des Bezirksamtes Sanierungsarbeiten notwendig. Bezirk und Land erarbeiteten aktuell einen Plan, wie es mit dem Schwimmbad weitergehen könne. Zur Kostenermittlung wird ein Bausubstanzgutachten benötigt, im Anschluss eine Machbarkeitsstudie.
Die nächsten Schritte verzögerten sich nach Angaben des Bezirks jedoch aufgrund mangelnder Kooperation des inzwischen insolventen TSB e.V. Der Verein würde sich bislang weigern, die Schlüssel für das Gebäude heraus zu geben und das Bad an das Bezirksamt zu übergeben. Stattdessen soll er ohne baurechtliche Genehmigung Veranstaltungen im Gebäude durchführen. Das Bezirksamt hat aktuell keinen Zugang zum Bad, obwohl der TSB e.V. dieses längst hätte freiziehen und übergeben müssen. Das Bezirksamt kündigt an, den Rechtsweg zu beschreiten, um einen Räumungstitel zu erlangen.
Mit dem Heimfall wurde das Bad am 19. Dezember 2018 an das Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, übertragen. Das Baerwaldbad ist bereits seit Anfang 2017 geschlossen. Die beim Insolvenzverwalter angemeldeten Forderungen des Bezirksamtes belaufen sich auf mehr als 300.000 Euro. Auch andere Gläubiger haben Forderungen angemeldet.
Der TSB war bis zum Erscheinen des Beitrags nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Diese wird an dieser Stelle nachgereicht, sobald sie vorliegt.
Bildrechte: CC „Die kleine Schwimmhalle im Baerwaldbad“ ©Klamueller wikipedia / CC0 via pixabay.com
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