Spreepark: Bund stellt Fördermittel für Sanierung von Riesenrad zur Verfügung

Der Bund unterstützt die Sanierung des Riesenrads und der Werkhalle im Spreepark mit Fördermitteln in Höhe von 5,88 Millionen Euro. Das hat gestern der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen. Bewilligt wurden die Mittel im Rahmen des vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) aufgelegten Förderprogramms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Die Wiederinbetriebnahme des sanierten Riesenrads ist für 2024, die Fertigstellung der Werkhalle für 2026 vorgesehen.

„Die Förderung des Bundes ist ein wichtiger Baustein zur Reaktivierung des Spreeparks“, sagt Oliver Igel, Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick. „Ich bin dem Bund ausdrücklich dankbar für diese Unterstützung des Projektes. Zusammen mit den Mitteln des Landes wird damit eine Investition ermöglicht, die die Lebens- und Freizeitqualität für die Berliner*innen verbessert. Bei vielen Menschen werden Erinnerungen an den Spreepark wach und wir freuen uns darauf, dass der Spreepark zurückkehrt, natürlich anders und moderner, aber für uns alle.“

Das BMI bezuschusst in Höhe von 2,88 Millionen EUR die Sanierung des Riesenrads, die Maßnahmen zur Sanierung der Werkhalle werden mit 3 Millionen EUR gefördert.

In historischer Kulisse des ehemaligen Vergnügungsparks entsteht in den kommenden Jahren ein einmaliger Kunst-Kultur-Natur-Park. Die Vielschichtigkeit des geschichtsträchtigen Ortes soll erhalten und erlebbar gemacht werden und dabei umfangreiche kulturelle und künstlerische Angebote für Anwohner, Berliner sowie Gäste der Stadt entstehen. Die Sanierung des Riesenrads und der Werkhalle stehen dabei beispielhaft für die Gesamtentwicklungskonzeption des zukünftigen Spreeparks.

Werkhalle und Riesenrad

Die Werkhalle soll auf ihrer Grundfläche von 2.500 qm bis 2026 so saniert und ausgebaut werden, dass ein ganzjährig nutzbarer, multifunktionaler Kulturraum entsteht. Rund um die Halle kann auf dem rund 12.000 qm großen Außenraum zukünftig zusätzlich ein Kultur- und Veranstaltungsprogramm stattfinden. Nach der Sanierung soll sich das Riesenrad ab 2024 wieder für die Besucher drehen. Auf vielfachen Bürgerwunsch wird es wiederbelebt und darüber hinaus künstlerisch qualifiziert. Zur Wiederinbetriebnahme des Rads gehört auch die Wiederherstellung des umgebenden Wasserbeckens.

Das Förderprogramm

Das Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ ist Teil des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung und zielt auf die Behebung des Investitionsstaus bei der sozialen Infrastruktur. Gefördert werden investive Projekte mit besonderer regionaler und überregionaler Bedeutung und mit sehr hoher Qualität im Hinblick auf ihre Wirkungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die soziale Integration in der Kommune und die Stadtentwicklungspolitik. Insgesamt wurden zusätzlich 600 Millionen Euro für ganz Deutschland bereitgestellt.

Instandsetzungsarbeiten an MERO-Halle starten

Am Dienstag, 09. März 2021, starten die Arbeiten zur Sicherung der MERO-Halle im Südwesten des Parks. Das ca. 1.800 m2 große Gebäude war zu DDR-Zeiten ein beliebtes Spezialitätenrestaurant. Die MERO-Tragwerkskonstruktion wird in den kommenden Wochen saniert und ist Bestandteil des zukünftigen Spreeparks. Ein wesentlicher Baustein des gemeinsam mit den Bürger*innen entwickelten Konzepts für den zukünftigen Spreepark ist der Erhalt der ehemaligen Fahrgeschäfte und Relikte im Spreepark sowie die künftige Nutzung des vorhandenen Bestandes.

An der MERO-Halle werden in den kommenden Wochen die sanierungsfähigen Teile der Stahl-Dach-Konstruktion von maroden und schadstoffhaltigen Dach- und Bauteilen befreit und die stark korrodierten Hallendachstützen verstärkt. Im Anschluss erfolgt der Rückbau des Hallen-Daches bis Ende März. Die MERO-Halle soll zukünftig als Kunst- und Kulturraum für Akteur*innen und Künstler*innen zur Verfügung stehen. Die Baumaßnahmen sollen 2024 abgeschlossen werden.

Direkt nach Schließung des Freizeitparks 2002 wurden die von Vandalismus zerstörten und in Teilen stark schadstoffbelasteten Inneneinrichtungen, der Bodenbelag und die Wandflächen zurückgebaut. Bis zur Übertragung des Geländes an die Grün Berlin 2016 war die heute 52 Jahre alte Konstruktion Wind und Wetter ausgesetzt. Im Rahmen einer Bestandserfassung und -bewertung wurden an der Tragwerkskonstruktion massive Schäden festgestellt. Dies hat zur Folge, dass die Standsicherheit des Bauwerks nicht mehr gegeben ist.

Rückbau einzelner Gebäudeteile
Um die Dachlast zu reduzieren, erfolgt zunächst der Rückbau des maroden und undichten Dachs, der restlichen technischen Gebäudeausstattung (ehemalige Heizungs- und Belüftungstechnik in der Dachkonstruktion) und der verbliebenen Bauteile der Fenster- und Wandfassade. Anschließend findet eine umwelt- und fachgerechte Entsorgung der teilweise durch Asbest, Teer und künstliche Mineralfasern belasteten Bauteile statt. Nach dem Dachrückbau erfolgt der Korrosionsschutz, der noch zu erhaltenden MERO-Dachkonstruktion.

Die MERO-Halle als Kunst- und Kulturraum
Die Nutzung der alten MERO-Halle ist im zukünftigen Spreepark als Open-Air-Veranstaltungsort geplant, an dem künftig genug Raum für Ausstellungen, Installationen, Performances und kleine Kunst- und Informationsveranstaltungen ist.

Die Kosten für die akut erforderlichen Instandsetzungsmaßnahmen zur Bestandssicherung der MERO-Halle in Höhe von rund 360.000 EUR werden aus Landesmitteln bezahlt, also aus den Steuereinnahmen. Zur Erinnerung: Deutschland hat weltweit die höchste Steuern- und Abgabenlast!  In Abhängigkeit des laufenden Bebauungsplanverfahrens soll eine Realisierung und Inbetriebnahme bis 2024 erfolgen.

Weitere Informationen zum Spreepark finden Sie auf Spreepark.Berlin.

Bildnachweis: @Frank SperlinG / Grün Berlin

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