Deutschlands Scheitern an der Energiewende

Bildnachweis: CC0 via pixabay.com
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Schon zu Beginn des Jahres hinkte die Regierung den Plänen zur CO2-Reduzierung bereits hinterher. Nun zeigt sich, dass das für 2020 anvisierte Energiespar-Ziel ebenfalls nicht erreicht werden wird. Unter dem Gesichtspunkt der aktuell alarmierenden Klimadaten, ein besorgniserregendes Ergebnis.

Eine neue Erkenntnis ist es nicht, dass Ökostrom und das Sparen von Energie für den Klimaschutz essenziell sind. Daher wurde auch vor zehn Jahren die Bundesstelle für Energieeffizienz, kurz BfEE, von der Bundesregierung ins Leben gerufen. Nicht nur wollte man das Thema damals angehen, sondern es ernsthaft umsetzen. In den Medien liest man seitdem viel über CO2-Ziele und der Quote von Ökostrom. Auch der Atomausstieg wird heftig diskutiert. Was jedoch fehlt, ist die Effizienz-Politik der Industrie, die bisher fast ohne Wahrnehmung bleibt.

Dabei sind die Ziele alleine schon weit gesteckt. Bis 2050 soll der deutsche Energieverbrauch mindestens halbiert werden. Gelingt dies nicht, so wird die geplante, komplette Umstellung auf erneuerbare Energien, nicht möglich sein. So geht es zumindest aus dem Klimaschutzplan 2050 hervor.

Effizienzziele werden deutlich verfehlt

Aktuell ist der Energieverbrauch im Bereich Gewerbe, Handel und Dienstleistungen mit mehr als 8.000 Petajoule am höchsten. Dieser soll bis 2040 in der nun durchaus hoffnungsvollen Prognose, um mindestens 14 Prozent auf etwas über 7850 Petajoule sinken. Gleiches gilt für die Industrie sowie den Verkehr. Der Primärverbrauch soll gar um 29 Prozent reduziert werden. Von rund 13.000 Petajoule auf 10.000.

Bisher sieht es dabei jedoch nicht besonders gut aus. Doch wie weit ist der Weg bereits geschafft? Beim BAFA, dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, gibt es die Bundesstelle für Energieeffizienz. Hauptaufgabe dieser Stelle ist es, das Bundeswirtschaftsministerium zu unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf der Weiterentwicklung der Effizienz-Politik. Laut BAFA-Präsident Andreas Obersteller, der im Januar ein Gespräch mit der WELT führte, sei man bei dem Erreichen der Effizienzziele „deutlich nicht on track“.

Dabei fällt auf, dass das Energiekonzept, das 2010 bereits von der Bundesregierung als Ziel auserkoren wurde und bis 2020 geplant war, nicht erreicht werden wird. Die Rede ist in diesem von einer 20 Prozent Senkung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland. Anfang des Jahres lag man bei sechs Prozent. In zwei Jahren wird es wohl unmöglich, die restlichen 14 Prozent zu schaffen.

Doch nicht nur im Haushalt lässt sich Strom sparen. Gerade in der Industrie gibt es ein erhebliches Potenzial, wenn es um das Thema Sparen von Strom geht. Hier ließen sich mindestens 20 Prozent an Verbrauch einsparen, wenn unter anderem abschaltbare Steckvorrichtungen genutzt werden würden. Wie RS Components zeigt, müssen diese nicht teuer sein, können aber enorm viel Strom sparen.

Dabei muss im Allgemeinen, gerade in der Industrie unbedingt gehandelt werden. Denn bereits zwischen 2015 und 2017 ging der Primärverbrauch in Deutschland nicht zurück. Viel mehr ist das Gegenteil eingetreten. In den Bereichen Strom, Heizwärme sowie Kraftstoff wurde sogar ein Prozent mehr verbraucht. Somit zeigt der Energieverbrauch tendenziell nach oben, als nach unten. Die Ziele, die sich Deutschland für 2020 gesetzt hat, werden also erst später erreicht. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz geht davon aus, „dass das nationale Effizienzziel … erst 2030 erreicht werden wird“. Gleiches ist im Nationalen Energie- und Klimaplan an die EU-Kommission der Bundesregierung festgehalten.

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