Tiere eignen sich nicht als Weihnachtsgeschenke

Kurz vor Weihnachten stellt sich besonders für viele Eltern oft noch die Frage, welche Geschenke sie den Kindern unter den Weihnachtsbaum legen wollen. Gerade in der besinnlichen Weihnachtszeit geben Eltern oft dem Wunsch der Kinder nach einem Haustier nach, ohne über das eigentliche Ausmaß einer solchen Entscheidung nachzudenken. Erst nach den Weihnachtstagen kommt dann manchmal das böse Erwachen.

Anschaffung eines Haustieres sollte wohlüberlegt sein
Das Marktforschungsinstitut Skopos hat kürzlich in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden, dass die Katze das Lieblingstier der Deutschen ist. Im Jahr 2016 haben in 22 Prozent der Haushalte hierzulande insgesamt 13,4 Millionen Samtpfoten gelebt. Hunde, die vermeintlich besten Freunde der Menschen, hatten mit 8,6 Millionen das Nachsehen. Insgesamt lebten rund 31,6 Millionen Zierfische und -vögel, Kleinsäuger, Katzen und Hunde im vergangenen Jahr in 44 Prozent aller deutschen Haushalte.

Schon früh kommen Kinder demnach in Kontakt mit Tieren und äußern schnell den Wunsch nach einem eigenen Gefährten. Im Alltagsstress bleibt jedoch oft wenig Zeit, sich mit diesem Wunsch der Kinder intensiv gemeinsam mit ihnen auseinanderzusetzen. In der Vorweihnachtszeit ist dies jedoch anders. Auf vielen Wunschzetteln der Kinder tauchen an erster Stelle Tiere wie Kaninchen und Meerschweinchen, aber auch Katzenbabys auf. Um den Kindern eine Freude zu machen, geben Eltern zum Fest der Liebe nach und freuen sich auf die Kinderaugen, wenn diese den tierischen Freund unter dem Weihnachtsbaum entdecken.

Dabei vergessen Eltern oft, wie viel Arbeit ein Tier macht, die Kinder sind oftmals noch zu jung, sich alleine um das Wohl der Tiere zu kümmern. Zieht ein Tier bei einer Familie ein, sind es an erster Stelle deshalb oft die Eltern, die für die Pflege zuständig sind. Damit Eltern gerade an Weihnachten keine unüberlegten Entscheidungen treffen, verhängt zum Beispiel das Tierheim Berlin alljährlich einen Vermittlungsstopp bis Neujahr, um den Tieren unnötiges Leid zu ersparen. Dank vieler Warnungen und beständiger Aufklärungsarbeit ist so langsam eine Trendwende zu erkennen: Laut Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund würden weniger Tiere leichtfertigt verschenkt.

Verantwortungsvoller Umgang mit Lebewesen
Kinder sollten keineswegs auf Tiere verzichten müssen, nur sollten sie erst lernen, wie es ist, für ein anderes Lebewesen Verantwortung zu übernehmen. Eltern können ihre Kinder bei der Entwicklung dieser Fähigkeit unterstützen, indem sie ihnen schon früh kleinere Aufgaben wie das Gießen der Blumen übertragen. Auch im spielerischen Umfeld können komplexe Sachverhalte sowie das Bewusstsein für Konsequenzen eigener Entscheidungen trainiert werden. So weisen beispielsweise Tierspiele am Computer nicht nur einen Spaßfaktor auf, sondern die Kinder lernen zugleich, in der digitalen Welt Verantwortung zu übernehmen. Eine Auswahl an geeigneten Tierspielen findet man etwa hier.

Viele Tierheime bieten zudem die Möglichkeit, mit den dortigen Hunden Gassi zu gehen. So können Kinder Vertrauen zu den Vierbeinern aufbauen und werden langsam an die Bedürfnisse eines Hundes herangeführt. Sind sich sowohl die Kinder als auch die Eltern über die Anforderungen eines Tieres bewusst und können diese auch im Alltag erfüllen, dann steht einem tierischen Freund nichts mehr im Wege.

(Artikelfoto: Hund, Foto:©Flickr Beckett Bill Mill CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten)

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